Proteste in Frankreich - Paris brennt - und Berlin sorgt sich um den Weg zur Arbeit

Sa 25.03.23 | 17:38 Uhr | Von Nils Hagemann
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Ein Feuer brennt bei Protesten auf dem Gehweg in Paris. (Quelle: rbb)
Bild: rbb

Über eine Million Menschen demonstrieren in Frankreich gegen die geplante Rentenreform. Was die französische Protestbewegung von Demos in Deutschland unterscheidet: ein Erfahrungsbericht. Von Nils Hagemann

Im 10. Bezirk in Paris, am Porte Saint-Denis, brennen Müllberge. Es knistert, dann wummert es. Irgendetwas in dem Haufen muss explodiert sein. Dunkler Rauch wabert an den Fassaden entlang. Wegen des Protests gegen die Rentenreform streikt auch die Pariser Müllabfuhr. Seit Wochen wachsen die Müllberge auf den Straßen. Jetzt brennen sie. An den lodernden Flammen vorbei ziehen Demonstrierende. Sie brüllen: "Révolution! Révolution! Révolution!"

Über eine Million Menschen

Ganz vorne hat der Protest etwas von 1. Mai am Kotti. Sie tragen schwarze Kleidung, manche von ihnen haben ein rotes A auf dem Rücken der Lederjacke. Wieder andere tragen Gasmaske, so als wollen sie gut vorbereitet sein auf das, was noch kommt. Weiter hinten fühlt es sich dann eher nach Großdemo zwischen Goldelse und Brandenburger Tor an. Da vorne läuft eine junge Familie mit Kindern, eine ältere Frau hat einen blauen Luftballon in der Hand, neben ihr läuft ein Mann im Anzug, sein Plakat zeigt Emmanuel Macron mit Hitlerbart.

Auch wenn es sich so anfühlen mag, eigentlich ist dieser Protest in Paris nicht vergleichbar mit dem in Berlin. Die reine Organisation, Wucht und Breite in Paris ist unfassbar. Landesweit zählt das französische Innenministerium am Abend über eine Million Demonstrierende. Der französische Gewerkschaftsbund "Confédération générale du travail" spricht alleine in Paris von rund 800.000.

Auch in Deutschland wird in diesen Tagen demonstriert. Tarifkonflikt. 5.000 Teilnehmende hat die Gewerkschaft Verdi für ihre Großdemonstration vor dem Brandenburger Tor angemeldet.

Polizeieinsatz bei einer Demo in Paris. (Quelle: rbb)

Das Rathaus in Bordeaux brennt und Tankstellen geht das Benzin aus

Zurück in Paris, 9. Bezirk. Weiter hinten im Protestzug. Hier werfen sie keine Steine mehr und kokeln auch nicht an Müllbergen herum. Sie tragen rote, gelbe oder blaue Westen und bunte Schilder. "C'est pour vos enfants", steht auf einem. Also: "Es geht um Eure Kinder".

Zehn Fahrradminuten von hier, am Place de la Concorde, köpft die Guillotine der Revoluzzer vor 200 Jahren Marie Antoinette. Heute schiebt ein Franzose mitten im Protestzug einen kleinen Hotdogwagen vor sich her. Noch weiter hinten gibt es Crêpes. Sie sind gut vorbereitet, die Franzosen. Auf den kleinen Pariser Balkons stehen Anwohner und gucken oder klatschen.

Ganz Frankreich ist an diesem Tag im Ausnahmezustand. Später in dieser Nacht wird das Rathaus in Bordeaux brennen. Und nicht nur die Müllabfuhr streikt. Auch die Lehrer. Unterricht findet nicht statt, Chaos am Flughafen Charles des Gaulle, Tankstellen fehlt das Benzin. TGVs fallen aus. Die Metro kommt nur selten.

Tränengas, Flaschen und Schlagstöcke

Deutschland. Wegen des Großstreiks im Verkehr fährt am Montag die Bahn nicht. In Berlin steht die S-Bahn still. Ein Nutzer kommentiert unter den Artikel bei rbb|24: "Quatsch! Völlig überzogene Forderungen". Ein anderer: "Es wird Zeit, dass auch hier wie in Großbritannien die Gewerkschaften eingeschränkt werden". Und wieder ein anderer "Null Verständnis. Der X. Streik in den letzten Jahren und viele werden nicht zur Arbeit kommen und Abmahnungen bekommen".

