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Quelle: dpa/Küttler

Homeoffice-Effekt

Büroflächenbedarf könnte in Berlin bis 2030 um zwölf Prozent sinken

Das Homeoffice senkt den Bedarf an Büroflächen in Berlin deutlich. Das ist das Ergebnis einer Studie des Münchner Ifo-Instituts und des Immobilienberaters Colliers, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Das Institut rechnet demnach mit einem wahrscheinlichen Rückgang der Nachfrage um zwölf Prozent bis 2030. So ergeht es den Berechnungen zufolge auch allen anderen deutschen Großstädten. Für die Studie wurden neben Berlin auch Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf betrachtet.

Deutlich weniger Investitionen

Markt für Büroimmobilien ist in Berlin massiv eingebrochen

Im Berliner Büroimmobilienbereich wurde im vergangenen Jahr nur noch ein Fünftel des Vorjahreswerts umgesetzt, wie aus Zahlen eines Branchenvertreters hervorgeht. Auch der Mietenmarkt ist im Abschwung. Nur eine Nische bildet hier eine Ausnahme.

"Die regelmäßige Arbeit im Homeoffice ist für etwa 25 Prozent der Beschäftigten und 69 Prozent der Unternehmen zur neuen Normalität geworden", sagte Ifo-Forscher Simon Krause. "Vor allem in Großunternehmen und in Branchen mit starker Homeoffice-Nutzung führt dies zu einem Rückgang der Nachfrage nach Büros."

Homeoffice-Quote seit knapp zwei Jahren stabil

Wahrscheinlich würden zwölf Prozent weniger Flächen bis 2030 gesucht. Das entspreche einem Minderbedarf von rund 11,5 Millionen Quadratmeter Bürofläche in den sieben Metropolen. Die Homeoffice-Quote in Deutschland sei seit knapp zwei Jahren stabil, sagte Krause. Die neue Arbeitswelt sei ein "Stresstest für den Büroimmobilienmarkt". Für die Studie wurden erstmals Daten der Homeoffice-Umfragen des Ifo unter 9.000 Unternehmen mit Büromietverträgen zwischen 2013 und 2023 aus der Datenbank von Colliers verknüpft.

Büromietverträge in Deutschland hätten eine durchschnittliche Laufzeit von etwa sieben Jahren, hieß es. Deshalb wirke sich der Homeoffice-Effekt erst verzögert aus.

Sendung: rbb24 Abendschau, 19.03.2024, 19:30 Uhr

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