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Hohe Inzidenz in Berlin

Neuköllns Bezirksbürgermeister Hikel will Impfpflicht für Klinikpersonal

Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Martin Hikel (SPD), befürwortet eine Corona-Impfpflicht für Beschäftigte in Krankenhäusern, Schulen und Kitas. Eine generelle Impfpflicht werde nur sehr schwer umzusetzen sein, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag dem rbb. Deshalb sei noch mehr Aufklärung nötig.

"Auf der anderen Seite müssen wir in einzelnen Berufsgruppen darüber sprechen, ob man nicht den Druck ein Stück weit erhöht", sagte Hikel im Inforadio. "Natürlich ist es fahrlässig, wenn Menschen, die in Krankenhäusern arbeiten, nicht eine Verpflichtung haben, sich impfen zu lassen."

Interview | Corona-Impfung und Arbeitsrecht

"Der Arbeitgeber kann entscheiden: Ich stelle nur Geimpfte ein"

Der Druck auf ungeimpfte Arbeitnehmer wird sich wohl weiter erhöhen, so die Einschätzung des Arbeitsrechtlers Tobias Werner. Im Interview erklärt er, in welche Dilemmata die Frage der Impfung Arbeitnehmer, aber auch Arbeitgeber bringen kann.

Kein Unterschied zwischen Reinigungskraft und Chefärzten

Das gelte von der Reinigungskraft bis zum Chefarzt. "Quasi sämtliche Menschen, die in den Krankenhäusern arbeiten, sollten aus meiner Sicht geimpft sein, um den Virus nicht weiterzutragen", so der Bezirksbürgermeister. "Ähnliches gilt natürlich auch für Menschen, die im pädagogischen Bereich arbeiten, in Schulen, in Kitas, Erzieherinnen, Lehrkräfte", betonte Hikel.

In Berlin ist die 7-Tage-Inzidenz zuletzt deutlich gestiegen. Am Donnerstag lag sie nach den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts bei 129,4. Ein so hoher Wert wurde in Berlin seit dem Mai nicht mehr ermittelt. In Neukölln ist der Wert mit 154,2 sogar noch deutlich höher. Zudem sei unklar, ob durch Reiserückkehrer aus den Herbstferien die Zahl von Neuinfektionen weiter steigen werden. Dies könne man erst in der nächsten Woche sehen, so Hikel.

Sendung: Inforadio, 28.10.21, 09:25 Uhr

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