Während man sich in Berlin beschwert, dass man nicht zur Arbeit kommt, riecht es in Paris nach verbranntem Plastik. Tränengas liegt in der Luft. Ein vermummter Mann sprayt mit knallroter Farbe an eine Ladenfassade: "Der Hass der Bourgeoisie. Die Liebe der Revolte". Steine fliegen auf eine Filiale der Bank BNP Paribas.

Krawalle auf den Straßen von Paris. (Quelle: rbb)

Die Demonstrierenden werfen mit Böllern

Die Polizei geht dazwischen. Flaschen sausen durch die Luft. Polizisten prügeln mit Schlagstöcken auf Demonstrierende ein. Steine treffen Polizeihelme. Eine junge Frau steht am Straßenrand neben einem der Müllberge. Blut läuft ihr über die Stirn. Sanitäter verarzten einen Polizisten.

Laut französischem Innenministerium werden an diesem Tag 440 Polizisten verletzt. 457 Demonstrierende festgenommen.

Der Protestzug endet am Place de l’Opéra. Die Polizei verbarrikadiert die Ausgänge des Platzes, die zum Élysée-Palast führen. Es ist dunkel geworden. Die mit den bunten Plakaten und bunten Westen sind schon längst zu Hause. Ein paar Male kommt es in dieser Nacht noch zu Gewalt zwischen Demonstrierenden und Polizei. Die Demonstrierenden werfen mit Böllern, die Polizei mit Tränengaskartuschen. Während Paris brennt, fährt die S-Bahn in Berlin ab Dienstag wieder nach Regelfahrplan.

Beitrag von Nils Hagemann

75 Kommentare

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  1. 75.

    Mehr Proteste jeglicher Art, bitte. Es muss einmal Druck gemacht werden, damit die Idioten am Drücker auch verstehen, dass wir anders können.

  2. 74.

    Exakt. Der RBB ist nicht nur ein Regionalsender. Die Mitgliedssender der ARD teilen sich die Auslandsberichte untereinander auf.

  3. 73.

    Frankreich ist ein zentralistisch regiertes Land. Die Regionen dort haben bei weitem nicht die (Macht-)Befugnisse wie die Länder und Stadtstaaten hierzulande. Also klar ist man dort vor allem in Paris schneller und auch aggressiver als bei uns auf der Straße, um die Regierung unter Druck zu setzen. Wobei das nur ein, wenn auch ein nicht unwichtiger Grund für die 'Demolust' der Franzosen ist.

  4. 72.

    Zitat: "So sehen Lupenreine Demokratien aus. Demos sind erlaubt wenn es gegen Putin geht. Ansonsten bitte Vertrauen in unsere Volksvertreter."

    Meinen Sie nun unsere oder die französischen Volksvertreter? Aber egal, denn sowohl hier als auch dort sind Demos erlaubt, nicht nur solche gegen den Putinschen Krieg in der Ukraine. Oder haben Sie dbzgl. andere Erkenntnisse, Jockel?

  5. 71.

    Hier in der Normandie alles ruhig. Gastgeber haben wenig Verständnis für das was in Paris abgeht. Morgen ist D-Day Museum dran, schauen wie die Nazis verjagt wurden....

  6. 70.

    Manche Kommentare hier habe ich ja wieder gefressen. "Ich bin nicht nur zu blöd für meine eigenen Interessen einzutreten, sondern ich werde auch noch alle beleidigen die das tun". Sowas nennt man ein "Kollegenschwein", und "Chefs Liebling". Solche Leute sollen ruhig bis 80 arbeiten und dem Chef und der Regierung noch bitte und danke sagen! Der deutsche Untertan, wie vor 100 Jahren!

  7. 69.

    Solange sich Bundesbürger in Schubladen stecken lassen (Links, Rechts, Grün usw) wird sich bei uns auch nichts ändern als alles zu akzeptieren was alle betrifft (egal welche politische Ausrichtung). Und das ist auch beabsichtigt - aber Dummheit wird immer bestraft - Rente mit 70 und nur noch 38%

  8. 68.

