Grünheide - Tesla-Fabrik hat noch keine funktionierende Brandmeldeanlage

Do 29.09.22 | 16:45 Uhr
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Das neue Werk der Tesla-Fabrik Berlin Brandenburg (Luftaufnahme mit einer Drohne). (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 29.09.22 | L. Smolka/M. Krauß | Bild: dpa/Patrick Pleul

Berichte über eine nicht funktionierende Brandmeldeanlage in der neuen Tesla-Fabrik in Grünheide haben am Donnerstag für Aufregung gesorgt. Der Landkreis Oder-Spree sieht den Brandschutz in dem Werk aber als gesichert an.

Die Tesla-Autofabrik in Grünheide (Oder-Spree) verfügt über keine funktionierende Brandmeldeanlage. Das hat der Bau- und Umweltdezernent des zuständigen Landkreises Oder-Spree, Sascha Gehm (CDU), dem rbb am Donnerstag bestätigt. Zuerst hatte die "Märkische Oderzeitung" darüber berichtet. "Tesla arbeitet nach unseren Informationen daran, sie im Betrieb zu setzen", sagte Gehm dem rbb.

Den Behörden sei bekannt, dass die Brandmeldeanlage und die Sprinkler seit Produktionsbeginn nicht in Betrieb seien, sagte Gehm gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Tesla arbeite daher auf der Grundlage eines vorläufigen Brandschutzkonzeptes, das von den Behörden freigegeben worden sei.

Brandwachen und Patrouillen im Einsatz

Rund um Uhr seien acht Mitarbeiter als Brandwache und für Patrouillen in der Fabrik im Einsatz, zudem seien an drei Standorten in der Halle Feuerwehrfahrzeuge stationiert.

Der "Brandschutz ist abgesichert", sagte der Bau- und Umweltdezernent weiter. So schnell wie möglich solle aber die automatische Brandmeldeanlage und die in der Produktionshalle verteilten Sprinkler in Betrieb genommen werden. Es sei klar gewesen, dass ein Werk dieser Größenordnung nach und nach hochgefahren werde, so Gehm.

2012 war in Brandenburg die Eröffnung des neuen Großflughafens BER gestoppt worden, weil es dort auch Probleme mit der Brandmeldeanlage gegeben hatte. Dort hatte der zuständige Landrat kurz vor der Eröffnung die "Reißleine" gezogen.

Tesla hat sich bislang nicht geäußert. Das Innenministerium des Landes Brandenburg lehnt bislang eine Aussage ab mit der Begründung, es sei für die Angelegenheit nicht zuständig und verweist auf den Landkreis.

Nabu Brandenburg kritisiert Löschwasser-Probleme bei Tesla

Der Naturschutzbund Brandenburg (Nabu) reagierte mit Kritik auf die nicht funktionierende Brandmeldeanlage. Geschäftsführerin Christiane Schröder sagte am Donnerstag, mit "notdürftigem Behelfen" sei es nicht getan. Schröder äußerte gegenüber rbb|24 Brandenburg aktuell zudem Zweifel, dass auf dem Tesla-Areal Natur und Umwelt in ausreichendem Maße geschützt würden.

Am Montag war es auf dem Tesla-Gelände zu einem Brand gekommen. Dabei hatten Papier- und Holzabfälle Feuer gefangen. Da Löschmittel ins Erdreich gelangte, werden nun Bodenproben untersucht. Ein Ergebnis stand dem Landkreis zufolge noch aus. Am Donnerstag will sich die Gemeindevertretung Grünheide in einer Sitzung mit dem Brand beschäftigen.

Nach Schröders Angaben gelangte nach dem Brand bei Tesla am Montag Löschwasser in den Außenbereich, wo es versickerte. Schröder forderte einen besseren Schutz: "dass man entsprechend gesicherte Bordsteine hat, ein entsprechend geschlossenes System hat, wo Abwasser, Regenwasser, wo im Notfall auch Löschwasser aufgefangen und auch gereinigt werden kann, und eben nicht einfach auf irgendwelchen Flächen versickert."

Die Nabu-Geschäftsführerin prangerte auch ein fehlendes Bewusstein für die Lage bei Tesla beim Brandenburger Umweltministerium an. Der Landkreis würde mit diesen Problemen allein gelassen.

