Nach fünf Siegen in Folge endete am vergangenen Sonntag die Erfolgsserie des 1. FC Union Berlin. Ausgerechnet gegen den Tabellenletzten VfL Bochum verlor der Spitzenreiter aus Köpenick. Abhaken und weitermachen ist nun die Devise. Denn in der Europa League steht der Mannschaft von Trainer Urs Fischer am Donnerstag (18:45 Uhr) ein kleines Endspiel bevor.

Mit einem Sieg gegen Sporting Braga im Stadion an der Alten Försterei würden sie die zweitplatzierten Portugiesen überholen und hätten gute Chanen, die Zwischenrunde zu erreichen. Dort würden sie gegen ein Team aus der Champions League um den Verbleib in dem Wettbewerb spielen. Auch der erste Platz in der Gruppe D und damit eine direkte Qualifikation für die K.o.-Phase der Europa League ist theoretisch noch möglich.

In der Zwischenrunde könnten dann große Namen wie Juventus Turin, FC Barcelona und Atletico Madrid auf die Köpenicker warten. Doch so weit will man in Berlin noch nicht denken. "Natürlich habe ich mir die Champions-League-Spiele von den Teams angesehen, aber jetzt konzentrieren wir uns erstmal darauf, im nächsten Spiel drei Punkte zu holen", sagte Top-Stürmer Sheraldo Becker auf der Pressekonferenz vor der Partie.

Will man in der Europa League bleiben, ist dieser Sieg im Grunde Pflicht. Bei einem Unentschieden hätte Union weiterhin einen Punkt Rückstand auf Braga. Angesichts der Tatsache, dass Union im finalen Gruppenspiel auf Tabellenführer Saint-Gillouise trifft, während Braga die noch punktlosen Schweden von Malmö FF empfängt, wäre dies eine alles andere als aussichtsreiche Ausgangslage. Bei einer Niederlage am Donnerstag stünde Unions Gang eine Etage tiefer in die Conference League bereits fest.

Sporting Braga könnte die Eisernen vor Probleme stellen. Zwar war der 1. FC Union im Hinspiel in Portugal die überlegene Mannschaft, verlor am Ende aber dennoch mit 0:1. Überraschenderweise fehlte es damals vor allem an Effizienz im Abschluss. Normalerweise ist genau das aber die Stärke der Berliner. "Es ist eine Mannschaft, die gut steht, kompakt ist und nicht viel zulässt. Deshalb werden wir versuchen, möglichst viele Chancen zu produzieren. Und dann müssen wir effizient sein", plant Trainer Urs Fischer die Revanche.

Braga spielt eine gute Saison. In der portugiesischen Liga stehen sie derzeit auf dem zweiten Platz und überzeugen vor allem durch ihre konterstarke Offensive. 26 Tore haben sie in den ersten zehn Spielen bereits erzielt - das ist Ligabestwert. "Sie versuchen den Gegner zu locken und mit Tempo in den Rücken zu kommen", weiß Fischer.

Es ist ein Spielstil, der seiner eigenen Mannschaft nicht unähnlich ist und die Portugiesen auch in der Europa League bislang zum Erfolg geführt hat: Einzig das Hinspiel gegen den Tabellenführer Royale Union Saint-Gilloise ging verloren.

Wem das Warten auf das kleine Endspiel in der Europa League noch zu lange dauert, für den haben wir zum Überbrücken und für die richtige Einstimmung einen Film-Tipp.

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Nach wie vor ist der 1. FC Union in dieser Saison von Verletzungen weitestgehend verschont geblieben und trotz der Dreifachbelastung sind auch für das Spiel gegen Braga wieder fast alle Profis fit. Nur Stürmer Sven Michel steht der Mannschaft nach einem positiven Coronatest nicht zur Verfügung.

Für Janik Haberer, der bei der Niederlage gegen Bochum mit einer Blessur nach 20 Minuten ausgewechselt werden musste, gab Trainer Fischer Entwarnung. Der Mittelfeldmann konnte am Dienstag wieder das gesamte Training mit der Mannschaft absolvieren. Einem Einsatz stünde somit nichts im Wege, so Fischer.

Wie üblich wird Unions Trainer aber in der Innenverteidigung ein Paar frische Beine bringen. Danilho Doekhi könnte für Paul Jaeckel auflaufen. Auf der linken Außenbahn wird wohl außerdem wieder mit dem in dieser Saison starken Julian Ryerson statt Niko Gießelmann zu rechnen sein.

So könnte Union beginnen: Rönnow - Leite, Knoche, Doekhi - Ryerson, Khedira, Trimmel - Haberer, Schäfer - Jordan, Becker

Für den 1. FC Union ist es das Endspiel um einen möglichen Verbleib in der Europa League. Mit Sporting Braga wartet ein schwieriger Gegner, der mit seiner kompakten Defensive und dem konterstarken Angriff dem Spielstil der Köpenicker sehr ähnlich ist. Trainer Urs Fischer hat angekündigt, dass seine Mannschaft sich viele Chancen erarbeiten wolle. Gepaart mit der unfassbar hohen Effizienz und dem Heimvorteil der Berliner, stünde einem Sieg im letzten Europa-League-Gruppenspiel der Saison im Stadion an der Alten Försterei dann nichts im Wege.

Der rbb|24-Tipp: 2:1 für Union.

Sendung: rbb24, 26.10.2022, 18 Uhr