    Macht mal so weiter, dann wird Berlin auch bald brennen.

  9. 67.

    Zu ihrem Kommentar fällt mir hier ein kleiner Limerick ein der zum Thema Arbeit in unserem Land und deren Bezahlung sehr gut passt.
    Du weißt nicht mehr wie Blumen duften kennst nur die Arbeit und das schuften so gehen sie hin die schönen Jahre auf einmal liegst du auf der Bahre und hinter dir da grinst der Tod kaputt geackert, Vollidiot.

  10. 66.

    Spektakuläre Bilder, spannende Geschichten.
    Für Journalisten ist die Pariser Variante des Protest sicher interessanter als die deutsche.

  11. 65.

    @ Moritz, wieder blamiert. Wie wird eigentlich Klugscheiser geschrieben?

  12. 64.

    "m. E. kein Grund, dies in einem Regionalsender so breiten Raum zu geben."

    Ich habe da keine Probleme mit und erlaube es dem RBB gerne, sich auch um Themen jenseits des Tellerrandes zu äußern, der Ihre Weltgrenze zu sein scheint.
    Damit steht es jetzt schon mal unentschieden, daher ist Ihr Antrag, den RBB zu verzwergen, vorerst abgelehnt.

  13. 63.

    Tja - wenn man Publikationeen wie die BILD Zeitung als 'Qualitätsmedien' ansieht, dann kann man so etwas natürlich behaupten. Wahrer wird es dadurch allerdings nicht.

  14. 62.

    Die Franzosen wollen nicht so lange arbeiten. Steht aber auch im Artikel.
    Richtig erkannt,Geld kommt aus der Druckerpresse oder wird digital erzeugt.

  15. 61.

    Ich bin 69 mit kleiner Rente.
    Arbeite weiter.
    Für das Geflenne der Franzosen habe ich nichts übrig. Eine Sauce mit unserer Beamtenschaft.

  16. 60.

    Oder wenn du unbequeme Wahrheiten raushaust..."
    Vielleicht kommt man ja auch ein Stück weiter, wenn man diese unbequemen Wahrheiten nicht raushaut, sondern versucht angemessen faktenbasiert zu argumentieren.
    Das mit dem Hauen war noch nie ne besonders gute Strategie.

  17. 59.

    Oder wenn du unbequeme Wahrheiten raushaust... zu dieser Erkenntnis kommt man jedoch nur, wenn man die "Qualitätsmedien" als Verbreiter von manipulativen Halbwahrheiten entlarvt hat.

  18. 58.

    Man schaue auf Italien. Auch nicht besser.

  19. 56.

    Die Überschrift ist etwas irritierend. Sollen wir uns jetzt klein-klein und minderbemittelt fühlen, weil Berlin NICHT brennt? Oder was? Und ist das ein Kommentar oder eine Nachricht? Zum ersteren passt die Überschrift, zum zweiten der Inhalt. Ordentlichere Arbeit wäre schön, Rbb.

  20. 55.

    Die Franzosen sind nicht so blöd wie die Deutschen die alles als gegeben akzeptieren und die Klappe halten. Das Problem liegt eher bei uns und das politisch gewollte Kastensystem der Bürger (Linke. Rechte, Grüne, Mitte…..). So redet niemand mit den anderen trotz gleicher Sorgen.

  21. 53.

    Paris baut auch die Metro aus, während hier von den Grünen schon der Ausbau der Tram blockiert und gar laut IGEB sogar sabotiert wird. Ganz frisch wurde die auf der Invalidenstrasse auf Anweisung des Verkehrssenates zu Gunsten des Autos ausgebremst. Es mangelt auch an einem Plan zur Verwendung der Millionenförderung des Bundes für den Ausbau der Radinfra. Aber Hauptsache die Bäume entlang der Heerstraße werden schon mal für einen neuen Radweg, der erst in ein paar Jahren gebaut werden soll, gefällt.

  22. 52.

    Nun, zunächst mal haben wir ja die laute Minderheit im Netz die vehement nach noch mehr Reichtum für einige wenige schreit.

  23. 51.

    Lieber RBB,

    Ich finde die Frage durchaus interessant, allerdings etwas heuchlerisch, wenn sie von euch gestellt wird.

