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Audio: Antenne Brandenburg | 09.01.2019 | Daniel Friedrich | Quelle: Daniel Friedrich

Kraftwerk Schwarze Pumpe

Hier kommt das letzte Batterie-Puzzleteil angeflogen

Wenn die Sonne scheint, der Wind weht und die Kohlekraftwerke arbeiten, dann steht manchmal zu viel Energie zur Verfügung. In Schwarze Pumpe wird derzeit eine Riesenbatterie gebaut, die diese ganze Energie auch speichern kann. Von Daniel Friedrich

Von außen wirkt die Riesenbatterie am Kraftwerk Schwarze Pumpe wie ein großes Containerdorf. Mehrere graue Baustellencontainer stehen nebeneinander, getrennt von Brandschutzwänden aus Beton. In einen noch leeren Platz hebt ein Kran gerade den 26. und damit letzten tonnenschweren Container ein.

Neben Schaltanlagen, hunderten Lithium-Ionen-Batterien und über acht Kilometern Kabel ist nun fast alles verbaut, was aus dem Containerdorf einen der größten Batteriespeicher Europas mit einem Kraftwerk macht, erklärt Bauleiter Sebastian Nousch: "Es wird hier ein Energiemix gespeichert, der am Markt da ist - also Überkapazitäten."

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Sowohl Strom aus Gas und Kohle, aber auch aus Wind und Sonne werden hier wie in einem Akku gespeichert - alles für den Fall, dass gerade mehr Strom produziert als benötigt wird. "Und wenn mal wie heute die Sonne nicht scheint und der Wind weht, wird diese Batterie die gespeicherte Kapazität von 53 Megawattstunden wieder ans Netz abgeben."

Ganze Städte könnten damit nicht versorgt werden, stellt der Bauleiter klar. Die Riesenbatterie dient eher zur Feinabstimmung, um auf Netzschwankungen flexibler reagieren zu können und durch punktuelle Stromeinspeisung das Netz stabil zu halten: "Die konventionellen Kraftwerke wie Kohle, Gas oder Atom kann man damit nicht ersetzen."

Die Batteriecontainer von oben (Quelle: rbb/Friedrich) | Quelle: Daniel Friedrich

Riesenbatterien nur ein erster Schritt

Der Bau der Riesenbatterie liegt im Zeitplan. Die letzten Container müssen nun noch verkabelt werden und dann kann es auch schon in den Probebetrieb gehen. Die LEAG rechnet damit, das 25 Millionen Euro teure Projekt nach einem Jahr Bauzeit in diesem Sommer fertigzustellen.

Riesenbatterien allein könnten in Zukunft allerdings nicht Versorgungssicherheit garantieren, ist Bauleiter Sebastian Nousch überzeugt. Sie seien nur ein erster Schritt: "Wir brauchen auf jeden Fall mehr davon in Deutschland, um die Überkapazitäten zu speichern und die grüne Energie für den Endverbraucher nutzbar zu machen."

Beitrag von Daniel Friedrich

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