Tagung Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen - Immer mehr Städte in Brandenburg wollen künftig auf Erdwärme setzen

Mo 20.03.23 | 18:23 Uhr
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Ansperrschieber im Thermalsoleraum des Tiefengeothermie-Kraftwerks (Quelle: dpa/Jens Büttner)
Audio: Antenne Brandenburg | 20.03.2023 | Dilan Polat und Harald Jahnke | Bild: dpa/Jens Büttner

Beim Treffen der Wohnungsunternehmen in Bad Saarow steht in diesem Jahr auch die Energie-Krise im Mittelpunkt. Als Alternative könnte zukünftig etwa verstärkt Erdwärme zum Einsatz kommen. Die Vorarbeit dazu wurde bereits in der DDR geleistet.

Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen tagt seit Montag auf den sogenannten 27. BBU-Tagen in Bad Saarow (Oder-Spree). Beim Branchentreffen der sozialen Wohnungswirtschaft Berlin-Brandenburg stehen bis zum Mittwoch die Umbrüche beim Bauen, Modernisieren, Fachkräften oder Finanzierung im Mittelpunkt.

Geothermie für Großversorger?

Thematisiert wird auch die Energiewende. So hat beispielsweise Harald Jahnke, der Geschäftsführer der Stadtwerke Prenzlau (Uckermark), am Montag ein Projekt für Tiefen-Geothermie vorgestellt. Für Eigenheimbesitzer komme diese als Energie-Lösung aber eher nicht in Frage. "Tiefen-Geothermie fängt so ab 1.000 Meter an Freude zu machen", sagt Jahnke. "Da ist man so bei 40 Grad Celsius. Bei 2.000 Meter hat man 70 Grad. Da wird es noch viel interessanter."

Geeignet sei die Tiefen-Geothermie also eher für große Wohnungsunternehmen in Berlin und Brandenburg. Jahnke zufolge sind aktuell Projekte in Potsdam oder Neuruppin angelaufen. So seien in Neuruppin vor Kurzem die Fördermittel für eine Bohrung zugesagt worden. In Prenzlau werde derzeit noch geplant. "Wir wollen dann im nächsten Jahr bohren. Zuletzt habe ich Kollegen aus Frankfurt (Oder) und Bernau getroffen. Die haben durchaus auch ähnliche Ideen."

Ostdeutschland geologisch gut erkundet

Daten darüber, wo nach Erdwärme gebohrt werden kann, seien bereits vorhanden, sagt der Geschäftsführer der Prenzlauer Stadtwerke. So sei ganz Ostdeutschland geologisch hervorragend erkundet. "Man hat zu DDR-Zeiten auf der Suche nach Öl und Gas immer und viel gebohrt", sagt Jahnke weiter. "Man hat leider selten Öl und Gas gefunden, aber immer warmes Wasser." Diese Erkenntnisse könnten nun vielen Stadtwerken dazu dienen, sich von fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen. So könnte dem Fachmann zufolge die Hälfte der Prenzlauer Haushalte in Zukunft mit heißem Wasser aus der Erde beheizt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.03.2023, 14:10 Uhr

Mit Material von Martina Rolke

3 Kommentare

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  1. 3.

    Mag sein, dass due Kosten einer Bohrung in die Millionen Euro geht. Teuer ist das nur, wenn so ein Bohrloch nicht wirtschaftlich arbeitet.
    Sollte sich aber ersteinmal eine Technologie bewähren, rentiert sich das Ganze sehr schnell. Sie müssen nur einmal alle Kosten einpreisen auch die versteckten Kosten durch den Schaden an der Natur, den fossile Energieträger verursachen - von der Förderung bis zum Verbrauch.

  2. 2.

    Wenn das alles so toll ist, warum wird es nicht schon seit Jahrzehnten gemacht? Wahrscheinlich liegt es an den Kosten.

  3. 1.

    Das klingt ziemlich gut.

    Wenn wir stabile Bohrungen hinbekommen, die sich im Betrieb, sowohl ökonomisch als auch ökologisch, amortisieren, haben wir eine Lösung für viele unserer Probleme.
    Wir könnten auch Strom über Geothermie generieren….

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