Mutmaßlicher Drogen-Ring - So läuft der große Drogen-Prozess vor dem Landgericht Frankfurt (Oder)

Fr 11.03.22 | 15:48 Uhr
Symbolbild: Durch den Zoll sichergestelltes Marihuana. (Quelle: dpa/D. Karmann)
Audio: Antenne Brandenburg | 11.03.2022 | Dorett Kirmse | Bild: dpa/D. Karmann

Nachdem die Polizei einen mutmaßlichen Drogenring in Ostbrandenburg aushob, wurden acht Männer angeklagt. Nur einer von ihnen wurde bisher veruteilt, die Verfahren ziehen sich teilweise in die Länge. Von Dorett Kirmse

Vor gut einem Jahr hat die Polizei in Ostbrandenburg einen mutmaßlichen Drogenring ausgehoben. Mehrere Männer wurden verhaftet. Zudem wurden unter anderem in Frankfurt (Oder), Müllrose und Fürstenwalde im Kreis Oder-Spree rund 55 Kilogramm Marihuana, mehrere Waffen - darunter eine Maschinenpistole - und Vermögenswerte von mehr als einer Million Euro beschlagnahmt. Im vergangenen Oktober begannen die Prozesse gegen insgesamt acht Männer, darunter auch ein stadtbekannter Frankfurter Gastronom.

Acht Männer waren insgesamt angeklagt. Die Verfahren ziehen sich jedoch teilweise in die Länge. Nach aktuellem Stand gibt es bisher ein Urteil.

Verfahren bei einem Angeklagten wegen Gesundheitsprobleme ausgesetzt

Bereits im vergangenen Dezember wurde ein 30 Jahre alter Mann aus Hoppegarten (Märkisch-Oderland) zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er innerhalb weniger Monate mit Drogen im Wert von mehr als einer Million Euro gehandelt haben soll. Da der Mann gestanden hatte, verlief der Prozess gegen ihn verhältnismäßig schnell. Allerdings ist das Urteil nicht rechtskräftig, weil er dagegen Revision eingelegt hat.

Bei einem zweiten Angeklagten wurde das Verfahren ausgesetzt. Grund dafür waren immer wieder gesundheitliche Probleme. Im Gerichtssaal waren dann zum Teil ein Arzt und eine Krankenschwester anwesend, etwa um immer Blutdruck zu messen oder Beruhigungsmittel zu verabreichen. Trotzdem habe es auch immer wieder Zweifel daran gegeben, ob es dem Angeklagten tatsächlich schlecht ginge. Letztendlich hat das Gericht entschieden, dass der Angeklagte erst einmal genesen müsse. Das Verfahren gegen ihn wird zu unbestimmter Zeit neu angesetzt. Bis dahin ist der 35 Jahre alte Mann, der vorher in Haft saß, auf freiem Fuß.

Freiheitsstrafen drohen

Gegen die übrigen sechs Angeklagten laufen die Verfahren noch. Bei zwei Angeklagten sei Beobachtern zufolge ein Ende aber abzusehen. Ursprünglich sollten diese am Freitag verurteilt werden. Der Termin musste jedoch krankheitsbedingt auf Ende des Monats verschoben werden. Die beiden Männer haben bereits ein Geständnis abgelegt und damit einen Deal des Gerichts angenommen. Einer von ihnen muss demnach für maximal zwei und der andere für maximal sechs Jahre und fünf Monate ins Gefängnis.

Zu den vier weiteren Angeklagten gehören der bereits erwähnte Gastronom aus Frankfurt (Oder) sowie ein Pensionsbetreiber aus der Oderstadt und ein selbsternannter Gangsterrapper. Für diese Verfahren sind teilweise Termine bis in den Juni angesetzt. Dort sind auch bislang weder Geständnisse noch Deals im Gespräch.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.02.2022, 14 Uhr

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