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Audio: rbb24 Inforadio | 26.07.2022 | Miriam Berger | Quelle: dpa/Annette Riedl

"Infektionsrisiko überproportional hoch"

Reinickendorfer Amtsarzt fordert Beibehaltung von Maskenpflicht im ÖPNV

Der Amtsarzt von Berlin-Reinickendorf, Patrick Larscheid, spricht sich dafür aus, in öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin FFP2-Masken zu tragen. Angesichts der steigenden Zahl von Corona-Infektionen sei eine Diskussion über Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen wie etwa ein Ende der Maskenpflicht in Bus und Bahn schädlich, sagte Larscheid am Dienstag rbb|24.

Anders als in anderen Alltagsbereichen sei in öffentlichen Verkehrsmitteln das Risiko, sich mit Corona anzustecken, überproportional hoch. Eine FFP2-Maske, so Larscheid, schränke dieses Risiko deutlich ein.

Dass in der politischen Diskussion augenblicklich statt auf Vorschriften überwiegend auf Freiheit und Eigenverantwortung gesetzt werde, bezeichnete Larscheid als problematisch. Diese Begriffe seien im medizinischen Umfeld unpassend, denn im Kern gehe es um anstecken oder nicht anstecken. Es gehe niemals nur um den Einzelnen, sondern auch um die Verantwortung für die Gemeinschaft.

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BVG: Nur etwa 75 bis 80 Prozent tragen vorgeschriebene Maske

Die steigende Zahl von Corona-Infektionen belaste das Gesundheitswesen erheblich, ergänzte Larscheid. Zwar müssten nur wenige Patienten mit Covid behandelt werden, aber durch Infektionen falle sehr viel Personal aus. Die Krankheitsverläufe seien in der Regel harmlos, jedoch langwierig, deshalb fehlten Mitarbeiter oft für mehrere Wochen.

Auf Anfrage von rbb|24 teilte die BVG mit, nur etwa 75 bis 80 Prozent der Fahrgäste trügen die vorgeschriebene FFP2-Maske. Dabei könnten die Kontrolleure sogar Vertragsstrafen aussprechen. Das allerdings wird nur selten durchgesetzt. Aktuell gilt die Maskenpflicht in den Fahrzeugen, also in Bussen und Bahnen, nicht aber in U- oder S-Bahnhöfen und an Haltestellen. Kinder unter sechs Jahren brauchen keine Maske, Kinder von 6 bis 14 Jahren können auch eine medizinische Maske tragen.

Sendung: rbb24, 26.07.2022, 22 Uhr

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