"Wir müssen reden" | Livestream ab 20:15 Uhr - Neue Energiedebatte – Muss der Kohleausstieg verschoben werden?

Di 05.04.22 | 20:17 Uhr
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rbb

Seit über ein Energie-Embargo gegen Russland diskutiert wird, ist auch die Frage nach einem schnellen Ende der Abhängigkeit von russischer Energie immer dringlicher. rbb|24 streamt eine Diskussionsrunde zum Thema ab 20:15 Uhr.

Beschlossen war der Kohleausstieg bis spätestens 2038, die neue Bundesregierung will ihn jedoch "idealerweise" auf 2030 vorziehen. Doch mittlerweile sind 56 Prozent der Deutschen laut Politbarometer für eine Verlängerung der Laufzeiten der Kohlekraftwerke.

Auch in Berlin und Brandenburg und vor allem im Kohlerevier in der Lausitz wird jetzt neu über den richtigen Zeitpunkt für den Kohleausstieg debattiert. Sollte der Kohleausstieg verschoben werden und ist das eine neue Chance für die Lausitz den Strukturwandel besser hinzubekommen? Sollte Energiesicherheit jetzt wirklich vor Umweltschutz gehen? Würde länger Kohle zu fördern, gar auf Kernkraft setzen, Energie wieder bezahlbarer machen? Und überfordert die Energiewende mit Kohleausstieg und immer mehr Windkraft Brandenburg und die Lausitz?

Darüber diskutieren Britta Nothnagel und Andreas Rausch in der Live-Sendung "Wir müssen reden!" mit Bürgerinnen und Bürgern und unter anderem folgenden Gästen:

* Jan Redmann (CDU), Fraktionsvorsitzender Brandenburg
* Benjamin Raschke (Grüne), Fraktionsvorsitzender Brandenburg
* Lars Katzmarek, Leag-Betriebsrat
* Manon Gerhardt, Extinction Rebellion, Umwelt-Aktivistin
* Klaus Freytag, Lausitzbeauftragter des Ministerpräsidenten
* Christine Herntier, Bürgermeisterin Spremberg, Mitglied Lausitzrunde
* Reik Burkhart, Schuldnerberatung Cottbus
* Dieter-Lothar Mutke, Windkraftgegner Mixdorf, Schlaubetal

"Wir müssen reden!", der Bürger-Talk des rbb ist ab sofort 90 Minuten lang und beinhaltet neben dem bewährten Talk auch Reportagen, Online-Abstimmungen und Publikumsbeteiligung vor Ort. Diesmal ist das Set im Alten Stadthaus in Cottbus aufgebaut.

Von zu Hause können Zuschauer über das interaktive Publikums-Tool meinrbb.de abstimmen, sowie auf den Social-Media-Kanälen von rbb Fernsehen und Inforadio (#wirmuessenreden) mitdiskutieren.

8 Kommentare

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  1. 8.

    Ulricke, diese Argumentlinie zeigen einen verhältnislosen vergleich fernab von Planungswissen: Ein Tempelhofer Feld für 4 Mio Berliner, ein unendlich mal größeres weites Land Brandenburg für nur eine Millionen Brandenburger...und?
    So manch Landei sitzt, wie einst ich, ganz freiwillig im Einfamilienhaustraum mit SUV und beschwert sich über steigende Energiekosten... klar, bis sich Flut, Dürre, Schädlinge oder Turnado häufen und an der werten Einfamilienhaustür klopfen... und nämlich dank dessen Strom, Essen und Wasser ausfallen.

  2. 7.

    Für Kohle baggern wir ganze Dörfer ab, für Windkraft tun wir was...?
    Es ist sehr zynisch, dass bei Kohle die Energieversorgung Millionen Menschen über Kleinstdörfer stehen, bei Windkraft urplötzlich nicht mehr.
    Würden alle 80 Mio Deutsche im Dorf leben, oh Deutschland wäre zu 100% Dorf ohne freie Flächen...
    Wie wäre es mit Entschädigung und Umsiedlung weniger Hundert, um Millionen mit Strom abzusichern?

