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Quelle: dpa/Jörg Carstensen

Wegen Nachteilen für Kinder

Müller hält 2G-Regelung für Berlin nicht umsetzbar

In Hamburg können Gastronomen optional nur noch Geimpfte und Genese bedienen - und sich somit von den Corona-Auflagen befreien. Für die Hauptstadt teilte Berlins Regierender Bürgermeister der "2G-Regel" eine Absage - ihm gehe es um die Kinder.

Der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hält die optionale Sonderregelung 2G für Geimpfte und Genesene derzeit nicht für flächendeckend umsetzbar. 2G steht für "geimpft oder genesen" und unterscheidet sich damit von 3G, bei dem Genesene, Geimpfte, aber auch lediglich negativ Getestete eingeschlossen sind und Zutritt zu Veranstaltungen oder Räumen haben.

Derzeit wird sie in Hamburg umgesetzt. "So weit sind wir noch nicht in Berlin, ich sehe es auch nicht für die ganze Bundesebene", sagte der Vorsitzende der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin".

Müller: 2G benachteiligt Kinder und Jugendliche

Für den öffentlichen Raum lasse sich die Regelung allein deswegen nicht umsetzen, weil dann Kinder und Jugendliche benachteiligt würden. Gerade Familien mit kleinen Kindern, die sich noch gar nicht gegen das Coronavirus impfen lassen können, würden mit den Erleichterungen nur für Geimpfte und Genesenen etwa von Veranstaltungen ausgeschlossen.

"Ich glaube, dafür muss auch eine Regelung gefunden werden, wenn das in Hamburg oder anderen Regionen umgesetzt werden soll", sagte Müller. Anders stelle sich die Situation bei Jugendlichen und Erwachsenen dar, die bereits ein Impfangebot bekommen, dieses aber bisher nicht angenommen hätten. In diesem Fall sei die sogenannte 2G-Regelung denkbar.

Neue Regelung in Hamburg für Gastronomen

Hamburg hatte am Dienstag das "2G-Modell" für Veranstalter und Gastronomen beschlossen. Diese dürfen ihre Dienstleistungen dann freiwillig nur noch für Geimpfte und Genese anbieten und werden im Gegenzug von nicht mehr erforderlichen Coronaschutzauflagen befreit. Dadurch können sie etwa mehr Besucher einlassen oder eine freie Platzwahl ohne obligatorische Abstandsgebote anbieten.

"Wir müssen reden"

Müller erwartet indirekten Impfdruck

Eine Impfpflicht soll es nicht geben - das hat Berlins Regierender Bürgermeister Müller in der rbb-Sendung "Wir müssen reden" noch einmal betont. Allerdings rechnet er damit, dass der Impfdruck durch Private aus Hotellerie und Gastronomie weiter steigt.

Müller: Impfdruck wird indirekt steigen

Müller sprach sich zuletzt gegen eine Impfpflicht in der Pandemie aus - jedoch werde der Druck auf die Ungeimpften erheblich zunehmen, sagte Müller am Dienstag in der rbb-Sendung "Wir müssen reden".

"Es wird indirekt ein Druck durch immer mehr Private aus Hotellerie und Gastronomie entstehen. Das sind dann Leute, die sagen, wir lassen nur noch bestimmte Dinge für Geimpfte oder Genesene zu und nicht mehr für nur Getestete oder für Menschen, die weder Test noch Impfung haben. Und so wird ein Druck entstehen, doch möglichst diese Impfangebote anzunehmen", so Müller.

Sendung: Radioeins, 26.08.2021, 5 Uhr

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