    Habe mir eben noch einmal die letzten Artikel zu den aktuellen Demonstrationen auf rbb24 durchgelesen. Da geht es zum einen bei den Verdi Streiks um die unangenehmlichkeiten für den Bürger und bei Berlin2030 um die Kosten/Konsequenzen für die Stadt.

    Weder bei Klima noch bei Verdi geht ihr in den letzten drei Artikeln auf die Forderungen ein oder warum diese wichtig sind.

  24. 50.

    Und Deutschland - hier unterteilen sich die Menschen von Links bis Rechts auch wenn alle die selben Probleme und Sorgen haben. Das ist gut für die Politik weil so kein großer Widerstand bei unsinnigen Beschlüssen und Gesetzen zu erwarten sind. Egal ob Heizungspläne, Inflation, Kriegstreiberei, Realrentenverluste usw - so hält man Gegner klein weil der eine mit dem anderen in einen Topf geworfen werden will aber alle das selbe ausbaden müssen. Die Franzosen sind nicht so dumm wie die Bundesbürger

  25. 49.

    Es würde mich nicht wundern wenn es in Deutschland eine Demo unter dem Thema: " Armut für Alle! " geben würde und Alle und Jeder machen da Partei und Gewerkschaftsübergreifend mit.

  26. 48.

    Als Nazi oder Rechtsradikaler wird man eigentlich nur bezeichnet wenn man sich wie ein solcher verhält.

  27. 47.

    Ich muss auch bis mind. 67 arbeiten.
    Welches Problem haben die Franzosen?
    Geld wächst nicht auf Bäumen.

  28. 46.

    Respekt vor den Franzosen, die im Gegensatz zu den Deutschen nie verlernt haben sich zu wehren wenn die Regierung sie verarschen will.

  29. 45.

    So sehen Lupenreine Demokratien aus.
    Demos sind erlaubt wenn es gegen Putin geht. Ansonsten bitte Vertrauen in unsere Volksvertreter.

  30. 43.

    Guten Morgen RBB, der Protest in Frankreich geht schon seit etlicher Zeit und dieser hat nicht nur die geplante Rentenalterserhöhung zum Thema.....die haben einfach die Faxen dicke....aber auch sie hatten die Wahl...und naja

  31. 42.

    Samstagnacht war ruhig und es waren vergleichsweise wenig Menschen unterwegs. Etwas fällt aber auf: Paris hat ohne allzu große Proteste den Stadtverkehr umverteilt. Einige Hauptstraßen sind zu zwei Dritteln in Fahrradstrassen umgewidmet und werden sehr gut genutzt. Das wäre ein Traum für Berlin, hoffentlich dann nach der nächsten Wahl!

  32. 41.

    Soll der Beitrag ein Aufruf zur Gewalt sein? Wenn im Ausland (egal welches) die Bevölkerung, bar jeder Vernunft, ihren Willen durchsetzen will, ist das m. E. kein Grund, dies in einem Regionalsender so breiten Raum zu geben.

  33. 40.

    Laut Duden ist als Plural sowohl Balkons als auch Balkone korrekt. Gute Besserung an den Magen.

  34. 39.

    Wie "der Deutsche" zu Revolutionen steht, verdeutlich das Gedicht "Der Revoluzzer" von Erich Mühsam sehr schön.

  35. 38.

    Herr Hagemann,
    Abschnitt... Rathaus in Bordeaux brennt...
    Es heißt Balkone und nicht Balkons, wenn ich sowas schon lese...wird mir schlecht.

  36. 37.

    Genau. Zumal ja draußen hunderte warten, die den Job billiger machen würden.
    Wäre natürlich anders, wenn wir sowas wie einen Fachkräftemangel hätten.

  37. 36.

    Schade, dass wir Deutschen so selbstgefällig, genügsam, satt und hörigkeitsergeben sind.
    Sollte sich dann doch mal die Unmut regen, wird man als Nazi, Rechtsradikaler, ... leugner diffamiert.
    Funktioniert ganz gut, denn, wer will schon zu den Genannten gehören?
    Darum, Schnauze halten, mitmachen, beifallklatschen und abnicken.

  38. 35.

