Unklare Regeln für Abrissgenehmigungen - Wie Berliner Mieter gegen den Abriss von Wohnungen kämpfen

Fr 13.10.23 | 06:08 Uhr | Von Wolf Siebert
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Symbolbild: Ein unsanierter Altbau neben einem bereits sanierten Haus in Berlin. Bild: imago / Sabine Gudath
Audio: rbb24 Inforadio | 13.10.2023 | Sebastian Bartels, Doerthe Nath | Bild: imago / Sabine Gudath

Die Bewohner eines Berliner Mietshauses kämpfen seit zwei Jahren gegen Abriss- und Umbaupläne der neuen Eigentümer. Sie haben Sorge, sich künftig ihre Wohnungen nicht mehr leisten zu können. Doch eine Gesetzeslücke macht es ihnen schwer. Von Wolf Siebert

Eine Schönheit ist die Immobilie in Berlin-Mitte wahrlich nicht. Im Vorderhaus liegt dicker Staub auf den Fensterscheiben einiger leerstehender Wohnungen. An den Fassaden des Seitenflügels und des Hinterhauses haftet alter grauer Putz. An einigen Fenstern klaffen tiefe Risse in den Außenwänden, und in einer Hofecke liegt ein Schuttberg. Gut die Hälfte der Wohnungen stehen leer.

Mieterin Simone Siegel-Dadgar, ihr Mann und ihre Tochter wohnen dennoch gerne hier, seit über 20 Jahren: "Der frühere Eigentümer hat sich zwar nur um das Nötigste gekümmert, aber es hat immer alles funktioniert", sagt sie. Und: "Die Mieten sind bezahlbar geblieben." Familie Siegel-Dadgar hat viel investiert und ihre Wohnung im Hinterhaus auf eigene Kosten saniert. Sie würde gerne hierbleiben, auch weil die Miete noch immer günstig ist.

Doch sie und weitere Mieter sind in Sorge. 2019 wurde die Immobilie nämlich an eine Immobiliengesellschaft verkauft. Diese will das Vorderhaus abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Auch eine Tiefgarage soll gebaut werden. Die Gesellschaft hat beim Bezirk einen Antrag auf Abriss gestellt.

Mieter haben sich bereits vor gut zwei Jahren organisiert

Erfahrungsgemäß führen solche Bau-Projekte häufig zu höheren Mieten. "Wir haben den Eigentümern mehrmals geschrieben und versucht, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Denn wir wollen unsere preiswerten Wohnungen nicht verlieren", sagt Simone Siegel-Dadgar. "Hier wohnen Pfleger, Briefträger, Erzieher und Verwaltungsmitarbeiter. Sie können auf dem freien Wohnungsmarkt keine 1.500 Euro für eine 2-Zimmer-Wohnung bezahlen", sagt die Sozialwissenschaftlerin.

Deshalb haben sich die Mieter organisiert und kämpfen seit gut zwei Jahren um den Erhalt ihres Wohnraums: Sie informierten die Bauaufsicht, den Stadtrat für Bauen, die Bezirksbürgermeisterin und die BVV-Mitte, auch den Bausenator und baten um Unterstützung. Und sie sammelten Unterschriften. Bislang haben aber diese Aktivitäten für die Mieter noch zu keinem positiven Ergebnis geführt. Denn es gibt eine rechtliche Lücke - im Zweckentfremdungsverbotsgesetz.

Danach ist der Abriss eines Mietshauses grundsätzlich möglich. Das Gesetz sagt aber auch: Der abgerissene Wohnraum muss durch neuen Wohnraum ersetzt werden - durch preiswerten Wohnraum, der nicht mehr als 9,17 Euro netto kalt pro Quadratmeter kosten darf. So legte es der Senat fest.

Vor wenigen Monaten kassierte allerdings das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Mietobergrenze von 9,17 Euro. Das Land Berlin habe für diese Grenze keine Gesetzgebungskompetenz, hieß es. Der Eigentümer müsse aber Ersatzwohnraum zu "angemessenen Bedingungen" schaffen. Als Anhaltspunkt verwandte das Gericht eine Formulierung, die schon seit Langem bei Entscheidungen zur Zweckentfremdung benutzt wird: Dieser Ersatzwohnraum muss "für einen durchschnittlich verdienenden Arbeitnehmerhaushalt bezahlbar" sein.

Die Bauverwaltung des Senats arbeitet nun daran, die neue Rechtslage in die Verordnung des Zweckentfremdungsverbotsgesetzes einzuarbeiten. Es geht darum, den Bezirken für die Abrissgenehmigungen Anhaltspunkte zu geben – ohne dabei eine konkrete Mietobergrenze zu nennen. Diese juristische Präzisierung ist wichtig: Die Zahl der Abrisse in Berlin steigt, wenn auch auf niedrigem Niveau: von 369 im Jahr 2018 auf 516 im Jahr 2021.

Mehrere Wohnungen im Hinterhaus sind nur noch Gerippe

Simone Siegel-Dagar geht es aber nicht nur um Abriss und Neubau und um höhere Mieten. Vor ihrer Wohnungstür hängt noch immer eine verdreckte Staubschürze. Denn im Sommer 2022 hatte der Eigentümer mehrere Wohnungen entkernt. "Fünf Monate hat die Entkernung dann gedauert: Lärm, Dreck, Staub, und der Schutt wurde einfach in den Hinterhof gekippt", blickt Siegel-Dagdar zurück.

"Entkernung" bedeutete in diesem Fall: Aus mehreren Wohnungen des Hinterhauses, die übereinanderliegen, sind die Dielen, die Schüttung in den Decken bzw. Fußböden und die Bodenplatten entfernt worden. Die Wohnungen sind unbewohnbar.

Siegel-Dagdar befürchtet, dass sie und die anderen Mieter durch solche Maßnahmen vertrieben werden sollen. Das glaubt auch der zuständige Baustadtrat von Mitte Ephraim Gothe, der für die Bauaufsicht zuständig ist. Er schrieb den Eigentümern laut "Tagesspiegel": "Der Zustand der Hoffläche und der Treppenhäuser, die unterlassene Instandhaltung von Fenstern und WCs in Wohnungen, die Art und Weise, wie Baumaßnahmen bereits durchgeführt wurden, lassen nur einen Schluss zu: Sie wollen alles dafür tun, dass Ihre Mieter:innen das Weite suchen." Auch Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne), die den Bereich der Zweckentfremdung unter sich hat, spricht von einem "radikalen Vorgehen".

Aktuell geht Gothe aber nicht davon aus, dass der Bezirk den Eigentümern die Abrissgenehmigung verweigern kann. Er appelliert daher an die Eigentümer, das Vorderhaus nicht abzureißen, sondern stattdessen aufzustocken. "Auch das kann wirtschaftlich sein", sagte er der rbb24-Abendschau.

Eine Pattsituation. Auf der einen Seite der Eigentümer, der sein Eigentumsrecht verteidigt. Auf der anderen Seite die Mieter, die ihr Recht auf Wohnen geltend machen. Und eine rechtliche Situation, die seit dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts unklar ist.

Deshalb hat Bezirksbürgermeisterin Remlinger einen Wunsch: Dass die Verwaltung des Bausenators den Bezirken möglichst bald Anhaltspunkte für die Genehmigungspraxis gibt: "Was bedeutet ‘Schaffung von neuem Wohnraum nach Abriss‘‚ nach der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts konkret? Wir brauchen ein Instrumentarium, damit die Mieterschaft nicht komplett ausgetauscht wird", sagte sie rbb24. "Sonst haben wir Aufwertungsprozessen nichts entgegenzusetzen."

Runder Tisch am Freitag geplant

Zu diesem Instrumentarium gibt es erste Ideen, zum Beispiel Neu-Mieten, die sich an der ortsüblichen Vergleichsmiete orientieren, sagt Wibke Werner vom Berliner Mieterverein: "Nach dem Abriss eines Hauses entstehen häufig Neubauwohnungen, die sich nur wenige leisten können." Im vergangenen Jahr wurde durch die Antwort des Senats auf eine parlamentarische Anfrage der Linken deutlich, dass im Zeitraum von 2018 bis 2021 nach Hausabrissen nur selten preiswerter Ersatzwohnraum geschaffen worden ist.

Simone Siegel-Dadgar wünscht sich vor allem mehr Unterstützung durch den Bezirk. Und einen besseren, einen funktionierenden Mieterschutz. Sie hat Sorge, dass sie sich ihre Wohnung künftig nicht mehr leisten kann. Stattdessen habe sie das Gefühl, dass die Sicherung von Eigentumsrechten Vorrang gegenüber sozialen Aspekten hat

Am Freitag treffen sich Mieter, Bezirksamt und Mieterverein zu einem "Runden Tisch" und einer Ortsbegehung. Die Eigentümer ließen auf rbb-Anfrage durch ihren Anwalt mitteilen, dass sie sich zu dem gesamten Komplex nicht äußern wollen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.10.2023, 6 Uhr

Beitrag von Wolf Siebert

78 Kommentare

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  1. 78.

    Stimmt, Karsten scheint absolut keine Ahnung zu haben, wenn man sich das alles hier mal reinzieht. Traurig eigentlich.

  2. 76.

    Manchmal fehlen einem die Worte um auf solchen geballten Blödsinn zu antworten.

  3. 75.

    Ein Glashaus ist energetisch eine Katastrophe oder was soll mit der sinnbefreite Halbsatz sagen?

  4. 74.

    Ein Glashaus ist energetisch eine Katastrophe oder was soll mit der sinnbefreite Halbsatz sagen?

  5. 73.

    Aus Raider wird jetzt Twix und aus "Mecki" jetzt ein "Dr. Meckl"? Der haargenau gleiche Wortlaut, der dadurch nicht richtiger wird. Sollen sich die falschen Behauptungen jetzt "seriöser" anhören?

  6. 72.

    Also, mal zu den Fakten: In Berlin bekommt man eine 50 qm Wohnung für einen Preis ab ca. 200.000 Euro. Die Zinsen waren auch in der Vergangenheit schon bei 3-4% oder nach der Wiedervereinigung zweistellig. Und die Menschen haben es zu zweit auch geschafft. Wenn man mit 30 eine Wohnung kauft hat man 37 Jahre Zeit, diese bis zur Rente zu entschulden - das ist absolut möglich 1% Tilgung, 4 % Zins bei einer Onlinebank, macht 10.000 Euro pro Jahr für die Bank. Was man mitbringen muss sind die Nebenkosten in Höhe von 8% für Grundbuch, Notar und Grunderwerbsteuer, aber die 16.000 Euro muss man selbst mit den Eltern und Großeltern aufbringen. Also, wovon reden wir hier denn bitte?

  7. 69.

    Also, mal zu den Fakten: In Berlin bekommt man eine 50 qm Wohnung für einen Preis ab ca. 200.000 Euro. Die Zinsen waren auch in der Vergangenheit schon bei 3-4% oder nach der Wiedervereinigung zweistellig. Und die Menschen haben es zu zweit auch geschafft. Wenn man mit 30 eine Wohnung kauft hat man 37 Jahre Zeit, diese bis zur Rente zu entschulden - das ist absolut möglich 1% Tilgung, 4 % Zins bei einer Onlinebank, macht 10.000 Euro pro Jahr für die Bank. Was man mitbringen muss sind die Nebenkosten in Höhe von 8% für Grundbuch, Notar und Grunderwerbsteuer, aber die 16.000 Euro muss man selbst mit den Eltern und Großeltern aufbringen. Also, wovon reden wir hier denn bitte?

  8. 68.

    Ich habe 3 Kinder groß gezogen und verdiene als Meisterin im eigenen Familienbetrieb im Handwerk gutes Geld. Natürlich muss man sich weiterentwickeln auch im Ausbildungsberuf.

  9. 67.

    Aber niemand muss über 10 Jahre Kultur- oder Politikwissenschaften studieren und sich dann beschweren. In Ausbildungsberufen verdient man früher Geld und kann dann mit ZinsesZins-Effekt einfach mehr Vermögen aufbauen.

  10. 66.

    Also ich weiss ja nicht, woher ihre Zahlen stammen? Das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen betrug 2021 in Berlin 22 658 EUR. Das ist pro Kopf, davon kann man sich schon eine Wohnung leisten, natürlich keine 100 qm für einen Single. Berlin ist Single-Hauptstadt. Also etwas mehr gegenwartsbezug wäre top:
    https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/090-2023

  11. 65.

    Man kann Wohnungen auch vermieten, dann zahlt jemand anderes weiter. Denken Sie doch mal in Lösungen und Optionen. Wenn man immer nur alles negativ sieht, wird es nichts mit einem guten Leben. sie scheinen sich selbst im Weg zu stehen. Vielleicht suchen Sie sich mal positive Rolemodels.

  12. 64.

    Ja, der Karsten ist meinungstechnisch ganz vorn dabei, aber halt nur in der Theorie, es fehlt hier vollkommen an Praxiserfahrung. Der sollte sich mal wirklich mit den Unterschieden in der Praxis beschäftigen, dann würde er Augen machen...

  13. 62.

    " Oder möchten Sie von einem Kfz-Mechaniker, der mit 19 Jahren mit der Ausbildung fertig war, operiert werden? "

    was für eine Frage ! aber ein Studium muß nicht bis zum 30. Lj dauern

  14. 61.

    Anscheinend haben Erika und ihr Wir alles richtig gemacht. Etwa 30% Eigenkapital angespart (vom 16. bis 30. Lebensjahr). Wir bedeutet mindestens 2 Personen. Kreditlaufzeit ca. 20 - 25 Jahre, also mit 55 alles bezahlt, vor etwa 10 Jahren. Das heißt, der Kauf der Wohnung liegt mindestens 30 Jahre zurück und die Preise pro m² ETW bewegten sich je nach Lage bei maximal 3.000....nee, nicht €, sondern DM! Bei 100m² Wohnfläche sind das 300.000 DM, heute knapp 155.000€. Für zwei Personen kein Problem, damals. Heute sieht es anders aus, aber nicht besser.

  15. 60.

    Karsten, haben Sie Erfahrung mit der Sanierung alter Bruchbuden? Das ist nicht so einfach, wie Sie sagen. Die Türen und Fenster ohne Standardmaße, Decken und Wände mit maroden Holzbalken und Lehm, feuchte Keller mit zu niedriger Deckenhöhe, Isolierung und Fassadenputz - da kann man den Deckel vom Fass nehmen und sehen, es ist ohne Boden. Die Baustoffe für die Sanierung müssen verträglich mit vorhandener Substanz sein. Wenn der Eigentümer keine fachkundigen Berater aus seinem Freundeskreis und keine Freunde hat, die Handwerker sind und sich gegenseitig helfen, wird die Sanierung mindestens 50% teurer als ein neues Haus. Das würden Sie nicht favorisieren, wenn es Ihr Haus wäre. Mir tut es immer Leid, wenn ein altes Haus mit irgendwann schöner Stuckfassade einem modernen Klotz weichen muss, aber es ist eben oft eine wirtschaftliche Frage.

  16. 59.

    Jezt, wo die Wohnungen so teuer geworden sind, weil es keine gibt, kommt man mit dem Argument "Jugend", zu der Sie m icht gehören.
    Noch vor 10 Jahren waren die Wohnungen in Berlin im Bundesvergleich "spotbillig", wurden massenhaft angeboten, lagen bei unter ein 1/3 des heutigen Preises, und trotzdem hat sich die Eigentümsquote der Berliner nicht nach oben bewegt.
    ,

  17. 58.

    "...und dann ist es egal, ob man monatlich an die Bank oder den Vermieter zahlt. Dann sollten Sie lieber Vermögen aufbauen!"

    Und bei unvorhergesehenen Vorfällen wie unverschuldete Arbeitslosigkeit oder Unfall ist dann nicht nur das Geld weg, sondern auch die Wohnung. Abgesehen davon bekommt auch nicht jeder einen Kredit.

  18. 57.

    >"Lieber das Geld früh ansparen, die Eltern geben auch noch etwas dazu..."
    ??? Also echt Heikki, in welcher Traumwelt von Kohle ohne Ende leben Sie denn? Eltern sparen für die Eigentumswohnung der Kinder? Und ganz nebenbei zahlen die noch den Kredit für das eigene Eigentum ab. Ach ja.. die Kinder und Familie an sich im Leben kosten auch Geld. Ich erinnere an das Durchschnittseinkommen eines ganz normalen Angestellten oder Arbeiters in Berlin und Brandenburg: 1800 bis 1900 netto. Da sind solche Sprünge mang den anderen normalen Lebenshaltungskosten wie Versicherungen, Nahrung, Klamotten, Schulsachen der Kinder usw. aber dicker drin!

  19. 56.

    "Wer natürlich mit 30 Jahren immer noch studiert, hat die falschen Schwerpunkte gesetzt."

    Sie haben aber schon mitbekommen, dass viele Berufe ein Studium erfordern? Oder möchten Sie von einem Kfz-Mechaniker, der mit 19 Jahren mit der Ausbildung fertig war, operiert werden?

  20. 55.

    Oh Mann, wenn ich gewusst hätte, was ich hiermit anstoße. Nochmal zur Erklärung: ich habe mich an dem Wort "Vogelfreiheit" gestoßen und sonst nichts. Ich kenne auch gute Vermieter ;)

  21. 54.

    Behaupten kann man viel, besonders wenn man keine Nachweise für seine abwegige These erbringt.

    In aller Regel ist die Sanierung eines Altbaus klimafreundlicher, als ein neues Haus zu bauen. Das liegt vor allem daran, dass beim Neubau eine viel größere Menge an Baustoffen verarbeitet wird. Um diese herzustellen, zu lagern und zu transportieren wird viel Energie benötigt. Vom Abriss und Entsorgung ganz zu schweigen.

  22. 53.

    Darf ich Sie fragen, was Sie gelernt haben und ob sie Kinder bekommen haben? Ich habe mit 15 meine Lehre begonnen und bin nun 29. aber leider kann ich von meinen Gesellinnengehalt weder Kinder ernähren noch eine Wohnung in Berlin kaufen. Nun überlege ich ein berufsnahes Studium zu beginnen oder den Meister zu machen. Dafür müsste ich aber einen Kredit aufnehmen, was bedeutet, dass ein Wohnungskauf noch unrealistischer wird. Was sind Ihre Tipps?

  23. 52.

    "Sie kennen sich ja überhaupt nicht im Mietrecht aus. Die sind viel zu gut geschützt. Lesen Sie mal Urteile in Berlin, dann sehen Sie, dass die Vermieter immer die Gelackmeierten sind."

    Mal abgesehen davon, dass das hanebüchener Unsinn ist wie man an zahlreichen Urteilen zum Nachteil von Mietern beweisen kann liest sich das in etwa wie die Klage eines Bankräubers der beklagt, dass Banken viel zu sehr geschützt sind und Bankräuber immer die Gelackmeierten sind.

  24. 51.

    Mieterschutz ist wichtig!!
    Aber ein "zuviel" an Mieterschutz führt mittel- und langfristig dazu, dass immer weniger bereit sind, in Wohnungen oder Mehrfamilienhäuser zu investieren.
    Und dann fehlen immer mehr Wohnungen - "bezahlbare" und neu renovierte ... so wie in den letzten Jahren.

    Dieser Trend wird durch unsinnige politische Ideen - wie den Mietendeckel - auch noch weiter gefördert...
    So schaffen wir es nicht mit mehr Wohnungsbau!

  25. 50.

    Das ist widerlegt, eine Bestandsimmobilie schneidet energetisch schlechter ab als Neubau.

  26. 49.

    "Aber ein "zuviel" an Mieterschutz führt mittel- und langfristig dazu, dass immer weniger bereit sind, in Wohnungen oder Mehrfamilienhäuser zu investieren. "

    Das ist kompletter Unsinn wie dieser Vermieter aber auch andere bekannte "Immobilienhaie" seit Jahren beweisen. Im Gegenteil, es muß mehr für den Mieterschutz getan werden um solche Subjekte im Zaum zu halten.

    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1143242.padovicz-die-stadt-ist-seine-beute.html

  27. 48.

    "Eine Pattsituation. Auf der einen Seite der Eigentümer, der sein Eigentumsrecht verteidigt. Auf der anderen Seite die Mieter, die ihr Recht auf Wohnen geltend machen. Und eine rechtliche Situation, die seit dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts unklar ist."

    Das ist keine Pattsituation, sondern ein ganz miese Erpressung, von Richtern im Elfenbeintürmchen legalisiert. Richter wohnen auch nicht in Mietwohnungen und sollten nicht Recht über etwas sprechen dürfen von denen sie keine Ahnung,bzw. im schlimmsten Fall sogar Nutznießer ihrer eigenen Rechtsprechung sind.

    Unabhängigkeit sieht anders aus.

  28. 47.

    Aber Sie wissen schon, was das Wort vogelfrei bedeutet? Selbst wenn er vermietet, hoffe ich nicht, dass er seine Mieter als vogelfrei betrachtet. Oder reden wir gerade aneinander vorbei?

  29. 46.

    Deswegen sind seine Mieter aber noch lange nicht vogelfrei. Sie haben schon Rechte, zum Glück

  30. 45.

    "Ja, die Eigentümerquote ist einfach zu gering in Berlin. Hier könnte es bessere Zinssätze durch KFW-Programme mit 30 Jahren Laufzeit geben."

    Da spricht die leitende Bankansgestellte oder Immobilienmaklerin? Berlin war, ist und wird Mieterstadt bleiben. Noch ein Gruund mehr für Enteignungen und mehr Wohnbestände in kommunalen Besitz.

  31. 44.

    Ihre Interpretation des Artikel 11 ist nicht nur eigenwillig, sondern schlicht falsch. Da gibt es die Angemessenheit des Lebensstandards, was auch die Unterkunft betrifft. Daraus ein Recht des Wohnens zu machen, ist zu einfach strukturiert gedacht.

  32. 43.

    "Wir wollen alle den Klimaschutz. Da ist es oft sinnvoller abzureissen als eine Bestandsimmobilie zu sanieren. Diese müsste man wahrscheinlich komplett neu bei Elektrik, Sanitär, Fassade, Dach und Fenstern machen."

    Das ist nachweislich falsch. Sanierung ist immer klimafreundlicher als Neubau, wirklich immer. Aber das will der Eigentümer nicht und hat Fakten geschaffen, m.E. illegal durch mutwillige Zerstörung von Bausubstanz.

  33. 42.

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist objektiv die konservative Eigentumsbildung, im Zweifel hochsubventioniert. "

    Das hohe subventionieren von Banken und Immobilienkonzernen, ja.

    "Politisch links der Mitte wird der eigenen Wählerschaft Eigentum aber - aus der linken Brille - nachvollziehbar selten gegönnt, da eigenes Wählerpotenzial dadurch verloren geht."

    Kompletter Unsinn und Klassenkampf Rhetorik von rechts außen.

    "In meiner Partei ist das unausgesprochener Konsens. " Der FDP oder gar die rechtsextreme AfD? Sie sind so wenig Altlinker wie ich der Kaiser von China bin.

    q.e.d.

  34. 41.

    Was soll denn der Quatsch mit Vogelfreiheit. Sie kennen sich ja überhaupt nicht im Mietrecht aus. Die sind viel zu gut geschützt. Lesen Sie mal Urteile in Berlin, dann sehen Sie, dass die Vermieter immer die Gelackmeierten sind.

  35. 40.

    >"funktioniert bis zum Verkauf des Hauses und dem „Zauberwort“ Eigenbedarf"
    Welcher Eigentümer sollte auf meine Wohnung in einem Block einer kommunalen Wohnungsgesellschaft Eigenbedarf anmelden? ;-))

  36. 39.

    "Aber ein "zuviel" an Mieterschutz führt mittel- und langfristig dazu, dass immer weniger bereit sind, in Wohnungen oder Mehrfamilienhäuser zu investieren. "

    Das ist kompletter Unsinn wie dieser Vermieter aber auch andere bekannte "Miethaie" seit Jahren beweisen. Im Gegenteil, es muß mehr für den Mieterschutz getan werden um solche Subjekte im Zaum zu halten.

    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1143242.padovicz-die-stadt-ist-seine-beute.html

  37. 37.

    Ja, wir haben den Kredit an die Bank auch ca. vor 10 Jahren an die Bank zurück gezahlt und haben jetzt viel Geld zum Reisen und das Leben genießen. Unsere Eigentumswohnung am Kudamm kann uns keiner mehr wegnehmen. Aber die heutige Jugend denkt ja nicht mehr so weit. Lieber 4 Tage-Woche und überall staatliche Hilfe. Wenn man mit 16 Jahren eine Ausbildung beginnt, kann man sich mit 30 Jahren auch schon die erste Bude leisten. Wer natürlich mit 30 Jahren immer noch studiert, hat die falschen Schwerpunkte gesetzt. Und muss dann halt diese Gehaltslücke aufholen durch eine 60-70 Stunden-Woche.

  38. 36.

    Also mir fallen da etliche, nicht nur europäische Städte ein... Paris, London usw. usw. Lieber das Geld früh ansparen, die Eltern geben auch noch etwas dazu und dann ist es egal, ob man monatlich an die Bank oder den Vermieter zahlt. Dann sollten Sie lieber Vermögen aufbauen!

  39. 35.

    Hat aber irgendwie nicht so wirklich etwas mit unserem Grundgesetz zu tun, oder? Vielleicht sollten Sie sich dann mal bei der UN beschweren. Wobei ich da noch immer nicht sehe, dass man ein Recht auf eine billige Wohnung in einer europäischen Hauptstadt (Berlin eingeschlossen) hat. Nicht in irgendetwas hineininterpretieren bitte, sondern schwarz-auf-weiss.

  40. 34.

    "Ja, dann muss halt auch der Nachteil des Mieters für Vogelfreiheit in Kauf genommen werden."
    Schluck.......Vogelfreiheit? Dieses Wort macht mich sehr nachdenklich.

  41. 33.

    funktioniert bis zum Verkauf des Hauses und dem „Zauberwort“ Eigenbedarf
    Das bleibt uns genauso erspart, wie die Mietkosten im Rentenalter aber ja, Jeder muss seine Schwerpunkte selbst setzen.
    Wir sind froh, denn unsere Wohnung könnten wir uns nun, mit Erreichen des Rentenalters mitten in der Stadt nicht leisten und müssten wie so viele unseren Kiez nach 40 Jahren verlassen. So reicht es jetzt für ein paar schöne Reisen, auf die wir vorher verzichtet haben. Hätte schief gehen können, ja…

  42. 32.

    "...Jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum. Das Menschenrecht auf Wohnen ist Teil des Rechts auf einen angemessenen Lebensstandard, wie es in Artikel 11 des Internationalen Paktes über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (UN-Sozialpakt) verbrieft ist..." Das schließt für mich die Aussage nach einem Recht auf Wohnraum in Deutschland ein. Dies gilt bereits seit 1966 und auch von Deutschland unterzeichnet. Es muss also nicht explizit im GG stehen.

  43. 31.

    DIe Artikel, Kommentare etc., darüberhinaus die Zustimmung zum Enteignen, das hat man hier seit zig Jahren wahrzunehmen, und dies spricht eine eundeutige Sprache, die gibt es übrigens nur in Berlin.

  44. 30.

    Ja klar... unser Jugend hat mit 30 schon soviel Geld auf der Kante oder ist so dolle kreditwürdig, dass da am Anfang des Berufslebens gleich ne Eigentumswohnung für 250000 Eus und mehr rausspringt. Sie haben ja echt ne abgehobene Ansicht vom normalen Leben. Mit 30 fangen Studies heute erst an zu arbeiten!
    Ach ja... app andere Länder: Nirgends sind die Immobilienpreise in Metropolen und Städten so hoch wie in Deutschland - außer Schweiz oder Monaco vielleicht.

  45. 29.

    Bitte keine Falschaussagen machen: Im Grundgesetz ist kein Grundrecht auf Wohnen formuliert. Jedoch beeinträchtigen die Folgen von Obdachlosigkeit verschiedene Grundrechte, wie zum Beispiel die freie Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2 Abs. 1 GG). Aber man muss sich ja auch nicht in Berlin entfalten, wenn in Lauchhammer so viele freie bezahlbare Wohnungen existieren.
    Ich kann diese Unwahrheit einfach nicht mehr hören. Oder haben Sie ein anderes Grundgesetz, wo dieses Grundrecht auf Wohnen drinnen steht? Dann bitte ich um Nennung der Fundstelle.

