rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 27.03.2024 | Quelle: Sabine Tzitschke/rbb

Kraftwerk abgestellt

Frankfurter Stadtwerke aus Kohleverstromung ausgestiegen

Die Stadtwerke Frankfurt (Oder) sind aus der Kohleverstromung ausgestiegen. Am Dienstagmittag ist das eigene Kraftwerk, das vorrangig mit Braunkohlenstaub betrieben wurde, für immer abgeschaltet worden. "Kohle ist eigentlich eine sichere Sache. Es ist aber ein Umweltding", sagte Kraftwerksingenieur Frank Demmler dem rbb. Damit versorgen die Stadtwerke Frankfurt (Oder) jetzt nur noch über ein Gas-Kraftwerk mit Strom und Wärme.

Seit 1997 lieferte das Kohlekraftwerk störungsfrei. Es gehörte zu den modernsten der Welt und hatte einen Wirkungsgrad von 85 Prozent. Verfeuert wurde laut Stadtwerke ein Mix aus Öl, Gas und Braunkohlenstaub. Es lieferte Strom und Wärme für 50.000 Kunden der Frankfurter Stadtwerke.

rbb-Doku "Kampf um Tesla"

Trotz Protesten: Tesla ist "gekommen, um zu bleiben"

Die Pläne zur Erweiterung des Tesla-Geländes sorgen für Konflikte. In einer rbb-Dokumentation kommen nun Gegner und Verteidiger zu Wort. Die einen fürchten die Folgen für die Region, andere sehen die Zukunft der Brandenburger Wirtschaft.

Altes Werk hätte technisch noch 25 Jahre laufen können

Werkschef Torsten Röglin erklärte, dass der Ausstieg aus der Braunkohle zwar vernünftig, vielleicht dennoch etwas zu schnell erfolge. "Eine Stilllegung wird technisch immer funktionieren. Deswegen fühlt sich die emotional betrachtet nicht gut an", so Röglin am Dienstag. Die alte Anlage lief immer noch einwandfrei. Deshalb fühle sich als Ingenieur in der Energiewirtschaft die Außerbetriebsetzung nicht gut an. Das alte Werk hätte noch 25 Jahre laufen können, unterstrich Röglin.

Vollständig klimaneutraler Betrieb in Zukunft möglich

Jedoch steht seit 2022 bereits eine 51 Megawatt-Gasmotorenanlage neben dem alten Werk. Die neue Anlage verfügt über einen Wirkungsgrad von 90 Prozent. Das notwenige Gas kaufen die Frankfurter Stadtwerke an der Börse über Zwischenhändler ein. Es stammt aus den USA und Norwegen. In die Modernisierung haben die Frankfurter Stadtwerke rund 60 Millionen Euro gesteckt.

Perspektivisch können die Emissionen der Gasmotoren weiter gesenkt werden, da diese auch mit einer Mischung aus grünem Wasserstoff und Erdgas betrieben werden können – bis hin zu einem vollständig klimaneutralen Betrieb mit wasserstoffbasiertem, synthetischem Erdgas.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.03.2024, 16:10 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen