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Quelle: Blickwinkel/M. Woike

Agrarvögel in Brandenburg

Minister nennt Ausmaß des Vogelsterbens in Brandenburg "besorgniserregend"

Feldlerchen, Kiebitze und Rebhühner sind immer seltener in Brandenburg vorzufinden. Bei 60 Prozent der Agrarvögel sei der Bestand in den letzten 20 Jahren rückläufig, teilte Minister Axel Vogel (Grüne) mit, der sowohl die Bereiche Landwirtschaft als auch Umwelt und Klima verantwortet. Anlass der Äußerung ist der Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt am 22. Mai.

Der Minister wies auf die "besorgniserregende Situation für die weltweite Erhaltung der biologischen Vielfalt" hin. Ein Grund dafür sei, dass es weniger Insekten als Vogelfutter gebe - eine Folge der intensiveren Bewirtschaftung von Agrar- und Grünflächen und des Rückgangs von Brachflächen.

Zwar gebe es auch Erfolgsmeldungen für den Artenschutz in Brandenburg, wie Vogel erklärte. "So können wir eine Bestandserholung bei einer ganzen Reihe von Fischen und auch Wasserpflanzen aufgrund einer besseren Wasserqualität beobachten." Bei Amphibienarten habe das Bundesland aber einen enormen Rückgang zu verzeichnen.

Bestände zum Teil deutlich kleiner als Mitte der Achtziger

Als Feld- oder Agrarvögel werden Arten bezeichnet, die auf landwirtschaftlichen Flächen Ersatzlebensräume gefunden haben, nachdem ihre natürlichen Lebensräume über die Jahrhunderte vom Menschen verändert oder zerstört wurden. Laut dem Naturschutzbund (Nabu) ist in den vergangenen 35 Jahren der Bestand vieler solcher Arten in Deutschland um ein Drittel zurückgegangen [nabu.de].

Der Landesbauernverband warnte vor Schuldzuweisungen. In der Bundesrepublik gingen pro Tag etwa 60 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche unter anderem zu Gunsten neuer Siedlungen oder Verkehrsprojekte verloren. "Dass in der Neubausiedlung keine Feldlerche mehr singt, dürfte jedem vernunftbegabten Menschen einleuchten", betonte Verbands-Präsident Henrik Wendorff in einer Mitteilung.

Sendung: Inforadio, 20.05.2020, 20.00 Uhr

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