Märkisch-Oderland - Zugteil löst sich unbemerkt und bleibt mit Passagieren zurück

Fr 22.12.23 | 19:31 Uhr
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Ein Zug der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) fährt durch Brandenburg. (Quelle: imago-images/Jürgen Ritter)
Bild: imago-images/Jürgen Ritter

Fahrgäste eines Zuges von Berlin Richtung Polen haben wegen einer Panne mehr als eine Stunde an einen kleinen Bahnhof in Märkisch-Oderland ausgeharrt.

Ihr Zugteil löste sich am Donnerstagnachmittag im Bahnhof Alt Rosenthal vom vorderen Zug, ohne dass der Lokführer es merkte, wie der Betreiber Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) am Freitag mitteilte. "Beim Losfahren an einem Halt hat sich eine Kupplung gelöst", sagte ein NEB-Sprecher. Der andere Zugteil der Regionalbahn RB 26 sei zunächst weitergefahren.

Fahrgäste mussten im Kalten warten

Der Lokführer habe das Lösen der Kupplung erst an der übernächsten Station bemerkt. Er fuhr daraufhin mit seinem Zugteil, in dem 20 bis 25 Fahrgäste saßen, zurück, um den hinteren Zugteil abzuholen. Die 70 bis 80 Fahrgäste hätten etwas mehr als anderthalb Stunden warten müssen. Teilweise standen sie auf dem Bahnsteig. Zuvor hatten die "Märkische Oderzeitung" [Bezahlinhalt] und die "Berliner Zeitung" darüber berichtet.

Die NEB bedauerte die Panne und die Tatsache, dass die Fahrgäste im Kalten warten mussten. Der Vorfall werde untersucht. "Das ist noch nie passiert", sagte der Unternehmenssprecher. Die Fahrt ohne zweiten Zugteil hatte Konsequenzen auch für andere Züge: Die Strecke war zwischenzeitlich gesperrt.

28 Kommentare

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  1. 28.

    Nö, ICE der DB fahren schon mal durch einen Bahnhof wo Reisende warten ohne anzuhalten. Ein planmäßigen Halt wurde einfach ignoriert. Dann doch lieber NEB wo die Fahrgäste immerhin noch eingesammelt werden.

  2. 27.

    Äh, wenn gab es Ihre " fest verschraubten Verbindungen" bei den Eisenbahnen? Zum Verbinden zweier Fahrzeuge wird der Bügel der Koppelkette der UIC-Standardkupplung eines Wagens in den Zughaken des Nachbarwagens eingehängt. Scharfenbergkupplungen sind auf Grund des Funktionsprinzip selbstsichernd, bereits in der Ausführung von Pesa aber seit jeher Probleme. Man erinnere sich an den Flashmob wegen der anhaltenden Probleme bei der NEB im vorigen Jahr.

  3. 26.

    Abgefahren …

  4. 25.

    Den Kommentaren nach zu urteilen, dürfte es kaum Personalmangel werden im Schienenverkehr geben. Mein Enkel pflegte in seinen ganz jungen Jahren solche Leute als " Wisser" zu bezeichnen, und das war kein Kompliment.

  5. 24.

    Bitte vollständig lesen und vor allem den Text auf sich wirken lassen:
    Ich sprach von mechanischen Hebeln, (zusätzlich zu fest verschraubten Verbindungen), die betätigt worden sind. Selbstverständlich bezieht sich das auf die Kupplung. Bei U- und S-Bahnen ist schon früh die Scharfenberg-Kupplung ohne das eingesetzt worden.

    Eine Wertung steckt da nicht drin, bei Zügen nur der Wunsch, den Anschauungsverlust zu kompensieren, was hier offensichtlich nicht erfolgt ist.

  6. 22.

    WIE kann denn so etwas überhaupt passieren.

  7. 20.

    Eisenbahn ist offensichtlich auch nicht so Ihr Ding. Zugtrennungen kamen damals vor und auch heute noch bei konventionell gekuppelten Zügen. Der Mensch ist dabei eine Hauptfehlerquelle

  8. 19.

    Sicher ist sicher ist DB.

  9. 18.

    Haben wir schon den 1. April ??

  10. 17.

    Mal ein Lokführerstreik der anderen Art....

  11. 16.

    Da kann man froh sein, dass das nicht auf einer abschüssigen Strecke passierte und der Wagen vielleicht ungebremst zu Tal donnerte!

  12. 15.

    Das scheint der "Preis" einschlägiger Arbeitserleichterung zu sein: Vorher mit Körperkräften einen mechanischen Riegel umgelegt, der sich natürlich auch nicht so einfach löst, geht es seit geraumer Zeit wunderbar einfach, doch ist das eben der Anschauung entzogen. Also muss das auf irgendeine Art und Weise kompensiert werden.

    Analogien gibt es viele: Wo es vorher weit über 80-Jährige waren, die ggf. den Briefumschlag ohne eigentlichen Brief verschickten, ist diese Verhaltensweise heute auch bei unter 30-Jährigen anzutreffen: eine eMail ohne Anhang, der den Inhalt präsentiert. ;-

  13. 14.

    Tja, die NEB ist es eben nicht gewohnt, mit 2 Zugteilen zu fahren. Zumindest ist das mal eine originelle Ausrede, warum wieder mal nur ein Zugteil statt zweier unterwegs ist ;-)

  14. 13.

    Der Lokführer hat sehr umsichtig gehandelt! Vielen Dank

  15. 12.

    Nochmal müsste der der Lokführer ein Signal bekommen wenn ein Teil des Zuges fehlt. Beim Auto piept es auch wenn irgendwas nicht richtig ist.

  16. 11.

    Hallo Experten!

  17. 10.

    Was habe ich gelacht beim Lesen dieses Artikels. Und wenn ich mir vorstelle wie der Lokführer geguckt hat als er das Malheur bemerkte... Herrlich!

  18. 9.

    Das stimmt. Früher gab es nur Probleme, weil sich die Einzeltriebwagen nicht korrekt koppeln ließen, jetzt entkoppeln sie sich von allein. Mal schauen, was das Eisenbahnbundesamt dazu sagt.

  19. 8.

    "Ich dachte immer, fest ist fest... " So isses ja auch. Nach fest kommt "ab" und dann "neu" - immer.

  20. 7.

    Zuerst Mitleid mit den Passagieren... Aber sorry hab gelacht... tja früher gab es noch den Mann mit der Kelle am Bahnsteig der hätte dem Lokführer sofort das Signal nach der Abfahrt zum halten gegeben bzw. Kontakt vermittelt.. "schöne neue Technikwelt"? Eigentlich kann einem schon "grauen" vor den führerlosen Fahrzeugen in der Zukunft egal ob Straße Schiene etc. Manchmal hatten bestimmte Berufe eben ihren Sinn und sind nicht nur altmodisch...

  21. 6.

    Im Prinzip richtig, aber Triebzüge haben normalerweise eine (modifizierte) Scharfenbergkupplung (Mittelpufferkupplung), die automatisches An- und Abkuppeln mechanisch, elektrisch und lufttechnisch ermöglichen (z.B. ICE, Berliner U-Bahn. Berliner S-Bahn), wo während dem angestoßenen Abkupplungsvorgang natürlich auch die Luftleitung(en) ordnungsgemäß getrennt und verschlossen werden, denn jeder abgetrennte Zugteil ist meist eigenständig fahrbar.

    Dementsprechend wird in diesem Fall unbemerkt ein Abkuppelvorgang ausgelöst worden sein, entweder unabsichtlich durch den Lokführer oder durch fehlerhafte Elektronik.

    Genauere Erklärungen mögen die Fachleute liefern oder selber gesucht und gefunden werden.

  22. 5.

    Kurios.
    Leider habe ich nicht das nötige Fachwissen, um bei dem Thema Kupplung mitreden zu können. Ich dachte immer, fest ist fest...

  23. 4.

    Nö, die Luftleitungsventile schließen automatisch. Aber der pesa ist ein Füllhorn an betrieblichen Überraschungen.

  24. 3.

    Hallo,
    die Triebwagen vom Typ Pesa Link haben eine Scharfenbergkupplug. Kuppeln und Trennen geht hier also quasi automatisch bzw. auf Knopfdruck. Möglicherweise hat hier irgendwie die Technik gesponnen bzw. lag ein Defekt vor. Sicher wird das noch geklärt. Allerdings wäre es wohl klüger gewesen, die beiden Fahrzeuge nach diesem Vorfall aus dem Planbetrieb zu nehmen und technisch zu untersuchen.

  25. 2.

    Nein, nicht zwingend. Wenn z.b. jemand unbefugtes die beiden Züge entkoppelt merkst das an der Luftleitung gar nicht. Die Scharfenbergkupplung sorgt für ein verschließen der Luftleitung.

  26. 1.

    Wenn sich ein Zugteil von einem anderen trennt, wird die Luftleitung unterbrochen und der Zug müsste sofort anhalten. Auch müsste der Lokführer es an der Zugkonfiguration mitbekommen.???

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