    Kommt der Artikel in die Bewerbungsmasse an Springer?

  39. 34.

    Ob die Gucci-Klasse auch auf die Straße gehen würde, wenn die Länge für Jachten auf 12,30 mtr. begrenzt würde? Oder Privatflugzeuge nicht mehr als 148 PS haben dürften? Wenn Grundstück und Wohnvilla zusammen nicht mehr als 750 qm haben dürften? Oder die Persönlichkeitskrücke in der Garage nicht mehr als 78 PS?
    Wäre ja mal spannend zu sehen, wenn die "Zumutungen" auch einmal die Bonzenklasse erreichen würden.

  40. 33.

    "Es wird Zeit, dass auch die Deutschen der Regierung und den Arbeitgebern zeigen, dass sie nicht alles mit sich machen lassen."
    „Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!“
    Ob das wirklich von Lenin ist, weiß man nicht, aber wahr ist es auf jeden Fall.

  41. 32.

    Auch Paris wird überleben.

    Was nicht finanzierbar ist bleibt unfinanzierbar, da kann es noch so viel brennen.

    Bald wird Deutschland Sozialleistungen runterfahren müssen.

  42. 31.

    Der Unterschied ist, dass in Frankreich die Leute gemeinsame Ziele haben. In Deutschland guckt jeder für sich das beste rauszuholen, eben auch auf Kosten der anderen. Warum sollten die Älteren wegen Rente mit 70 auf die Straße gehen, wenn sie noch mit unter 67 in Rente gehen können, es Altersteilzeitverträge o. ä. gibt. Und falls sie noch fit sind können sie Rente und Gehalt gleichzeitig beziehen. Warum sollte also die Mehrheit der Bevölkerung demonstrieren.
    Und die Gewerkschaftsdemos wirken doch nur groß, da gefühlt alles Verdi heißt und verschiedene Gruppen zusammen streiken. Realistisch si d das aber unter 10 Prozent der Arbeiterschaft.
    Mal sehen wieviel die EVG tatsächlich schafft und ob da nicht die Interessen der Arbeitgeber, die Bevölkerung gegen die Gewerkschaft aufzubringen überwiegen....

  43. 30.

    Der Vergleich mit unseren Gewerkschaften ist falsch.
    In Frankreich geht es um das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 Jahre.
    Wir müssen länger arbeiten.
    Das Chaos in Frankreich ist gut durch die Gewerkschaften organisiert .
    Ich habe bei dem Artikel den Verdacht dem RBB würden französische Verhältnisse gut gefallen und möchte dazu aufrufen?

  44. 29.

    Ich denke der Unterschied liegt im geschichtlichen Selbstverständniss. Die Franzosen haben gelernt, das mit Revolution etwas zu verändern ist, whrsl nur dadurch. Die deutsche Revolution wurde blutig nieder geschlagen. Hier werden soziale politische Entscheidungen als Gaben von ´Oben´ interpretiert, nicht als ´erkämpft´. Später folgten dann zwei repressive Systeme, die auch nicht gerade förderlich waren, um zu einer konstruktiven polilitschen Willensbildung beizutragen. Zudem lag schon immer eine grössere Spaltung zwischen Norden und Süden, Osten und Westen vor, sowie religiös.
    Das Motto der Deutschen lautet eben: Schnauze halten und arbeiten gehen....Prost...
    Zum Glück sind ja nicht alle so!

  45. 28.

    Genau! Und die Rente mit 55 ebenso wie die ganzen anderen sozialen Wohltaten finanzieren wir natürlich mit dem seit vielen Jahrzehnten bewährten Modell der politischen Linken: "Das nehmen wir alles den Reichen weg", und wenn das nicht (mehr) reicht, machen wir einfach Schulden, zur Not bei nachfolgenden Generationen, indem wir alles verrotten lassen.

    Hat ja schon mehrmals supi geklappt.

  46. 27.

    Das habe ich in fast 50 Jahren nicht erlebt, nicht mal in der DDR, was für ein dummer Vergleich.

  47. 26.

    Wegen mir fordern Sie so ein Gesetz. Es gibt jedoch kein Gesetz, dass es Unternehmen verbietet, unzuverlässigen Mitarbeitenden zu kündigen.

  48. 25.

