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Quelle: dpa/Soeren Stache

GEW fordert Abi ohne Prüfungen

Ernst: Gleichwertiges Abitur 2021 bleibt das Ziel

Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst (SPD), hält Abschlussprüfungen an Schulen trotz verlängertem Corona-Lockdown weiterhin für realistisch.

Wie die Brandenburger Bildungsministerin im rbb am Mittwoch betonte, sieht sie auch nach den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern keinen Bedarf für eine Kurskorrektur. Nach jetzigem Stand der Pandemie wollten alle Bundesländer an den Abiturprüfungen und mittleren Schulabschlüssen festhalten.

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Dagegen fordert die Bildungsgewerkschaft GEW in Berlin, dass das Abitur in diesem Schuljahr notfalls auch ohne Prüfungen abgelegt werden kann. "In Zeiten der Corona-Pandemie müssen auch für das Abitur besondere Regelungen gelten", sagte der GEW-Landesvorsitzende, Tom Erdmann, am Donnerstag.

"Vorleistungen, die bereits erbracht worden sind und die ohnehin den größten Teil der Note ausmachen, reichen als Bewertungsgrundlage für die Abiturnote aus", so Erdmann weiter. Voraussetzung sei die bundesweite Anerkennung der Abschlüsse.

Überlegungen zu einer Verlegung der Prüfungen in die Ferien kann die GEW nichts abgewinnen. "Eine Verlängerung des Schuljahres in die Sommerferien hinein lehnen wir ab", sagte Erdmann. Das ginge zu Lasten der Schülerinnen und Schüler und der Beschäftigten. "Die Arbeitsbelastung ist in den vergangenen Corona-Monaten schon über der Schmerzgrenze", kritisierte der Berliner GEW-Vorsitzende. "In den letzten neun Monaten haben die Lehrkräfte praktisch durchgearbeitet."

Vorgehen richtet sich nach Infektionsgeschehen

Zuvor hatte Ernst im rbb-Inforadio erklärt, dass die Durchführung des Abiturs nach derzeitigem Stand realistisch sei. Die KMK werde sich auf Eckpunkte verständigen, um Schüler zu unterstützen. Ziel sei das Abitur 2021, das gleichwertig mit dem aus dem vorigen Jahr sei. Ernst begrüßte es, dass für Abschlussklassen - trotz grundsätzlich verlängerter Schulschließung - auch Präsenzunterricht möglich bleibt. Es sei berechtigt, dass einzelne Länder - je nach Höhe der Infektionszahlen - hier unterschiedlich vorgehen.

"Wir sind natürlich sehr erleichtert, dass die Privilegierung der Abschlussklassen Bestand hat, so dass diejenigen, die in 2021 das Abitur oder den mittleren Abschluss machen wollen, auch Präsenzunterricht in Deutschland bekommen können", so die KMK-Vorsitzende.

Sendung: Inforadio, 21.01.2021, 6 Uhr

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