rbb24
  1. rbb|24
Quelle: dpa/A. Franke

Wandel der Kohleregion

Bund will Strukturwandel in Cottbus mit eigenem Kompetenzzentrum begleiten

Der Strukturwandel in der Lausitz wird nun offiziell von einem neuen Kompetenzzentrum des Bundes in Cottbus begleitet. Das Ziel ist es, die Region von einer Kohle- in eine nachhaltige Energieregion zu verwandeln.

In Cottbus ist am Montag ein neues Kompetenzzentrum für Regionalentwicklung offiziell eröffnet worden. Das Zentrum ist eine Einrichtung des Bundes und soll den Lausitzer Strukturwandel nach dem Ende der Braunkohle begleiten und unterstützen - aber auch für alle anderen deutschen Kohlereviere zuständig sein.

Das Hauptanliegen des Zentrums sei es, die Lausitz auf ihrem Weg von einer Kohleregion zu einer nachhaltigen Energieregion zu unterstützen, hieß es bei der Eröffnung des Zentrums.

300 Meter hoch

Schipkau bereitet Bau des höchsten Windrades der Welt vor

In Schipkau laufen die Vorbereitungen für den Bau der größten Windkraftanlage der Welt. Der Koloss soll 300 Meter groß und im bereits bestehenden Windpark errichtet werden. Zunächst wird aber ein Testturm aufgebaut.

Demnach würden bereits 20 Personen in dem Zentrum arbeiten. Bis Ende 2023 sollen weitere 35 Arbeitsplätze entstehen. Das neue Kompetenzzentrum Regionalentwicklung gehört zum Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Bonn.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) sagte bei einer Festveranstaltung, der Bund bringe das Know-how bundesweiter Ressortforschung in die Reviere. Das Institut übernehme "wichtige Schnittstellen- und Vermittlungsfunktionen, die vom Bund über die Regionen bis zu den Kommunen reichen".

Energiewende, Digitalisierung - und Ressourcenkonflikte

"Wir forschen nicht nur am Schreibtisch, sondern auch vor Ort und gemeinsam mit den regionalen Akteuren", erklärt Anika Noack, Leiterin des Referates Transformation beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Es gehe auch darum Informationen über Bundesprogramme weiterzugeben und Förderanträge zu begleiten und umzusetzen.

Das Kompetenzzentrum will sich laut Noack mit den Themen gleichwertige Lebensverhältnisse, Energiewende, Daseinsvorsorge, aber auch mit Digitalisierung, sozialem Zusammenhalt und Ressourcenkonflikten, beispielsweise beim Thema Wasser, beschäftigen.

Die Ansiedlung des Kompetenzzentrums gehört bereits zu den Maßnahmen der Bundesregierung, um neue Arbeitsplätze im Strukturwandel zu schaffen. So sollen laut Noack insgesamt 5.000 Jobs in Bundeseinrichtungen in den deutschen Kohlerevieren entstehen. 2.700 solcher Arbeitsplätze seien bereits geschaffen worden, so Noack.

Cottbuser Zentrum für alle deutschen Kohlereviere

Das Kompetenzzentrum arbeitet bereits seit Januar in Cottbus. Es soll auch Anschlussprojekte aus den geplanten Modellvorhaben entwickeln. Das Cottbuser Zentrum soll dabei für alle Kohlereviere, also auch für das mitteldeutsche und das rheinische Revier zuständig sein.

Eine solche Bundeseinrichtung sei ein wichtiges Zeichen für die Region und zeige, dass der Bund den Strukturwandel begleite, erklärte zudem Annett Schmidt, Referentin für Stadt- und Regionalentwicklung der Cottbuser Industrie- und Handelskammer.

Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) sagte vorab, dass das Kompetenzzentrum hervorragend zu den restlichen "Bausteinen" im Strukturwandel passe. Er sei froh darüber, dass das Bundesinstitut sich für die Lausitz als dritten Standort neben Bonn und Berlin entschieden habe.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.05.2022, 16:42 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen