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Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 29.09.22 | L. Smolka/M. Krauß | Quelle: dpa/Patrick Pleul

Grünheide

Tesla-Fabrik hat noch keine funktionierende Brandmeldeanlage

Berichte über eine nicht funktionierende Brandmeldeanlage in der neuen Tesla-Fabrik in Grünheide haben am Donnerstag für Aufregung gesorgt. Der Landkreis Oder-Spree sieht den Brandschutz in dem Werk aber als gesichert an.

Die Tesla-Autofabrik in Grünheide (Oder-Spree) verfügt über keine funktionierende Brandmeldeanlage. Das hat der Bau- und Umweltdezernent des zuständigen Landkreises Oder-Spree, Sascha Gehm (CDU), dem rbb am Donnerstag bestätigt. Zuerst hatte die "Märkische Oderzeitung" darüber berichtet. "Tesla arbeitet nach unseren Informationen daran, sie im Betrieb zu setzen", sagte Gehm dem rbb.

Den Behörden sei bekannt, dass die Brandmeldeanlage und die Sprinkler seit Produktionsbeginn nicht in Betrieb seien, sagte Gehm gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Tesla arbeite daher auf der Grundlage eines vorläufigen Brandschutzkonzeptes, das von den Behörden freigegeben worden sei.

Fehlende Genehmigung

Tesla muss Abfall-Lagerung stilllegen

Weil keine Genehmigung vorliegt, darf Tesla ein Abfall-Lager in Grünheide nicht weiter benutzen. Das wurde am Mittwoch bekannt. Innerhalb von 14 Tagen muss Tesla nun dem Landesumwelt ein Konzept vorlegen, wie die Abfälle beseitigt werden.

Brandwachen und Patrouillen im Einsatz

Rund um Uhr seien acht Mitarbeiter als Brandwache und für Patrouillen in der Fabrik im Einsatz, zudem seien an drei Standorten in der Halle Feuerwehrfahrzeuge stationiert.

Der "Brandschutz ist abgesichert", sagte der Bau- und Umweltdezernent weiter. So schnell wie möglich solle aber die automatische Brandmeldeanlage und die in der Produktionshalle verteilten Sprinkler in Betrieb genommen werden. Es sei klar gewesen, dass ein Werk dieser Größenordnung nach und nach hochgefahren werde, so Gehm.

2012 war in Brandenburg die Eröffnung des neuen Großflughafens BER gestoppt worden, weil es dort auch Probleme mit der Brandmeldeanlage gegeben hatte. Dort hatte der zuständige Landrat kurz vor der Eröffnung die "Reißleine" gezogen.

Tesla hat sich bislang nicht geäußert. Das Innenministerium des Landes Brandenburg lehnt bislang eine Aussage ab mit der Begründung, es sei für die Angelegenheit nicht zuständig und verweist auf den Landkreis.

Nabu Brandenburg kritisiert Löschwasser-Probleme bei Tesla

Der Naturschutzbund Brandenburg (Nabu) reagierte mit Kritik auf die nicht funktionierende Brandmeldeanlage. Geschäftsführerin Christiane Schröder sagte am Donnerstag, mit "notdürftigem Behelfen" sei es nicht getan. Schröder äußerte gegenüber rbb|24 Brandenburg aktuell zudem Zweifel, dass auf dem Tesla-Areal Natur und Umwelt in ausreichendem Maße geschützt würden.

Am Montag war es auf dem Tesla-Gelände zu einem Brand gekommen. Dabei hatten Papier- und Holzabfälle Feuer gefangen. Da Löschmittel ins Erdreich gelangte, werden nun Bodenproben untersucht. Ein Ergebnis stand dem Landkreis zufolge noch aus. Am Donnerstag will sich die Gemeindevertretung Grünheide in einer Sitzung mit dem Brand beschäftigen.

Nach Schröders Angaben gelangte nach dem Brand bei Tesla am Montag Löschwasser in den Außenbereich, wo es versickerte. Schröder forderte einen besseren Schutz: "dass man entsprechend gesicherte Bordsteine hat, ein entsprechend geschlossenes System hat, wo Abwasser, Regenwasser, wo im Notfall auch Löschwasser aufgefangen und auch gereinigt werden kann, und eben nicht einfach auf irgendwelchen Flächen versickert."

Die Nabu-Geschäftsführerin prangerte auch ein fehlendes Bewusstein für die Lage bei Tesla beim Brandenburger Umweltministerium an. Der Landkreis würde mit diesen Problemen allein gelassen.

Bau- und Umweltdezernent des Landkreises Oder-Spree, Sascha Gehm, sagte am Donnerstag zu möglichen Wasserverschmutzungen: "Eine Grundwasserkontamination kann man im Grunde ausschließen. Das Einzige, was wir natürlich vor Ort haben könnten, ist eine Kontamination des Oberbodens." Dieser sei aber nun abgebaggert worden und werde analysiert.

Unabhängig von diesen Vorfällen muss Tesla jetzt auf dem Gelände seine Abfall- Beseitigung neu sortieren und eine bislang 5.000 Quadratmeter große Lagerfläche für Abfälle beräumen. Das wurde am Mittwoch bekannt.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 29.09.2022, 19:30 Uhr

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