  46. 28.

    Da es auch immer wieder Gehaltswachstum gibt, bleibt die Miete auch bezahlbar. Aber ein wenig malochen muss man schon, wobei sich Paare durchaus die im Schnitt 15-18 EUR pro qm, also 750-900 EURO pro Monat zu zweit in Berlin bei den aktuellen Nettohaushaltseinkommen problemlos leisten können. Also geht es doch mehr um "ich will nicht" als "ich kann nicht" in Berlin.

  47. 27.

    Ja, das stimmt leider. Aber das ist typisch Berlin. Man kann hier keine Dankbarkeit erwarten. Wurde aber auch über Jahrzehnte in der Stadt so von Lobbyisten wie dem Mieterverein unterstützt von der Linken befeuert. Wen wundert es dann, was wir heute haben? Es ist teilweise echt traurig, aber für Berlin reicht's!

  48. 26.

    >"Vermieter, die eine Immobilie herunterwirtschaften, um sie dann gewinnbringender neu bauen zu können"
    Wenn ich den Artikel hier richtig gedeutet habe, wurde das Haus vom vorherigen Eigentümer so heruntergewirtschaftet und der jetzt neue Eigentümer will nun Hand an das alte halb vergammelte Gemäuer anlegen. Was so gesehen auch mal gut ist für die Substanz. Ja ist halt eben auch so, dass die Altmieter da echt wohl keine guten Karten haben. Zu wünschen wäre es Ihnen ja, dass Sie bezahlbar dort im Kiez bleiben können.

  49. 25.

    Man kann Wohnungen ja auch an andere vermieten oder wieder verkaufen. Klappt in anderen Ländern auch ganz prima. Nur mal so ein Gedanke, wenn man nicht "ortsfest" mit 30 ist. In Lösungen zu denken ist irgendwie einfacher statt sich irgendwelche Gründe fürs Nichthandeln zu fabulieren ;-)

  50. 24.

    Die Eigentümer-Quote in Berlin muss dringend erhöht werden z.B durch bessere KfW-Zinssätze bei eigengenutztem Wohnraum. Wenn diejenigen, die es sich leisten können ins Eigentum ziehen, wird Wohnraum frei. Ganz einfach.

  51. 23.

    Über die Rechtslage kann sich jeder mit Hilfe des Internets schlau machen. Das muss der RBB nicht vorkauen.

    Wird ein Abriss genehmigt, weil angeblich keine wirtschaftliche Verwertbarkeit mehr vorliegt, so kann der Mieter sehen wo er bleibt. Wir leben nun einmal nicht in der sozialistischen Vollversorgung.
    Zudem hat kein Mieter in dem Fall das Recht auf Rückkehr.

  52. 22.

    Na das kann doch jeder halten wie er will. Ob man nun so oder so knappst für teure Miete oder Kredit + laufende Kosten.
    Ich finde für meine Lebensart Mieterrundumsorglospaket super, muss mich um nichts kümmern. Und ich muss da jetzt auch nicht dran knappsen im Alltag, um die Miete zu bezahlen. Langzeitmieter mit Altmietverträgen wissen, wovon ich rede. ;-)

  53. 21.

    Ja

    Vorbild für Berlin ist ja immer Barcelona.

    Ist aber eigentlich lächerlich, da nicht vergleichbar.

    „en in Berlin wesentlich niedriger als in Barcelona. Zum anderen ist Berlin mit einem Anteil von 88% an Mietwohnungen eine Mieterstadt - im Gegendsatz zu Barcelona mit 90% Wohneigentum.“

    https://www.bmgev.de/mieterecho/321/17-spanien-ir.html

    Barcelones sind mithin also finanziell objektiv sehr viel mehr auf Scheibe als Berliner Eigentumsskeptiker.

    Berlin sollte sich wirklich ein Beispiel an Barcelona nehmen. :-) Da ist ja alles so toll.

    Dann würden andere sich auch endlich mal ein Beispiel an Berlin nehmen.

    Altlinker

  54. 19.

    „Nicht jeder mit 20 oder 30 ist in seinem Leben schon so ortsfest und will sich nen Kredit für eine Eigentumswohnung ans Bein binden, die man dann selber nicht mehr nutzt, weil einem der Job woanders hin treibt.“

    Ja, dann muss halt auch der Nachteil des Mieters für Vogelfreiheit in Kauf genommen werden.

    Vermieten könnte der Eigentümer übrigens auch.

  55. 18.

    eine Eigentumswohnung ist immer die bessere Alternative
    wir haben vor 20 Jahren beschlossen uns mit nicht unbedingt notwendigen Ausgaben stark einzuschränken und waren nach 15 Jahren mit dem Abzahlen durch
    Es war hart, aber aus heutiger Sicht die beste Entscheidung unseres Lebens

  56. 17.

    In einer Großstadt wie Berlin Wohneigentum zu fördern und in den Vordergrund zu stellen, ist falsch. Wer kann und möchte, sollte die Möglichkeit haben, ja. Das betrifft jedoch nicht die Mehrheit der Bevölkerung. Da Wohnen für alle ein Grundrecht ist, sollten landeseigene WGs die Möglichkeit und Unterstützung haben, flächendeckend mehr zu bauen. Das Gegenteil war Anfang der 1990er-Jahre der Fall: Die Landeseigenen wurden vom Senat genötigt, einen gewissen Prozentsatz ihres Bestandes zu verkaufen. Oft wurde dadurch dem fiesen Treiben einiger Investoren Tür und Tor geöffnet. Wir wohnen seit über 27 Jahren in einer bereits energetisch sanierten Wohnung einer landeseigenen WBG und hatten noch nie Probleme. Gar nicht zu reden von der Gefahr, durch Eigenbedarf rausgeekelt zu werden. Eigentum verpflichtet. Wer jedoch absichtlich dafür sorgt, dass Wohnhäuser verfallen, damit sie dann abgerissen und neu gebaut werden können, sollte, bis hin zur Enteignung, sanktioniert werden.

