Hertha-Trainer Sandro Schwarz - "Es ist wichtig, diese Kontinuität weiter zu zeigen"

So 26.02.23 | 14:58 Uhr
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Hertha-Trainer sandro Schwarz klatscht nach dem Spiel gegen den FC Augsburg. (Bild: IMAGO / Contrast)
Audio: rbb24 Inforadio | 26.02.2023 | Stephanie Baczyk | Bild: IMAGO / Contrast

Mit dem 2:0 gegen Augsburg gelang Hertha im Abstiegskampf ein Befreiungsschlag. Trainer Sandro Schwarz sprach am Sonntag in einer Medienrunde über die Wichtigkeit des Sieges, den Einsatz von Florian Niederlechner und die verletzten Abwehrspieler.

Die Sonne strahlte am Sonntagvormittag über dem Schenckendorffplatz - und die Stimmung war am Tag nach dem 2:0-Sieg gegen Augsburg entsprechend. So war es ein spürbar gut gelaunter Sandro Schwarz, der vor die Journalisten trat und gut zwanzig Minuten lang Fragen beantwortete. Der Trainer der Blau-Weißen sprach am Trainingsplatz unter anderem über ...

… das Spiel gegen Augsburg:

Klar, mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden - und auch mit der Art und Weise. Wir hatten ja im Vorfeld gesagt, was das Spiel ausmachen wird: viel Kampf, zweite Bälle, eine hohe Zweikampfbereitschaft. In der ersten Halbzeit gab es viele Kopfballduelle, die hin und hergingen, aber wir waren immer da und waren bereit. Deswegen haben wir das Spiel dann auch auf unsere Seite gezogen und sind mit vermeintlich wenigen Torchancen und mit einfachen Toren aus Standardsituationen zum Erfolg gekommen. Es ist ein gutes Gefühl, dass wir mit so einer Defensivhaltung und einfachen Toren solche Spiele gewinnen können.

… den "bezahlten" Einsatz von Florian Niederlechner:

Die Klausel (Hertha muss für den Niederlechner-Einsatz 300.000 Euro an Augsburg überweisen, Anm. d. Red.) war für uns im Vorfeld überhaupt kein Thema. Es war frühzeitig klar, dass er für uns in der Verlosung war für die Startaufstellung. Das hat er sich auch verdient mit guten Trainingsleistungen. Wir wissen um die Wichtigkeit von Florian, mit seinem Anlaufverhalten und seiner körperlichen Präsenz. Darum sind wir auch froh, dass er wieder alles reingeschmissen hat.

… die Verletzungen von Marton Dardai und Marc Oliver Kempf:

Marton hat am Montag nochmal eine Untersuchung. Es ist schwierig, eine Prognose abzugeben, der Heilungsprozess könnte relativ schnell gehen, es könnte aber auch eine Woche oder zehn Tage dauern. Da müssen wir abwarten. Kempf hat eine blaues, grünes und gelbes Auge - alle Farben sind dort vertreten. Es ist noch angeschwollen, aber wir gehen davon aus, dass er im Laufe der Woche dann wieder einsteigen wird.

Kempf hat eine blaues, grünes und gelbes Auge - alle Farben sind dort vertreten.

Hertha-Trainer Sansro Schwarz

… über die Systemumstellung zum 3-5-2 und die Gründe für den guten Auftritt:

In der Hinrunde haben wir in anderen Grundordnungen auch schon viele gute Spiele gemacht - etwa im 4-3-3 oder im 4-2-3-1. Aber es stimmt, dass wir nach der Winterpause nicht gut drin waren und auch nicht die Intensität hatten in unserem Spiel. Für uns stellte sich in der Analyse der Situation auch die Frage, welche Stellschrauben wir verändern können, um den Jungs die bestmögliche Hilfestellung zu geben. Momentan setzen sie es sehr gut um. Wir haben seit der Halbzeitpause in Frankfurt (dem Moment der Systemumstellung, Anm. d. Red.) mit einer höheren Präsenz in der Defensive und einer höheren Verteidigung agiert und sind einfach aggressiver in der Box zu Werke gegangen. Da ist schon ein Zusammenhang zu sehen, dass die Systemumstellung gut war für uns. Das bedeutet aber nicht, dass wir immer so spielen werden. Das Wichtigste bleibt die Intensität - wie setzt man es um, mit welchem Glauben.

… über Marvin Plattenhardt und Marco Richter als Schienenspieler:

Beide kommen immer besser rein. Bei Marvin Plattenhardt ist es so, dass er sich bei Ballbesitz in einer höheren Position befindet. Das kommt ihm dann zugute - auch beim Umschalten mit seiner Flankenqualität. Da ist es einfacher für ihn, als wenn er in einer Viererkette als Außenverteidiger agiert, weil er dort 15, 20 Meter weiter laufen muss. Bei Marco ist es sein extremer Fleiß. Er verteidigt vorne sehr aktiv, läuft sehr gut an und hat eine gute Antizipation, was die Situation angeht. Deshalb freut es mich auch für ihn, dass er ein Tor gemacht hat.

… über die Richters Qualitäten in der Offensive:

Er ist weniger ein Spielmacher, sondern mehr einer, der aus dieser Grundordnung heraus den Flügel gut besetzt. Im 4-3-3 war es so, dass er eher in die Halbräume reingezogen ist, wo er auch seine Qualität hat. Aber in dem neuen System kann man ihn sehr gut nutzen. Er bringt die fußballerische Qualität mit, hat an der Seitenlinie immer gute Lösungen und schlägt auch gute Flanken. Dazu sind seine Dribblings sehr wichtig für unser Offensivspiel.

Ich finde, dass wir unsere Leistung stabilisiert haben.

Hertha-Trainer Sandro Schwarz

… über die neue Rolle von Dodi Lukebakio:

Er hat diese Sturmposition bereits das ein oder andere Mal bereits in Düsseldorf unter Friedhelm Funkel gespielt. Auch in der Hinrunde gegen die Bayern hat er in dieser Rolle agiert. (...) Wenn er Einwechselspieler ist, ist es eine Frage der Kommunikation, diese Entscheidung zu erklären. Wir haben unsere Argumente ausgetauscht und darüber gesprochen, wie er das sieht. Das, was er gegen Augsburg auf den Platz gebracht hat, ist die richtige Reaktion.

… über die weitere Marschrichtung für die restliche Saison:

Wir müssen bei uns bleiben. Ich finde, dass wir unsere Leistung stabilisiert haben. Es tut uns gut, dass wir jetzt zwei Heimspiele in kürzester Zeit gewonnen haben. Das ist auch das Wichtige, diese Kontinuität weiter zu zeigen. Wir müssen in dieser Konsequenz dranbleiben und den Fokus zu haben auf die kommenden schweren Aufgaben. Die Bestätigung gegen Augsburg war, dass wir kein perfektes Spiel abliefern müssen, um zu gewinnen. Wichtig ist eine gute defensive Struktur. Das war ein wichtiger Schritt.

Sendung: rbb24, 26.02.2023, 18 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Wie oft sind in den letzten 30 Jahren Manschaften aus dem Osten Meister geworden ?

  2. 4.

    Da kopieren die Charlottenburger einfach die Spielweise des 1. FC Union Berlin - und schon läuft es !
    Ergo es stimmt doch : Vom Osten lernen heißt siegen lernen.

  3. 3.

    WELCHE Kontinuität will man weiter zeigen ??
    Das Hertha wie ein Absteiger spielt ??
    Da ändert auch der Sieg gegen sehr schwache Augsburger nichts

  4. 2.

    Nein, die Niederlagenserie nach der Wm- Pause gestoppt zu haben.
    Bitte mitdenken, falls möglich...

  5. 1.

    Ein Punkt vor der Abstiegszone wird als "Befreiungsschlag" gefeiert?

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