  3. 6.

    Tolle Sendung, Alle hatten etwas Interessantes und Wissenswertes zu sagen, Vielen Dank!
    (Auch wenn Einem das konkrete Hintergrundwissen [Gesetze] nicht ganz bekannt war.)

  4. 5.

    Synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff können mit Erzeugung und Verbrennung als MEGA-Akku und Brennstoff für alte Autos dienen...und produzieren nebenbei Fernwärme. Der Wirkungsgrad davon soll bis 70% (?) betragen können?!
    Damit endet das Todschlagargument, dass Fernwärme in Cottbus nach dem Ausstieg wegfällt.
    Ob "Kraftwerke sofort abschalten" oder "Energiekriseangst", Putin lacht. Die Antwort: Weniger Egoismus im Regime Ost und weniger Egoismus in atomaren Kleinstwelten. Wir sollten unseren Fortschritte und Demokratie nicht mit atomaren Kleinstegoismus zerstören, da die Diktaturen auch bei Umwelt wieder einmal keine besseren Antworten finden und wegschauen!

  5. 4.

    1 Millionen auf Brandenburgs Fläche vs. 4 Millionen auf dem kleinen Berlin: Das Land auf dem Leben sieht ökologisch aus, ist aber oft das ganze Gegenteil: Extra Auto, extra Straßen, extra behheizendes Haus für Wenige, extra Versiegelung, extra...extra...extra pro einzelnen Kopf! 1/4 der Bevölkerung auf 10x soviel Fläche. Das Argument Windräder auf dem Tempelhofer Feld zeugt von verzerrter Planungsunwissenheit: Grünflächen in Berlin dienen für 4 Mio, ganz Brandenburg für 1 Mio und es wird rumgeningelt! Die Lichter Berlins dienen für 4 Mio ohne tausend extra beleuchtete Straßen und Leitungen für 100 Menschen. Es ist nicht zu vergessen, dass sich aberviele das Leben auf dem Land ausgesucht haben...!

  6. 3.

    Leider vergessen wir immer wieder, dass Klimawandel global ist. Wir geben riesige Summen in Deutschland aus und vergessen die eigentlichen Schwerpunkte in der Welt. In Madagaskar kochen immer noch 85% der Menschen mit offenen Feuerstellen. Damit die Menschen nicht verhungern wird jeder Baum gefällt. Wir pflanzen jedes Jahr mit unseren madagassischen Schulkindern Bäume. Dieses Jahr 9000. Das kostet tatsächlich nur 2.800,00 Euro. Dafür bekommt man hier kein 30 km/h Schild aufgestellt. Mehr Infos unter www.Madagaskar-Schulen.de unter „Aktuelles“.
    Klaus

  7. 2.

    Wir werden doch wohl in 8 Jahren schaffen, die Dächer und geeignette Fassaden und Balkonbrüstungen mit Solarzellen voll zu klatschen und ein paar 100 oder 1000 Windräder hoch zu ziehen und ein paar Biogasanlagen zu klöppeln und Wasserstoffanlagen zu bauen. Muss man einfach mal Ballett machen. Die Gesetze entsprechend vereinfachen und das Steuerrecht anpassen. Ist immerhin systemrelevant.

  8. 1.

    Klasse Punkt für den CDU-Mann zum Tempelhofer Feld!
    Die Grünen können gern in ihren Hochburgen Windräder aufstellen.
    Wenn jetzt zudem alle Energiequellen abgedreht werden und die Preise explodieren:
    Wer soll bei dieser Energiewende NOCH MITMACHEN?
    BESSERVERDIENENDE können weiterleben wie bisher.
    ARME und GERINGVERDIENER zahlen den ganzen Wahnsinn.

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