  57. 16.

    >"um sich anschließend kritisieren und beschmpfen zu lassen."
    Das sage ich auch so nicht.
    PS: Ich bin mit meinem Vermieter / Eigentümer sehr zufrieden, sonst würde ich nicht seit Jahrzehnten in dieser Mietwohnung leben.

  58. 15.

    Sie deuten Kritik als undifferenzierten und alle treffenden "Hass". Sie sprechen von "fordern". Bitte belegen Sie Ihre Aussagen - aus meiner Sicht verzerrten - Aussagen oder kennzeichen diese als Ihre Meinung.

    Im übrigen: Wenn Vermieter mit etwas übergossen werden sollen, sind es noch mehr öffentliche Gelder für eine zweifelhafte, da nicht langfristig wirkende Maßnahme [1].

    [1] https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2023/06/berlin-senat-wohnungsbau-sozialwohnungen.html

  59. 14.

    Unklar sind die Regelungen zum Abriss von Wohnraum nur für jene, die sich hartnäckig weigern, diese zu verstehen und auch anzuerkennen. Die Hürden für den Abriss eines Wohngebäudes sind mit dem damit verbundenen Mieterschutz bereits enorm hoch. Ob diese Regeln aber angesichts der Wohnraumkrise noch zeitgemäß sind, steht aber auf einem anderen Blatt. Ebenso, dass in der Debatte stets vergessen wird, dass der thematisierte günstige Wohnraum keinerlei Bezug mehr zu aktuellen Anforderungen an klimaschützende Gebäudeeffizienz. Die Sanierungskosten liegen da im Regelfall schnell in dem Bereich, den zeitgemäße Neubauten kosten.

  60. 13.

    Tja, aber wer in kein Eigentum investieren möchte, der kann nicht verlangen, dass es andere für ihn tun, um sich anschließend kritisieren und beschmpfen zu lassen.
    In Berlin werden die Vermieter mit Hass "übergossen", und man schämt sich nicht einmal von ihnen noch mehr Wohnungen zu fordern

  61. 12.

    Der zuständige Baustadtrat ist in der Pflicht, hier schärfer zu agieren und seinen Job zu machen. Vermieter, die eine Immobilie herunterwirtschaften, um sie dann gewinnbringender neu bauen zu können, sollten schärfer in die Pflicht genommen und sanktioniert werden. Die Gesetzgebung ist nicht eindeutig, immer noch WischiWaschi und zu lasch, um sofort agieren zu können.
    Wie ist die Rechtslage in Bezug auf den Abriss von bewohnten Mietshäusern? Muss sich der Vermieter nicht um Ersatzwohnraum für die Zeit des Baus kümmern? Vielleicht eine Aufgabe für den rbb, sich sachkundig zu machen und zu berichten. Unter´m Strich zu sagen: "Ich reiße ab, seht zu, wo ihr bleibt." ist zuwenig. Eine Kündigung des Mietvertrages seitens des Vermieters ist ausgeschlossen, also versucht er, mit unseriösen Methoden die Mieter rauszuekeln. Ich würde als Mieter auch alle noch vorhandenen Register ziehen, um dem Eigentümer zu zeigen, wie der Hase läuft: Bis hier her und nicht weiter.

  62. 11.

    >"Der Schlüssel zum Erfolg ist objektiv die konservative Eigentumsbildung,"
    Quatsch. Solch ein Eigentum hat man im günstigsten Fall mit 50 zusammen, wenn man mit 20 schon anfängt, mit ordentlichem Verdienst zu arbeiten. Die Zeit bis 50 ist man eh Mieter fremder Wohnungen. Nicht jeder mit 20 oder 30 ist in seinem Leben schon so ortsfest und will sich nen Kredit für eine Eigentumswohnung ans Bein binden, die man dann selber nicht mehr nutzt, weil einem der Job woanders hin treibt. Wohnung mieten hat neben den Vorteilen eben auch den Nachteil der Abhängigkeit vom Eigentümer. Das weiß man aber. Dennoch muss die Miete bezahlbar bleiben. Dass es auch Luxuswohnungen geben darf, ist klar. Für die allermeisten Arbeitnehmer muss es aber auch noch Wohnraum geben.

  63. 10.

    Da die Altbauwohnungen oft eine sehr schlechte Flächennutzung haben, wären hier für den Neubau erstens der Wunsch, höher zu bauen, zweitens viele kleinere Singlewohnungen zu schaffen und drittens diese mit optimierten Grundrissen zu bauen (vgl. Tinyhouses). Dann würden auch 1-2 Zimmer mit 35-50qm ausreichen und viel mehr Menschen würden ein Dach über den Kopf bekommen können, das dann nicht zuletzt auch wegen der kleineren Flächen im Absolutbetrag auch für Menschen mit 1500 EUR netto pro Monat leistbarer ist als eine überdimensionierte Altbauwohnung.

  64. 9.

    Das hängt vom Bauzustand der Immobilie ab, ob man noch sanieren kann. Das Bild ist ein gutes Beispiel. Hier sieht es so aus, dass jahrzehntelange protektionistische und konfiskatorische Eingriffe in den Wohnungsmarkt Zustände wie damals in der DDR verursacht haben, dass wegen heruntergedrückten nicht werterhaltenden Mieten der Eigentümer nicht mehr in der Lage war, die Immobilie zu erhalten. Zur Wende waren in den ostdeutschen Innenstädten massenhaft solche Immobilien zu sehen. Oft hat dann der Eigentümer aufgegeben, und die Immobilie wurde "Volkseigentum". In Erfurt in der Innenstadt hatte man zur Wende den Eindruck, dass dort jüngst ein Flächen-Bombardement stattgefunden hat. Es war allerdings nur das Ergebnis sozialistischer Wohnraumbewirtschaftung.

