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Audio: rbb 88.8 | 30.06.2021 | O-Ton Michael Müller | Quelle: dpa/Gregor Fischer

Delta-Variante

Nonnemacher und Müller werben für Corona-Impfungen

Angesichts der Urlaubssaison und der sich rasch ausbreitenden Delta-Variante werben die Regierungen in Berlin und Brandenburg für weitere Impfungen. Auch Urlauber sollten vorsichtig sein, so der Berliner Regierende Bürgermeister.

Die Berliner und Brandenburger Regierungen appellieren an die Bevölkerung, sich wegen der Ausbreitung der Delta-Variante auch weiterhin gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

Die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte der Deutschen Presse Agentur am Mittwoch, es beginne eine neue Phase in der Pandemiebekämpfung, in der "wir glücklicherweise keinen Mangel an Impfstoff mehr verwalten müssen, sondern es im Gegenteil freie Termine in den Impfzentren zu vergeben gibt."

Sie warb daher ausdrücklich für die Corona-Impfung. "Sie ist der Weg aus der Pandemie und der beste Schutz vor einer drohenden vierten Welle durch die infektiösere Delta-Variante. Ihr Anteil steigt auch bei uns rasch an."

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Müller warnt vor Leichtsinn

Der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD)betonte im Gespräch mit rbb 88.8 ebenfalls die Relevanz des Impfens. "Ich hoffe wirklich sehr, dass alle die Möglichkeit zum Impfen auch annehmen. Und auch den Zweitimpftermin." Müller appeliert außerdem an die Eltern, sich in Sachen Impfung für ihre Kinder beraten zu lassen. "Gerade bei den über 12-Jährigen ist das ja möglich", so Müller.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Corona-Impfung derzeit jedoch nur für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen. Dazu zählen unter anderem starkes Übergewicht, Diabetes oder Trisomie 21. Doch auch ohne Vorerkrankungen sei der Einsatz bei Jugendlichen möglich - nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz, so die Stiko.

Müller mahnte außerdem davor, angesichts der momentan niedrigen Inzidenzzahlen in der Region, im Urlaub im Umgang mit Corona nicht zu leichtsinnig zu sein. "Wir sind noch nicht über den Berg, das sehen wir in Portugal, in Großbritannien, in Israel. Das kann jetzt auch ganz schnell wieder in eine andere Richtung gehen."

Müller räumte in dem Gespräch Fehler ein, unterm Strich sei man jedoch ganz gut durch die Pandemie gekommen. "Wir konnten doch gut aufholen. Gerade mit dem Impfen ist es jetzt deutlich voran gegangen."

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Brandenburg bundesweit abgeschlagen beim Impfen

In Brandenburg hingegen attestierte Linksfraktionschef Sebastian Walter der Impfkampagne ein "Schneckentempo". "Noch immer haben nicht alle ein Impfangebot", sagte Walter. Am Donnerstag geht die Zuständigkeit für das Impfen vom Brandenburgischen Innenministerium zurück ans Gesundheitsressort. Linksfraktionschef Walter warnte davor, den Stab für die Impflogistik aufzulösen.

Nonnemacher betonte, der Stab werde nicht aufgelöst, die Aufgaben gingen ins Gesundheitsressort zurück. Brandenburg liegt beim Anteil der vollständig geimpften Menschen mit 33,2 Prozent auf dem letzten Rang im Ländervergleich, bei den Erstimpfungen mit 52,1 Prozent auf dem fünftletzten Platz.

Sendung: rbb 88.8, 18 Uhr

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