    Wir Deutschen sind halt ein Volk der JAsager

  49. 24.

    In Frankreich gibt's Protest wegen Arbeit bis 64 und als hierzulande das Renteneintrittsalter auf 67 erhöht wurde haben die hiesigen Lemminge eins getan: zur Arbeit gehen. Der deutsche Michel hat nurn großes Maul aber keinen Arsch in der Hose, aber meckern, wenn es um Streik für mehr Entgelt geht.

  50. 23.

    Die Deutschen sind eben so dumm und lassen alles mit sich machen, wie Marionetten.

  51. 22.

    In Frankreich gibt's Protest wegen Arbeit bis 64 und als hierzulande das Renteneintrittsalter auf 67 erhöht wurde haben die hiesigen Lemminge eins getan: zur Arbeit gehen. Der deutsche Michel hat nurn großes Maul aber keinen Arsch in der Hose, aber meckern, wenn es um Streik für mehr Entgelt geht.

  52. 20.

    Bin Franzose, lebe aber seit 40 Jahren in D.
    Dies sehr gern, obwohl ich erst mit 67 in Rente gehen werde… mit kleiner Rente allerdings.
    Frankreich hat keine Bürger , sondern 62 Millionen KLEINKÖNIGE.
    Wacht auf ! Wir leben alle gut 20 Jahre länger als unsere Ahnen! Woher soll das Geld kommen?

  53. 19.

    Das ist völlig in Ordnung so. Kann der Arbeitgeber z.B. wegen Stromausfall u.s.w. den Arbeitnehmer nicht beschäftigen, besteht dennoch Lohnzahlungspflicht ohne das die ausgefallene Arbeitszeit nachgeholt werden muss. So trägt jeder ein Teil des Risikos.

  54. 18.

    p.s.: Ich kann gute Printmedien empfehlen; die FAZ ist eigentlich meist umfassend informiert und informierend. Le Monde diplomatique in deutsch ist auch gut.

  55. 17.

    Ja, das mit den Informationen zum Thema ist so eine Sache. Fakt ist: Es geht um das Mindestalter beim Renteneintritt. Das ist wohl vor allem für Leute ein Thema, die in recht jungen Jahren angefangen haben, (angestellt) berufstätig zu sein und ihre Mindestlebensarbeitszeit auch schon früher erreicht haben können als mit 64. Akademiker hingegen haben eher das Thema, sowieso viel länger arbeiten zu müssen, weil sie später in Angestelltenverhältnisse eintreten, weil man mit einem Studium ja zwangsläufig später in ein Angestelltenverhältnis eintreten können.

  56. 16.

    Was soll dieser Beitrag sagen?
    Soll den Krawallen in Frankreich geduldige werden? Zu Krawallen in Germany aufgerufen werden?
    Sehr fraglich er, der Beitrag.

  57. 15.

    Moin Jana, ich bin froh das zu hören. Ich bin ab morgen mit meinen Eltern, Frau und Tochter in Paris. Hatte schon etwas bedenken. Also ist es so "wie immer" in Paris ;-). viel Spaß noch

  58. 13.

    "Während Paris brennt, fährt die S-Bahn in Berlin ab Dienstag wieder nach Regelfahrplan.", hahahaha sehr gut!

  59. 12.

    Ich weiß nicht, warum in D nur beschrieben wird. Ehrlich gesagt, ich kann es gar nicht einschätzen, weil die eigentl. Basisinformationen fehlen. Ich weiß nur, dass der spätere Renteneintritt schon mal galt(64 J.) u. dann zurückgenommen wurde u. nun bei 60/62 Jahren liegt. Ich weiß ja nicht, wie man sich als Franzose fühlt, wenn im EU-Land rund herum ein höheres Renteneintrittsalter gilt. Dennoch bin ich dagegen, dass es über diese 67Jahre-Altersschwelle angehoben wird.-- Ob das nun zu billigen ist, Gewalt gegen Rathäuser, Polizei udgl.? Da kann man nur den Kopf schütteln. Auch finde ich, dass wie in die Presse kolportiert wurde "am Gesetz vorbei" auch nicht stimmen kann, wenn sich E.Macron auf einen Punkt beziehen kann, der in der Französ. Verfassung vorgesehen ist.... E. Macron will einen schon einmal existenten Zustand einführen. Ich denke, wir sollten uns um unsere Probleme kümmern. - Ledigl. das sehr nette Klezmer!-Musik KIF-Orkestra Paris konnte Flair EU-FRA verbreiten. Merci!