  65. 8.

    Ja, die Eigentümerquote ist einfach zu gering in Berlin. Hier könnte es bessere Zinssätze durch KFW-Programme mit 30 Jahren Laufzeit geben. Allerdings sollte man sich hier bei den zu fördernden Wohnungsgrößen an z.B. WBS orientieren, also bei Raumanzahl und Fläche pro Bewohner. Im Interesse des Klimas und der Vermeidung falscher Anreize muss der pro Kopf Flächenverbrauch auch durch intelligentere Grundrisse sinken - weniger beheizbare Fläche und geringere Nebenkosten sind die Folge.

  66. 7.

    Die Realität sieht doch so aus das Neubauvermietung ohne WBS ab 15 Euro aufwärts los geht. Im übrigen wird der Neubau in diesem Fall eher für Luxuswohnungen vlt sogar Eigentumswohnungen sein. Und dafür soll der Bestandsmuetwr weichen? Fakt ist das es zuviel Zulauf in die Stadt gibt. Es braucht nicht mehr Wohnungen sondern weniger Zulauf. Auch das regelt der Markt, bekomme ich keine Wohnung, ziehe ich nicht nach Berlin

  67. 6.

    Wir wollen alle den Klimaschutz. Da ist es oft sinnvoller abzureissen als eine Bestandsimmobilie zu sanieren. Diese müsste man wahrscheinlich komplett neu bei Elektrik, Sanitär, Fassade, Dach und Fenstern machen. Die heutigen Energieeinsparmöglichkeiten sind immens und man hat die nächsten ca. 20 Jahre Ruhe, wenn der Neubau dann gleich noch an Fernwärme angeschlossen wird. Es ist dringend erforderlich, dass unsere Gebäude energetisch besser werden, deswegen ist der hier beschriebene Abriss und Neubau enorm wichtig für unsere Stadt. Das Bestandsgebäude wird dann hoffentlich auch gleich noch umfassend modernisiert (Fassade, Fenster, Dach). Die Kosten können ja leider nur noch gering auf die Mieter umgelegt werden. Als Mieter sollte man übrigens immer nur in Abstimmung mit dem Vermieter investieren, weil es immer noch das Eigentum des Vermieters ist. Sonst hat dieser bei Auszug ein Recht auf Wiederherstellung des Urzustandes.

  68. 5.

    So wie das Haus beschrieben wird:
    „An einigen Fenstern klaffen tiefe Risse in den Außenwänden“;
    „Der Zustand der Hoffläche und der Treppenhäuser, die unterlassene Instandhaltung von Fenstern und WCs in Wohnungen“
    spricht nicht gerade für viele Instandhaltungsmöglichkeiten.
    Was für ein Heizungssystem wird von den Mietern genutzt?
    Strangerneuerung, Fensteraustausch, wohl auch Außenwand- und Dach-Dämmung wären Sanierungsarbeiten und (ach wirklich ?) auf die Miete umgelegt.
    Dann sind die Mieten auch nicht mehr so „sympathisch“.
    Mich würde echt interessieren wie das Haus/die Wohnung zum Zeitpunkt des Einzuges vor 20 Jahren ausgesehen hat.
    Theorie: mit dem womit man im Alter von 20 zufrieden war ist meist nicht gleichzusetzen wie mit 40 + Kind.

  69. 4.

    Der Schlüssel zum Erfolg ist objektiv die konservative Eigentumsbildung, im Zweifel hochsubventioniert.

    Politisch links der Mitte wird der eigenen Wählerschaft Eigentum aber - aus der linken Brille - nachvollziehbar selten gegönnt, da eigenes Wählerpotenzial dadurch verloren geht.

    In meiner Partei ist das unausgesprochener Konsens.

    Gruß Altlinker

  70. 3.

    Ich wohne für unter 6 € kalt in einer großen Altbauwohnung. Habe in diese in den letzten 3 Jahren 15.000€ investiert für einen neues (kleines) Bad und Parkettfußböden. Was da passiert wäre für mich ein Alptraum. Ich frage mich aber immer wieder, ob die Politik die falschen Gesetze gemacht hat und die neuen Eigentümer „zwingt“ zu Abriss und Neubau? Hilft ein regider Mietspiegel und Mietendeckel etc. wirklich? Ich würde sofort 10€ -12€ statt 6 € zahlen, Achtung Neubau der Städtischen kostet 15€ j

  71. 2.

    Mit so einem Eigentümer - der unbedingt auf dem Abreißen anstelle vom Sanieren seiner Häuser besteht (ist für ihn duch die Einnahme sehr viel höherer Mieten letztlich lukrativer) - werden die Mieter aber auch der Berliner Senat es schwer haben zu einer Einigung zu kommen - solange sich die Gesetzeslage nicht ändert, und zwar SCHNELLSTMÖGLICH.

    Das hätte schon längst passieren können und MÜSSEN.

    Das ist nicht der erste Eigentümer der sich - LEIDER - so verhält und nicht der LEZTE.

  72. 1.

    Mieterschutz ist wichtig!!
    Aber ein "zuviel" an Mieterschutz führt mittel- und langfristig dazu, dass immer weniger bereit sind, in Wohnungen oder Mehrfamilienhäuser zu investieren.
    Und dann fehlen immer mehr Wohnungen - "bezahlbare" und neu renovierte ... so wie in den letzten Jahren.

    Dieser Trend wird durch unsinnige politische Ideen - wie den Mietendeckel - auch noch weiter gefördert...
    So schaffen wir es nicht mit mehr Wohnungsbau!

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