Wandel der Kohleregion - Bund will Strukturwandel in Cottbus mit eigenem Kompetenzzentrum begleiten

Mo 23.05.22 | 14:34 Uhr
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Archvibild: Blick von Griessen in die Grube des Tagebaus Jaenschwalde (LEAG). (Quelle: dpa/A. Franke)
Bild: dpa/A. Franke

Der Strukturwandel in der Lausitz wird nun offiziell von einem neuen Kompetenzzentrum des Bundes in Cottbus begleitet. Das Ziel ist es, die Region von einer Kohle- in eine nachhaltige Energieregion zu verwandeln.

In Cottbus ist am Montag ein neues Kompetenzzentrum für Regionalentwicklung offiziell eröffnet worden. Das Zentrum ist eine Einrichtung des Bundes und soll den Lausitzer Strukturwandel nach dem Ende der Braunkohle begleiten und unterstützen - aber auch für alle anderen deutschen Kohlereviere zuständig sein.

Das Hauptanliegen des Zentrums sei es, die Lausitz auf ihrem Weg von einer Kohleregion zu einer nachhaltigen Energieregion zu unterstützen, hieß es bei der Eröffnung des Zentrums.

Demnach würden bereits 20 Personen in dem Zentrum arbeiten. Bis Ende 2023 sollen weitere 35 Arbeitsplätze entstehen. Das neue Kompetenzzentrum Regionalentwicklung gehört zum Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Bonn.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) sagte bei einer Festveranstaltung, der Bund bringe das Know-how bundesweiter Ressortforschung in die Reviere. Das Institut übernehme "wichtige Schnittstellen- und Vermittlungsfunktionen, die vom Bund über die Regionen bis zu den Kommunen reichen".

Energiewende, Digitalisierung - und Ressourcenkonflikte

"Wir forschen nicht nur am Schreibtisch, sondern auch vor Ort und gemeinsam mit den regionalen Akteuren", erklärt Anika Noack, Leiterin des Referates Transformation beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Es gehe auch darum Informationen über Bundesprogramme weiterzugeben und Förderanträge zu begleiten und umzusetzen.

Das Kompetenzzentrum will sich laut Noack mit den Themen gleichwertige Lebensverhältnisse, Energiewende, Daseinsvorsorge, aber auch mit Digitalisierung, sozialem Zusammenhalt und Ressourcenkonflikten, beispielsweise beim Thema Wasser, beschäftigen.

Die Ansiedlung des Kompetenzzentrums gehört bereits zu den Maßnahmen der Bundesregierung, um neue Arbeitsplätze im Strukturwandel zu schaffen. So sollen laut Noack insgesamt 5.000 Jobs in Bundeseinrichtungen in den deutschen Kohlerevieren entstehen. 2.700 solcher Arbeitsplätze seien bereits geschaffen worden, so Noack.

Cottbuser Zentrum für alle deutschen Kohlereviere

Das Kompetenzzentrum arbeitet bereits seit Januar in Cottbus. Es soll auch Anschlussprojekte aus den geplanten Modellvorhaben entwickeln. Das Cottbuser Zentrum soll dabei für alle Kohlereviere, also auch für das mitteldeutsche und das rheinische Revier zuständig sein.

Eine solche Bundeseinrichtung sei ein wichtiges Zeichen für die Region und zeige, dass der Bund den Strukturwandel begleite, erklärte zudem Annett Schmidt, Referentin für Stadt- und Regionalentwicklung der Cottbuser Industrie- und Handelskammer.

Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) sagte vorab, dass das Kompetenzzentrum hervorragend zu den restlichen "Bausteinen" im Strukturwandel passe. Er sei froh darüber, dass das Bundesinstitut sich für die Lausitz als dritten Standort neben Bonn und Berlin entschieden habe.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.05.2022, 16:42 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Nicht zu unrecht sprach einst ein Kanzler von blühenden Landschaften ...

  2. 13.

    Ich stelle meine Kompetenz gerne zur Verfügung - Dies sogar kostenlos - Baggern bis alles aufgebraucht ist / Frisches Erdreich drauf / Rest macht Mutter Natur ...

  3. 12.

    Hallo Dirk. Eine treffendere Antwort kann man nicht geben. Was zeichnet Berliner aus. Laut , agressiv und null Charme.

  4. 11.

    Auweia, der Bund versucht über ein Kompetenzzentrum eine Kontrollfunktion aufrechtzuerhalten. Hat man aus der Vergangenheit und dem bisherigen Umgang mit Fördermitteln sowie der Unvereinbarkeit von Industrieansiedlungen sowie dem Raubbau an natürlichen Ressourcen (z.B. Grünheide) gelernt? Wir schützen die Umwelt nicht, indem wir ihr Schaden zufügen.
    Ich sehe es auch als nicht verkehrt an, wenn man Woidke und Steinbach ein bischen auf die Finger schaut - MEINE MEINUNG !!!
    15:05/16:17/17:45/00:30

  5. 10.

