Umplanungen nach Warnstreik-Absage - Regionalverkehr laut Bahn am Montag planmäßig - Ausfälle bei Fernzügen

Mo 15.05.23 | 15:06 Uhr
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Zwei Reisende steigen mit ihren Fahrrädern in einen Zug. (Quelle: dpa/Jan Woitas)
Audio: Radio Fritz | 14.05.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Jan Woitas

Nach der Absage des 50-Stunden-Warnstreiks musste die Deutsche Bahn in kurzer Zeit umplanen, um den Verkehr hochzufahren. In Berlin und Brandenburg klappte das am Montag weitgehend reibungslos, im Fernverkehr gibt es aber Ausfälle.

  • Nach der Warnstreik-Absage musste die Deutsche Bahn den planmäßigen Betrieb neu organisieren
  • Im Fernverkehr fällt deshalb etwa jede zehnte Verbindung aus
  • Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg laut "weitgehend reibungslos angelaufen"
  • Trotz Streikabsage bleibt die Zugbindung bei Tickets bis Dienstag aufgehoben

Nach der Absage des zweitägigen Warnstreiks bei der Deutschen Bahn ist der Bahnverkehr in Berlin und Brandenburg weitgehend reibungslos angelaufen. S- und Regionalbahnen fuhren am Montag mit dem regulären Angebot, teilte die Bahn mit.

Lediglich im Berufsverkehr fielen einige Verstärkerfahrten auf den Linien S1, S3 und S5 aus. Im über Berlin laufenden Fernverkehr fuhren am Montag bereits wieder fast alle Züge, am Dienstag sollen es dann der Bahn zufolge 100 Prozent sein.

Im Fernverkehr würden am Montag rund 90 Prozent der regulär geplanten Züge fahren, teilte die Bahn mit. Sie bittet Fahrgäste, sich über ihre Verbindungen auf bahn.de oder in der App DB Navigator zu informieren. Noch am Sonntag hatte es geheißen, am Montag werde rund ein Drittel der geplanten Fernzüge nicht fahren.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte vergangene Woche für Montag und Dienstag zu einem 50-stündigen Warnstreik im gesamten deutschen Bahnverkehr aufgerufen. Nachdem am Samstag unter Vermittlung des Frankfurter Arbeitsgerichts ein Vergleich zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft zum Knackpunktthema Mindestlohn zustande gekommen war, sagte die EVG den Arbeitskampf beim bundeseigenen Konzern ab.

Anschließend musste der Bahnbetrieb innerhalb von 24 Stunden von Runterfahren auf Hochfahren umorganisiert werden, wie es von der Deutschen Bahn hieß. Dazu seien seit Samstag bundesweit rund 50.000 Zugfahrten allein im Fern- und Nahverkehr sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne wieder neu geplant worden. "Fahrzeuge müssen neu disponiert und teilweise an neue Abfahrtsorte verbracht werden", hieß es am Sonntagmittag.

Züge der Odeg etwa sollten planmäßig fahren, wie eine Sprecherin des Unternehmens rbb|24 am Sonntag sagte. Allerdings könne es am Montag zu Verspätungen und Zugausfällen kommen. Auch die Niederbarnimer Eisenbahn kündigte an, dass die Züge nach Plan verkehren sollen. Über mögliche Einschränkungen informieren die Anbieter auf ihren Webseiten [odeg.de; neb.de; bahn.de; vbb.de].

Da der Warnstreik nur bei der Deutschen Bahn abgesagt wurde, werden voraussichtlich auch einige Verbindungen privater Bahn-Unternehmen am Montag und Dienstag ausfallen. Die EVG verhandelt derzeit deutschlandweit mit Dutzenden Bahn-Unternehmen parallel neue Tarifverträge.

Trotz der Absage des Warnstreiks bei der Deutschen Bahn soll es für Kunden eine Kulanzregelung geben, wie das Unternehmen [deutschebahn.com] mitteilte. Für Fahrten zwischen Sonntag (14. Mai) und Dienstag (16. Mai) hat die Bahn nach eigenen Angaben die Zugbindung aufgehoben. "Wir ermöglichen in diesem Zeitraum die flexible Nutzung der Tickets. Alternativ können bis 11.5 gebuchte Fahrkarten des Fernverkehrs für die Reisetage 14.5. bis 16.5 kostenfrei erstattet werden", wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte.

Von einer Verschiebung der Reise auf das Himmelfahrtswoche rät die Bahn ab. Dieses zählt in jedem Jahr zu den reisestärksten Wochen des Jahres, wie die Bahn betonte. "Wir empfehlen weiterhin dringend, am Mittwoch oder Donnerstag nur Zugfahrten anzutreten, für die noch Sitzplatzreservierungen verfügbar sind", hieß es von der Bahn.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.05.2023, 14:30 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.

    Vielleicht können Sie sich ja vorstellen wie ich heiße
    Gibt nicht sehr viele Namen die mit Sabi anfangen

  2. 21.

