Spatenstich für Cottbuser-Ostsee-Hafen - Baustart für einen Hafen ohne See

Mo 24.01.22 | 16:32 Uhr
  21
Blick auf den Cottbuser Ostsee. (Bild: rbb)
Bild: rbb

Am zukünftigen Cottbuser Ostsee haben die Arbeiten für einen Hafen in der Gemeinde Teichland (Spree-Neiße) begonnen. Am Montag ist der symbolische erste Spatenstich in Form eines ersten Baggerhubs gesetzt worden. Bis zum 30. November sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, sagte Bauamtsleiter Jörg Exler dem rbb.

Die Hafenbaustelle in Teichland (Bild: rbb/Lepsch)
Die Hafenbaustelle in Teichland Bild: rbb/Lepsch

Arbeiten müssen bis Jahresende abgeschlossen sein

Zu den ersten Arbeiten gehören alle Bauteile, die in Kontakt mit dem Wasser kommen, so zum Beispiel Spundwände oder Aufschüttungen, so Exler. Die Arbeiten müssen rechtzeitig fertig werden, da der See zum Jahresende voraussichtlich einen Füllstand erreicht, der weitere Baumaßnahmen unmöglich macht, erklärte zudem Projektleiterin Elke Schuppan. Außerdem endet die Förderperiode zum Jahresende. Der Bau und auch die Abrechnung müssen auch deshalb rechtzeitig abgeschlossen werden.

Die Kosten für den neuen Sportboothafen mit Platz für bis zu 100 Boote belaufen sich auf rund neun Millionen Euro. Sieben Millionen Euro stammen aus Fördermitteln des Landes.

Zukünftig sollen rund um den Hafen auch Ferienwohnungen, Strände, eine Promenade und Stege entstehen. Wann diese fertiggestellt werden, ist allerdings noch unklar, so Bauamtsleiter Exler.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.01.2022, 14:40 Uhr

21 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 21.

    Volle Zustimmung. Wenn sich ein Hafen rechnet können dieBootsbesitzer diesen auch finanzieren. Das Geld wäre in Kinderspielplatz, gerne auch Wasserspielplätze besser angelegt. Für son See reichen doch Tret und Paddelboote (ich würde aber wohl immer den Spreewald bevorzugen).

  2. 20.

    An der Cottnusser Ostsee ist und bleibt der Hauptkritikpunkt die flächenmäßig Ausdehnung mit größtenteils nur rund 6 m Tiefe.

    Das bringt durch extreme Verdunstung den Wasserhaushalt der Region noch mehr aus dem Gleichgewicht.

    Dass durch die Flutung dann wieder, wie in allen Restlöchern der Lausitz, die oxidierten Eisensulfide als Sulfat das Wasser versauern und Eisenhydroxid Schlamm alles Leben im Wasser erstickt....Ach egal die Braunkohlefans interessiert das alles nicht....

  3. 18.

    Das Geld sollte eigentlich für den Strukturwandel in de der Lausitz verwendet werden, nicht für sinnlose Prestigeprojekte, von denen nur ganz wenige profitieren.

  4. 17.

    Ich würde mich nicht als Experten für Tagebaurestlöcherbewirtschaftung bezeichnen, aber naheliegend wäre doch, dass die Volumenbilanz nicht mehr hinhaut, nachdem man die Kohle großteils in CO2 und giftige Asche umgewandelt hat. Da fehlen einige Meter wenn man nur den Abraum wieder verfüllt. Daraus würden dann trotzdem sehr flache Seen entstehen, die biologisch schnell tot sein dürften.
    Natürlich würde es auch die Energiebilanz des Tagebaus weiter versauen, wenn man nun noch Energie in den Rückbau steckt. So reicht etwas Wasserhaltung für das kontrollierte füllen mit Oberflächen- und Grundwasser. Egal was dabei an Stoffen aus dem Boden gelöst wird.

  5. 16.

    eher sinkt das Niveau - so wie ich die aktuelle Situation in Cottbus und Umgebung so einschätze, wenn da nicht ein paar wären, die versuchen, das Niveau zu halten. Und wenn eine Tür zuschlägt - geht woanders eine auf - das sollte jeder wissen.

  6. 13.

    Wohlstand. Ja der wird in der Lausitz wohl sinken. Die bisher für Wohlstand sorgende lukrativen Industrien für Kohleabbau, Energieerzeugung und entsprechendem Anlagenbau werden ja geschlossen. Die bisher bekannten Alternativen für die verarmenden Eingeborenen sind eher wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Da werden wohl weniger Cottbusser Boot fahren als geplant.