Bau- und Umweltdezernent des Landkreises Oder-Spree, Sascha Gehm, sagte am Donnerstag zu möglichen Wasserverschmutzungen: "Eine Grundwasserkontamination kann man im Grunde ausschließen. Das Einzige, was wir natürlich vor Ort haben könnten, ist eine Kontamination des Oberbodens." Dieser sei aber nun abgebaggert worden und werde analysiert.

Unabhängig von diesen Vorfällen muss Tesla jetzt auf dem Gelände seine Abfall- Beseitigung neu sortieren und eine bislang 5.000 Quadratmeter große Lagerfläche für Abfälle beräumen. Das wurde am Mittwoch bekannt.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 29.09.2022, 19:30 Uhr

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60 Kommentare

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  1. 60.

    Wer Geschichte kennt und lesen kann ist klar im Vorteil.
    Es gibt genug Dokumente und Filme über die Zeit der Weimarer Republik da muss man sich nur mal drüber belesen.
    Es soll auch sowas wie das Internet und Google geben wo man sich Geschichten und Geschichte von damals vorlesen lassen kann.
    Erkenntnisse aus der Geschichte wurde und wird immer schriftlich festgehalten.
    Also versuche es mal mit lesen und nicht mit schlechten Humor.

  2. 59.

    Da geht es mir leider wie Ihnen, ich kann mir bei Tesla Freienbrink so einiges nicht vorstellen!

  3. 58.

    Das ist halt der Herr 88, dem es peinlich war, dass seine Gesinnung hier früh offensichtlich geworden ist. Hätte AwtoWAS in Grünheide Verbrenner bauen wollen, hätte er sicherlich nicht mit Begriffen wie Fremdlandbude agitiert und über Polen abgelästert.

  4. 57.

    Oh, jetzt muss sogar schon das "Beast" herhalten, damit sie Ihren Verbrauch rechtfertigen können.

  5. 56.

    "Wie man in den Wald herein ruft" ist Ihnen als Freund der Kiefer offensichtlich unbekannt. Kein Wunder, steht die doch von Natur aus lieber allein, so daß da nichts heraus schallt.

  6. 55.

    Die Dame kauft vieles in ERKNER und eben auch die Großpackung Hundefutter. Was haben Sie dagegen ? Erkner ist nun mal eine Stadt und hat Kaufland und einen großen EDEKA. Noch haben die gutes Warenangebot. Worüber Sie sich alles auflehnen...

  7. 54.

    Sie sollten die gesamte Nachkriegsgeschichte der Ukraine kennen. Ich habe da viel Mühe reingesteckt. Es genügt wenn Sie nach 1945 beherrschen. ( Sonst zu viel für Sie ).Sie haben leider auf NDR den Beitrag mit von Dohnanyi verpasst. Aber die Oligarchen und Plünderer in der Ukraine werden Sie kennen; viele sind geflohen. Es gibt dann ein tolles Foto vom Maidan und man erkennt auf dem Großbild einen Exsenator McCain. Dieser sprach auch zu Jazenjuk: Ihr gehört zu uns. Er meinte in die Nato. Das gefiehl dem Putin nicht. Die EU war bescheiden und war für Beitritt in EU. Nuland meinte dazu "Fuck the EU". Es wäre noch viel zu tun in der UA. Mit den Separatisten hätte man leben können. Die wären irgendwann bekehrt. Alles ohne Gewalt. Reden Sie mit hier schon Jahrzehnte wohnenden Ukrainern. Ich mag keine Kriege.

  8. 53.

    Klug zu sein, heißt auch zu wissen, dass Siggi-Pop zum Zeitpunkt der Übernahme der Gasspeicher BmWE war, nicht Altmaier.

  9. 52.

    Einfach eine unverschämte Antwort von Ihnen. Haben Sie so wenig Argumente oder benimmse?

  10. 51.

    Typisch für diesen Berliner "Spezialbürger". Ich habe nie einen Vielspritfresser besessen. Der Fuhrpark vom rbb betreibt andere Autos als etwa Kleinwagen. USS-Präsi Beiden kam mit Jumbo und Sonderauto für so kurze Zeit nach London. Angsthase ? Berlin ist voller Großstinker und im Krieg saufen Panzer.. was sie kriegen können. Irgendwie sind Sie mir jetzt zu dumm.

  11. 50.

    Das wundert mich auch etwas. Das typische einer Brandmeldeanlage ist ja eigentlich die Aufschaltung auf die Feuerwehr, da gibt es ja viele Vorschriften, auch gerade DIN. Ich würde eventuell davon ausgehen, dass Teile der Anlage sehr wohl schon in Betrieb sind, nur eben noch nicht entsprechend abgenommen/zertifiziert.

    Kann mir kaum vorstellen, dass relevante Teile der Fabrik, die schon in Betrieb sind noch nicht mit Brandmeldern ausgestattet sind. Bei der Sprinkleranlage ähnlich.

  12. 49.

    Mal wieder die Legende, von die "berechtigten Interessen" Russlands. Wie hätten Sie denn Russland zufrieden gestellt?

    Putin zeigt doch deutlich, dass er Boden erobern möchte. Alles andere sind nur vorgeschobene Lügen, die einige in Deutschland gerne zu glauben bereit sind auf dem Rücken der Ukrainer.

  13. 48.

    Allerdings verwundert es mich dann doch, dass ein Sachversicherer so etwas abnickt. Gerade die US-Amerikanischen Versicherungen legen im Vergleich z.B. zum VdS in deren Richtlinien einen höheren Wert auf Personenschutz. Da darf dann auch schon mal ein Serverraum mit einer Sprinkleranlage geschützt werden anstelle einer Löschung mit Inertgasen. 3M macht wg, FM in D. auch mehr Umsatz als wg. VdS. Im Gegenzug bekommen die Schnappatmung, wenn man mit CO2 löschen möchte. Sich hier auf dem eher großen Gelände mit mehreren tausend neuen Beschäftigen mit Brandwachen zufrieden zu geben, verwundert mich deshalb schon.

  14. 47.

    "Es ist in meinen Augen ein viel größeres Problem wenn es zu einer, durch die Energiekrise, zu einer Massenarbeitslosigkeit kommt."

    Schwarzmalerei.

    "Momentan kann man sich des Gefühls nicht erwehren wieder in der Weimarer Republik zu leben. Was darauf folgte sollte eigentlich allen die sich ein wenig mit der Geschichte auskennen klar sein."

    Oh man, sie haben offensichtllich nie ein Geschichtsbuch gelesen und in der Schule bei dem Thema geschwänzt. Wenn wir eines aus unsere Geschichte gelernt haben sollten, dann nie wieder auf solche Demagogen zu hören.

  15. 46.

    Wieso kann Brandenburg Brandmeldung nicht, wenn ein amerikanischer Investor oder eine Flughafengesellschaft das nicht ordentlich machen?
    Am BER war es ein brandenburgischer Landrat dessen Mitarbeiter erkannt haben, dass das Ding schief läuft und hatte den Mut die Reißleine zu ziehen. Die 3 Eigentümer u.a. Berlin hatten es offensichtlich nicht hinbekommen.
    Ein privates Industrieunternehmen lässt sich auch nicht 1:1 mit einem öffentlichen Verkehrsbetrieb vergleichen.

  16. 45.

    Es gibt hervorragende Literatur über diese Zeit. Nicht vergleichbar mit heute. Heute wäre so leicht zu verhindern gewesen. Wie konnte man nur rote Linien, die der andere zog so unbeachtet lassen ? Die Nato ist so stark und wir hätten bald eine freie Ukraine in der EU- unzerstört aber frei. Russland ist nicht Putin aber eine Atommacht. Klug sein ist jetzt gefragt. Unsere Kinder dürfen das erwarten. Aber wie konnte man viele Gasspeicher verkaufen ? Vorsatz ? Altmeier war der BW.

  17. 44.

    Sie stillen Ihren Bedarf allerdings bekanntlich lieber bei Asiaten. Vor dort importieren auch immer mehr Hersteller aus der EU ihre Autos. Allerdings verbraucht z.B. ein Kleinwagen wie der Dacia Spring ähnlich viel wie ein Tesla. Nur würden Sie es mit dem rumänisch gelabelten China-Import mit nur einem Stern im Euro-NCAP-Test nicht ohne zwei Ladepausen bis an die Ostsee zu Ihren heißgeliebten Bratkartoffeln schaffen.

  18. 42.

    sprach die Dame, die nach eigenem Bekunden für zwei EFH Bäume hat roden lassen lassen und zum Kauf von Hundefutter ein Auto benötigt.

  19. 41.

    Denk ich an Deutschland in der Nacht....

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