  60. 11.

    Versucht uns Deutschen wirklich die Individuellitaet im Verkehr,wie das Auto wegzunehmen und ihr werdet sehen was passiert.

  61. 10.

    Ich empfehle keineswegs die Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Mir würde es reichen, wenn diese für alle auf 45 Jahre festgelegt und überhaupt erreicht wird. Das belohnt die Fleißigen.
    Ein Renteneintrittsalter ist völlig unnötig. Es legt eine Rentenkürzung fest. Kann man abschaffen.

  62. 9.

    Stimmt, sie sind Weicheier, die völlig ausrasten, wenn s an " Eingemachte" geht. Wir würden hier feiern bei Rente ab 64 . Der Tunnelblick ist bei unseren, von mir sonst sehr geschätzten, Nachbarn noch fokussierter, als bei uns.
    Nur nichts hergeben, was man mal hatte, egal wie knapp die Kassen sind. Sie halten noch verbissener an den 90' ern fest als wir. Und ja, demonstrieren können sie wirklich. Die Revolution kommt nicht umsonst aus Frankreich.

  63. 8.

    Die Überschrift sagt eigentlich schon alles. Ausschlaggebend für die Demonstrationen und Streiks in Frankreich ist das Vorhaben der dortigen Regierung, das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 Jahre anzuheben. In Deutschland wurde dieses von 65 auf 67 Jahre angehoben und hier passierte gar nichts. Es wird gegenwärtig in Politikerkreisen sogar darüber diskutiert, die Lebensarbeitszeit noch weiter zu verlängern. Ich gehe mal davon aus, dass solche Pläne in unserem Nachbarland Reaktionen auslösen würden, bei denen der Sturm auf die Bastille wie ein laues Lüftchen wirken würde. Es wird Zeit, dass auch die Deutschen der Regierung und den Arbeitgebern zeigen, dass sie nicht alles mit sich machen lassen.

  64. 7.

    Zum Glück sind in Deutschland (noch) arbeitende genügsamer und (vor Allem) bequemer und würden ein Renteneintrittsalter von 73 Jahren gerade mal mit einem Wortlaut wie: " Schei... , aber was solls" abtun.
    Beispiel Frankreich, Griechenland sind definitiv keine Vorbilder.
    Welches Land in der EU/der Welt kann uns eigentlich gegenwärtig übertreffen und als DAS VORBILD gelten.
    WIR = DEUTSCHLAND MUSS DIESBEZÜGLICH VORREITER SEIN UND BLEIBEN!!!
    Und wer ein braver Deutscher ist, der sagt mit 60-61 Tschüssie.
    Auch gut für den Wohnungsmarkt.

  65. 6.

    So schlimm hat das noch nicht mal die BILD-Zeitung überschrieben …

  66. 5.

    In Berlin braucht es jemanden der Grönemeyer den Marsch blässt, denn der hat laut Medienberichten wohl eine finca auf Mallorca und gehört zu den Reichen die die Umwelt zerstören.

  67. 4.

    OK, dann nehme ich die 64 Jahre Renteneintritt, wenn sie nicht wollen...

  68. 3.

    Etwas aufgebauscht dieser Bericht. Ich bin gerade in Paris und eigentlich ist es hier ganz ruhig. Ja, es liegen Müllberge herum und die Straßen sind voll wie immer. Eine kleine Demo mit ein paar Hundert Leuten hab ich schon gesehen, ähnlich wie in Berlin.

  69. 2.

    Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Aber in Deutschland erzählen man Dir was von Klimakosten, Waffen in Kriegsgebiete, Rente mit 70, Autoverbote usw und die Leute halten die Klappe - die Franzosen sind keine Lemminge

  70. 1.

    Es fehlt in Deutschland ein Gesetz, dass es Arbeitgebern verbietet, in solchen Streiksituationen den zu spät kommenden Arbeitnehmer verantwortlich zu machen. Warum gibt es sowas nicht längst ?

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