  7. 12.

    Aha, aber die Jugend macht es besser? Ich glaube Sie haben ein Generationenproblem. Allerdings gibt es wohl keine schiffbare Verbindung zu einem größeren Fluss oder Kanal. Das ist eher Schade. Für Wasserwanderer und auch aus wirtschaftlicher Sicht nach dem Zwangsaus der Kohleindustrieen.

  8. 11.

    Es ist schon traurig wenn man den ganzen Sozialneid angeblicher Weltverbesserer so liest. Das ehemalige Tagebaurestloch wird mit Wasser aufgefüllt, weil das Volumen des abgebauten Kohleflözes fehlt. Erdreich in den erforderlichen Mengen müsste man sonst im Tagebau irgendwo abbauen. Das wäre irgendwie Quatsch. Es stimmt, das sich auch Normalverdiener Boote leisten können und leisten. Es gibt mittlerweile super Elektroboote, aber auch super Segel- und Motorboote. Jedem nach seiner Fasson.

  9. 10.

    " eine Marina mit 100 botten ist" ... ein Schuhgeschäft.

    Sorry ;-).

  10. 9.

    Interessant, den See kenne ich gar nicht. Da frag ich mich doch glatt, warum da überall See erschaffen werden. Da waren doch vor dem Braunkohlentagebau keine. Gut - der Tagebau hat riesige Gruben hinterlassen, weil die Kohle weg ist. Aber der Abraum muss ja irgendwo geblieben sein. Warum werden die Kohlegruben damit nicht wieder ausgefüllt?
    Vielleicht kann jemand von denen, die alles besser wissen, die Frage beantworten.

  11. 8.

    Das ist nicht das erste und bleibt nicht das letzte Projekt, bei dem Geld buchstäblich versenkt wird.

  12. 7.

    7 Millionen aus Landesmitteln - das sind dann genau 70.000 € Fördermittel für jeden der 100 Sportbootbesitzer, von denen nach Ihrer Meinung ja nicht alle reich sind!
    Wenn ich sehe, wer auf den Berliner Gewässern alles im eigenen Boot rumrudert, glaube ich nicht, dass es in der Gegend dort so viele Wassersportvereine gibt, denen die 100 Boote gehören könnten. Ergo Subventionierung von Wohlstand.
    Wäre praktisch das Gleiche, wenn statt Sportplätze für Kinder und Jugendliche Golfplätze für die High Society aus Steuermitteln finanziert würden.
    Denken SIE mal darüber nach - Sie haben es nötiger. ;.)

  13. 6.

    Stellen Sie sich vor, am Cottbuser Hafen soll die Marina ca. 400 Booten Platz bieten!
    Wenn ich so an den Motor-Boot-Lärmpegel an Sommerwochenenden am Bärwalder See denke, wird WOHNEN im Seeumfeld eine echte Zumutung.
    Schade, aber wahrscheinlich verpasst man da die Chance, sich von einer allbekannten 0-8-15-Nutzung eines Sees zu verabschieden.
    Ausschließlich E-Motorboote zum Beispiel.
    Aber da fehlt Mut und Weitblick in den Altherren-Planungen......

  14. 5.

    Hallo Olaf. Endlich mal jemand der erst überlegt und dann schreibt. Bin vollkommen ihrer Meinung.

  15. 4.

    Für klientelpolitik sind doch eher die Grünen bekannt. Nicht jeder der ein Sportboot hat ist ein reicher Mensch, eine Marina mit 100 botten ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Fast jeder sportbootinhaber gibt vor Ort Geld aus oder übernachtet an Land gegen Bezahlung natürlich. Denken sie mal darüber nach. Und Subventionen sind in der strukturschwachen Region üblich.

  16. 3.

    "zu 100 Boote belaufen sich auf rund neun Millionen Euro. Sieben Millionen Euro stammen aus Fördermitteln des Landes."
    Wir haben es ja.

  17. 2.

    Ja, genau das ist es, was die Cottbusser dringend brauchen: Einen Sportboothafen für 100 (in Worten einhundert) Boote?!
    Tourismusförderung schön und gut, aber 7 Mio. Euro aus der Landeskasse für Klientelförderung? Das isrt nicht nachvollziehbar. Wer finanziert den Wasserrettungsdienst?
    Und was aus dem Grundwasser wird? Fraglich:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Cottbuser_Ostsee#Kritik

Nächster Artikel