Bis Jahresende - Berliner Senat plant bis zu 8.000 weitere Schlafplätze für Geflüchtete

Di 26.09.23 | 15:48 Uhr
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Archivbild: Menschen stehen im Berliner Ankunftszentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine am ehemaligen Flughafen Tegel vor einem Zelt Schlange. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Audio: rbb24 Inforadio | 26.09.2023 | Sebastian Schöbel | Bild: dpa/Christoph Soeder

Berlin plant Schlafplätze für Geflüchtete auf Reserve einzurichten, um weiterhin alle ankommenden Menschen unterbringen zu können. Zunächst sollten rund 5.000 Unterkunftsplätze geschaffen werden, nun sind bis zu 8.000 Plätze mehr vorgesehen, teilte Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) am Dienstag mit. Die Suche nach geeigneten Standorten laufe allerdings noch.

Der Ausbau des Ankunftszentrums auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel stehe bereits fest. Dort sollen weitere Leichtbauhallen mit 770 Plätzen errichtet werden. Die Kapazität könne laut Kiziltepe um weitere 2.300 Plätze erweitert werden.

Unterbringung auf Flughäfen, in Hotels und Kasernen wird geprüft

Am ehemaligen Flughafen Tempelhof werde die Nutzung eines weiteren Hangars Kiziltepe zufolge für 400 bis 600 Plätze geprüft. Außerdem soll auf dem Areal der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Reinickendorf eine Notunterkunft mit 200 Plätzen entstehen. Die Anmietung von Hostels und Hotels für bis zu 1.500 Personen werde vom Senat ebenso geprüft wie die Eignung der ehemaligen Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne in Spandau als Unterkunft.

"Jeder Mensch, der in Berlin Hilfe sucht, wird auch zukünftig ein Bett und ein Dach über dem Kopf bekommen", so Kiziltepe. "Wir werden nicht um weitere Großunterkünfte herumkommen", sagte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Anders sei die Vielzahl der Geflüchteten zurzeit nicht unterzubringen.

Wegner fordert mehr Geld vom Bund

Ziel sei es, für die Menschen möglichst bald andere Lösungen, etwa Modulare Unterkünften, bereitzustellen. Die bräuchten aber Zeit. Wegner forderte zugleich die Bundesregierung auf, den Ländern mehr finanzielle Hilfe zur Verfügung zu stellen. Eine erste bereits zugesagte Milliarde Euro reiche nicht aus, so der Regierende Bürgermeister. Er erwarte, dass das Thema bei der Ministerpräsidentenkonferenz im Oktober auf der Tagesordnung steht. "Bund und Länder stehen in einer gemeinsamen Verantwortung", so Wegner.

Die Linke forderte den Senat auf, auch verstärkt leerstehende Wohnungen oder Wohnhäuser für die Unterbringung von Geflüchteten heranzuziehen. "Dafür sollte der Senat auch Beschlagnahmungen nach dem Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz prüfen", sagte die migrationspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Elif Eralp. Zudem müsse der Wohnberechtigungsschein auf Geflüchtete unabhängig vom Aufenthaltsstatus ausgeweitet werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.09.2023, 15:12 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Das ist bisher nichts geworden und wird auch in Zukunft nichts werden. Spannend wird die weitere Entwicklung im Wahljahr werden, und wann das Eingeständnis kommt, dass alles ein katastrophaler Irrtum war. Noch spannender wird die Lösung des Problems sein. Auf das könnte man aber angesichts der bevorstehenden Konsequenzen, gern verzichten. Geht aber leider nicht, da die Politik und ihre Unterstützer weiterhin aus ideologischen Gründen uneinsichtig sind.

  2. 17.

    Nicht nur der Flughafen Tempelhof, sondern auch das Olympiastadion, Turnhallen usw. schreien förmlich nach Belegung.
    Wir schaffen das, gilt bis in die soziale Unendlichkeit, selbst wenn alles den Bach runter gehen sollte.

  3. 16.

    Berlin hat noch sooooooo viel Platz. Der fast der komplette Flughafen Tempelhof ist noch frei. Und Geld gibt es dank Sondervermögen und Doppelwumms auch ohne Ende!

  4. 15.

    Sicher ist das die Politik mit ihrer Flüchtlings Politik übernommen hat.
    Zum Nachteil von allen, den Geflüchteten und ihrer eigenen Bürgern.
    Das Boot ist übervoll.
    So kann das nichts werden.

  5. 14.

    bevor wir weitere Flüchtlinge aufnehmen sollten erstmal folgende Punkte geklärt sein:
    - kein unterichtausfall durch fehlende Lehrer
    - ausreichende und nutzbare Unterrichträume an allen Schulen für die anwesenden Kinder
    - bezahlbarer Wohnraum für die Berliner Bevölkerung
    - ausreichende medizinische Versorgung für die Berliner Bevölkerung
    - monatl. nachvollziehbare Öffentliche Darstellung der Ausgaben für geflüchtete und die Auswirkungen auf den Berliner Haushalt

  6. 13.

    Verstehen sie wirklich nicht ? Ich meinte auch nicht rot/grün

  7. 11.

    Wenn davon wenigstens die Hälfte in Lohn und Brot käme, wäre das ein Riesen Erfolg für unsere Arbeitswelt. Aber, ohne deutsche Sprache wird da nichts draus. Die wollen sich alle in unsere Gesellschaft integrieren, wer will die Verantwortung übernehmen ? Ich bin gespannt wie das in unserem Land weitergeht. Herr Wegner wird es für Berlin schon richten.
    Den Rest erledigt Frau Faeser

  8. 10.

    Unter RRG wären es noch mehr …. Also, was soll das? Lesen Sie nichtmal den Bericht?

  9. 9.

    Wie gewählt, so bekommen.
    Augen auf bei Wahlen.

  10. 8.

    „Berlin saniert Schulen und das Bildungssystem und sorgt für alle, die hier schon leben für ausreichenden Wohnraum!“ Das wäre für viele eine annehmbare Schlagzeile oder? Man muss Gelder gerecht ausgeben.

  11. 7.

    Sie haben also Platz. Wieviele nehmen Sie denn auf? Oder sollen es wieder andere richten?

  12. 6.

    Ein Bett und ein Dach.... und alles andere zur Integration??????

  13. 5.

    Ohne Worte !

  14. 4.

    Die LINKE fordert. Ich kann es nicht mehr hören. Meine Kinder 2 (Familien mit je 1 Kind) bewerbwn sich und suchen ein adäquate Wohnung seit 1,5 Jahren. Es reicht langsam, immer an Andere zu denken. Es kann nicht mehr angehen, Migration vor unseren eigenen Problemen zu stellen.

  15. 3.

    Was die Linke raushaut ist ja fast schon stalinistischer Kommunismus und Linksextremismus, normal müssten die eigentlich sofort beobachtet werden.
    Aber ja das macht man nur bei den bösen rechten.
    Habe keinen Bock mehr zu arbeiten um das noch weiter zu unterstützen, gibt ja BürgerGeld.

  16. 2.

    Sorry, aber die mediale Ankündigung/Verbreitung solcher Maßnahmen bleibt nicht alleine in Berlin/Regional.
    Das www verbreitet das ja auch.
    Und da trifft es auch auf Leser die sich dann sagen - na holla, da könnte ja doch noch ein Platz für mich möglich sein, und machen sich promt auf den Weg.
    Ne ähnliche Auffassung habe ich wenn es um Wohnungsneubau geht - da könnte ja noch eine für mich als Lüdensdorfer drin sein.
    Irgendwie wie ein Lockmittel.

  17. 1.

    Wir haben Platz, danke Senat. Ein Zeichnen der Menschlichkeit. Insbesondere ggü den Menschen welche keinen Anspruch auf Asyl haben (Menschen aus Ländern wie Moldau und den Maghreb Staat). Es braucht keiner Angst haben in Armut abgeschoben zu werden.

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