    Und sie faken hier seit geraumer Zeit unter jedem Beitrag mit unterschiedlichen Niknames herum.

  3. 20.

    Angesichts der zu Jahresbeginn erfolgten Gehaltserhöhung um 14% für das Management kann ich an einer Forderung von 12% für die Arbeitsebene nichts überzogenes finden.

  4. 18.

    Die Aussagen der Bahn sind auch mal zu hinterfragen. Wir sprechen hier über die Fortführung des planmäßigen Verkehres ... was hat denn die Bahm für den 50h-Shutdown vorgehabt, dass in dieser Größenordnung Auswirkungen hat im Falle, dass alles genauso laufen soll wie es der Fahrplan hergibt? IH-und Fahrpersonal vorsorglich zum Überstundenabbau heimgeschickt? Ein nicht zu vernachlässigender Anteil kann m. E. nur aus Maßnahmen der DB resultieren, die mit dem Shutdown nichts zu tun haben. Bitte kritisch hinterfragen!

  5. 17.

    Auch für Notfahrpläne braucht man Personal. Bei einem Streik in dem angekündigten Umfang nicht gewährleistet. Und natürlich ist es auch in der Verantwortung der Politik, aber es muss dann eben das Streikrecht eingeschränkt werden.

  6. 16.

    Das Gericht hat den Streik nicht untersagt. Bahn und Gewerkschaft haben sich auf eine Klausel im neuen Tarifvertrag geeinigt, nachdem das Gericht diesen vorgeschlagen hat
    Darauf hat die Gewerkschaft den Streik abgesagt, Vorerst
    Zu den Forderungen
    Die sind vollkommen gerechtfertigt

  7. 15.

    Indem man simple Grundrechenarten beherrscht und hinterfragt, warum trotz ständiger Produktivitätssteigerung ein Reallohnverlust zu akzeptieren ist. Ganz einfach. Aber ich denke Sie wissen das und stänkern nur rum.

  8. 14.

    Weil die DB lieber alles eingestellt hat, als einen Notfallfahrplan in Kraft zu setzen und nach jenen hätte man Montag stabil fahren können. Lieber stellt man alles ein und das Chaos für welches man selbst verantwortlich ist kann man auf die Gewerkschaft schieben.

    Die stimmen zu Notfallfahrplänen werden ohnehin immer lauter, die Politik ist gefordert dies für eine kritische Infrastruktur auch umzusetzen.

  9. 13.

    "Regionaler Bahnverkehr am Montag wenig beeinträchtigt - viele Ausfälle bei Fernzügen"

    Ich kenne Streik so, im Falle eines Abbruchs, dass das Personal sich bereitzuhalten hat, wo ist das Personal?
    Der Fahrplan existiert doch. Nicht wundern...

  10. 12.

    Frage: Gibt es für Bahnkunden einen Unterschied zwischen "Normalbetrieb" und Warnstreik? Antwort: Keinen.

  11. 11.

    Wie kann man Verständnis für diese völlig überzogenen Forderungen der Gewerkschaften haben.

    Was die Gewerkschaften hier betreiben ist schon langsam Erpressung und es ist gut, dass ein Gericht den Streik untersagt hat - leider nicht für alle Bahnbetreiber.

  12. 10.

    Warum muss es in Deutschland so viele verschiedene Bahn-Unternehmen geben.

    Diese einzelnen Unternehmen sollten sich unter einem "DACH" zusammentun, dann könnte so ein Chaos welches die Gewerkschaften anzetteln vielleicht vermieden werden.

    Die Leidtragenden sind dabei immer die Fahrgäste, denn diese müssen ihrem Geld zur Erstattung bei Ausfall der Bahnen hinterherrennen.

  13. 6.

    Schade das der Streik nicht stattfindet
    Hatte mich auf 2 Ruhetage vor dem Bahnlärm gefreut
    Hätte aber auch sonst sehr grosses Verständnis gehabt

  14. 5.

    Können Sie sich bitte einen eigenen Namen ausdenken?
    Und ich habe nicht gemeckert ... ich meine Meinung geäußert und eine Frage gestellt!

  15. 4.

    Wenn ich Sie jetzt richtig verstehe, weiß z.B. ein Lokführer erst drei Tage vorher, wo, wann und wohin er fährt?
    Wenn dies so sein sollte, nehme ich natürlich meinen Kommentar zurück!

  16. 3.

    Das "Problem" heißt Arbeitsrecht. Hätte man auch vom RBB recherchieren können. Die Pläne wurden aufgehoben. Neue Arbeitspläne müssen zwingend drei Tage vorher bekannt sein. Bei heutiger Mitteilung sind wir dann bei Mittwoch. Man kann nur freiwillig um Einsätze bitten.

  17. 2.

    Ist doch gut das der angekündigte, aber vorerst abgesagt Streik Wirkung zeigt
    Ansonsten hätten sie doch nichts zu meckern

  18. 1.

    Vollkommen unverständlich ...
    Streik ist abgesagt ... also arbeiten / fahren alle nach Plan ... wo ist das Problem?

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