    Da werden sich die Kohlekumpel aber richtig freuen, daß ihr Untergang "wissenschaftlich" begleitet wird.

    Mal ehrlich: Was soll ein weiteres "Forschungsinstitut"?
    Wenn die Kohle aus ist, dann ist es eben aus, und da kommt auch nix mehr. Zumindest nicht für die dort ehemals Beschäftigten.
    Die wird man ja nicht mal befragen wollen, weil der Zeitzeuge ja der natürliche Feind des Historikers ist. Meist begegnen sie sich ja nicht. Ist auch besser so, denn der Historiker hat ja seine Meinung und der Zeuge.... keine Ahnung.

    Übrigens:
    Es war glaube ich der alte Graf Lambsdorff, der mal sagte, die Politik kann viele Arbeitsplätze vernichten aber keinen einzigen sinnvollen Arbeitsplatz schaffen......

  6. 9.

    Wie war das gleich nochmal mit dem Ruhrgebiet als man den Steinkohle Bergbau abgewickelt hat. Was haben die Politiker alles versprochen, blühende Landschaften, neue Beschäftigungen,das Ruhrgebiet wird ein vorzeige Standort für Strukturwandel und jetzt ich drücke es mal vorsichtig aus ist es das Armenhaus von Deutschland. Also von Strukturwandel nicht viel zu sehen, das was neues geschaffen wurde konnte das alte nicht ersetzen. Wenn wir nicht aufpassen könnte das mit der Lausitz genau so passieren und die Menschen zweifeln weil versprochen wird von den Politikern immer viel,aber dafür kann man sich nichts kaufen. Es ist schon lustig wenn dann die Menschen aus der Stadt noch kluge Ratschläge geben. Und nochmal nach der Wende haben weit über die Hälfte der Menschen ihre Arbeit in der Kohleindustrie verloren und mussten von vorne anfangen. Nicht die Lausitz hat geschriehen wir machen hier alles dicht das waren die Herrschaften in Berlin und dann sollen sie auch dafür das Geld bezahlen.

  7. 8.

    Woher nehmt Ihr Berlin-Blasen-Bewohner eigentlich Eure Arroganz?
    Wann habt ihr denn mal selbst was auf die Reihe bekommen, ohne mit Bundesmitteln gepimpt zu werden.

  8. 7.

    Das wäre dann gut angelegtes Geld. Die können mit Geld umgehen...

  9. 6.

    Ich habe eher oft den Eindruck, dass solch eine Reise für manchen vielleicht gar nicht die falsche Idee wäre. Das erweitert den Horizont. Viele wehren sich mit Verve gegen Veränderungen und laufen wohl weil die aus Protest die Luft anhalten blau an. Dass der Bund deshalb genauer schauen will, was mit seinem Geld passierte ist deshalb nicht das verkehrteste.

  10. 5.

    „Kompetenzzentren“ - die neuen Endlagerstätten für Inkompetente inklusive Beschäftigungstherapie. Dementsprechend wird sich der Strukturwandel in der Lausitz gestalten.

  11. 4.

    Wenn es das Kompetenzzentrum nicht bäuchte, dann hätte Brandenburg doch schon vor Jahrzehnten mit dem Strukurwandel angefangen. Dass der Braunkohletagebau nicht mehr lange gehen kann war doch schon vor der Wende klar.

  12. 3.

    Total albern. Bis der Kohlebergbau endet sind ein Großteil der jetziger Mitarbeiter in Rente oder bereits verstorben. Die 4 Milliarden oder waren es 6 Milliarden wandern in die Töpfe der Eigenheimbauer und SUV Fahrer.

  13. 2.

    Jetzt wird es provokant:
    "der Bund bringe das Know-how bundesweiter Ressortforschung in die Reviere" - gewagte Formulierung für "Kontrolle für was das viele Geld ausgegeben wird". In Brb. MUSS der Bund kontrollieren. Das sagen die Erfahrungen von Misserfolg. Diese "Kontrolle" kostet... und ist ein Armutszeugnis für.... bisherige "Versager".

  14. 1.

    Wann wird denn mal etwas GESCHAFFEN ? Kompetenzzentrum braucht man nicht, kostet nur unsere Gelder. ARBEITEN! BAUEN! Begreift das Berlin/Brandenburg nicht? Raus aus der Oberschule, hin zum BAU. Und nicht nach Tibet zur Selbstfindung, und mit 30 dann mal Gleitzeit. ARBEITEN !!

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