Keine Blockaden bis Herbst - Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" kündigen Pause ihrer Aktionen in Berlin an

Fr 15.07.22 | 16:31 Uhr
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Archivbild: Aktivisten der <<Letzten Generation>> bei einem Sitzstreik. (Quelle: imago images/O. Wagner)
Audio: rbb24 radioeins | 15.07.2022 | M. Frinke | Bild: imago images/O. Wagner

Immer wieder haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten Aktivisten auf Berliner Straßen und Autobahnausfahrten festgeklebt und so den Verkehr blockiert. Nun soll mit den Aktionen erst mal Schluss sein.

Die Aktivisten der Klima-Initiative "Letzte Generation" haben angekündigt, mit ihren Aktionen zunächst zu pausieren. Sie wollten mehr Menschen in den Widerstand holen, teilte die Initiative am Freitag mit. "Deswegen unterbrechen wir jetzt unsere Widerstandshandlungen, um in hunderten Vorträgen mehr Menschen einzuladen und zu trainieren, mitzumachen."

Gleichzeitig erklärten sie, sie würden im Herbst erneut nach Berlin kommen, sollte die Bundesregierung nicht "von ihrem zerstörerischen Kurs abrücken". Die Aktivisten nannten den Kurs "totbringend". Neues Öl, Gas und Kohle sei "fossiler Wahnsinn", hieß es in der Erklärung. Dieser stürze "heute schon Millionen Menschen im globalen Süden und auch uns in unermessliches menschliches Leid".

Seit Monaten Blockaden

Seit Monaten blockieren Anhänger der Initiative in Berlin immer wieder Autobahnausfahrten, indem sie sich zum Teil an der Fahrbahn festkleben. Sie wollen nach eigener Aussage damit erreichen, dass die Bundesregierung ihre Maßnahmen gegen den Klimawandel verstärkt.

Zuletzt haben Unterstützer der "Letzten Generation" am Freitag die Ausfahrt Sachsendamm der A103 blockiert. Nach Angaben der Polizei waren 47 Personen an dem Protest beteiligt. Im Laufe des Vormittags verließen die Aktivisten die Autobahn wieder oder wurden von der Polizei entfernt. Sie hatten sich demnach an der Fahrbahn festgeklebt oder anbetoniert.

Streit um Umgang mit Blockierern

Über den Umgang mit dieser Protestform ist in der Berliner Landespolitik eine Debatte entbrannt. Die Gewerkschaft der Polizei fordert, dass die Blockierer schneller strafrechtlich verfolgt werden. Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) lehnt es ab, auf die Behörden Druck auszuüben und verweist auf die bestehenden rechtsstaatlichen Verfahrensweisen.

Es sei jedoch mit den Innenbehörden vereinbart worden, die Zusammenarbeit im Komplex "Aufstand der letzten Generation" von Berliner Staatsanwaltschaft und Polizei weiter zu optimieren. Am Freitag wurden nach Angaben der Polizei alle Teilnehmenden der Blockade-Aktion vorrübergehend im Gewahrsam genommen, um ihre Personalien festzustellen.

Sendung: rbb24, 16.07.2022, 16 Uhr

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52 Kommentare

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  1. 52.

    Besonders fies ist es, Ausfahrten zu blockieren, bei Auffahrten kann man ja ausweichen. Aber wenn man auf der Autobahn quasi in Geiselhaft genommen wird, dann nehme ich das persönlich. Daher null Verständnis für diese Aktionen.

  2. 50.

    Jetzt soll ja erst mal Pause sein mit den großen Aktionen. Wenn immer noch welche meinen, den Verkehr blockieren zu müssen - einsammeln und zu gemeinnütziger Arbeit verdonnern. Und wer das nicht will, der zahlt. Es ist blamabel, wie sich unsere Ordnungshüter am Nasenring durch die Manege führen lassen. Und unsere Grünanlagen können zusätzliche Pflegekräfte gut gebrauchen

  3. 49.

    Lernfähigkeit ist von der Intelligenz und auch vom Vorwissen abhängig. Muss ich mehr schreiben?

  4. 48.

    Ist das dann nicht die Planung einer Straftat mit Ansage und sollten Gesetze diese nicht bereits im Vorfeld verhindern? Es gibt bessere Wege, sich für den Klimaschutz einzusetzen.

  5. 47.

    Die würden juristisch nicht so nachsichtig mit den Blockierern umgehen.

  6. 46.

    Volles Verständnis. Nach dieser anstrengenden Zeit muss man ja auch mal Urlaub machen können. Am besten auf Mallorca. Ich wünsche auf dem Weg zum Flughafen blockierte Straßen. Vielleicht lieber doch mit dem Rad? Soll umweltverträglicher sein. Dann blockierte und gesperrte Radwege. Die lieben Aktivistenden können sich ja in der blockadefreien Zeit (wir werden es genießen) überlegen, wie sie der Umwelt und der Gesellschaft wirklich nützen könnten. Die Zeit, die ich für 10 gute Vorschläge bräuchte, reicht leider nicht für eine Erholungspause.

  7. 45.

    Stimmt, wenn es denen um die Sache gehen würde wären sie dort. Aber es geht ja nunmal um nicht mehr oder weniger als maximale Aufmerksamkeit bein minimalsten Risiko für persönliche Konsequenzen. Und da sind sie in und mit Berlin bestens bedient !

  8. 44.

    Warum eigentlich immer in Berlin? Warum nicht mal in den wirtschaftlich starken Bundesländern BW oder By? Da sitzen doch die klimaschädlichen Industrien...

  9. 43.

    Die Kommentare sind der Art und Weise gegenüber wie das durchaus berechtigte Anliegen durchgesetzt werden soll überaus angemessen.
    Vom Sitzen übers Kleben bis zur Verwendung von Fertigbeton - bisher alles lösbare Probleme.
    Aber es geht ja jetzt ins Sommercamp. Wer weiß was dann kommt? Festnieten?

  10. 42.

    Vorallem ist das eine Straftat, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr. Hoffentlich machen die Gerichte nicht Ferien.

  11. 41.

    Wenn es so wichtig für sie ist dann machen doch für die Leute ** Urlaubsvertretung ** .

  12. 40.

    In Hessen wanderten die schon viel früher ein wie im linken Berlin. Da begannen die Semesterferien deshalb schon April.

  13. 39.

    Bald wird es aufgrund der desaströsen Politik der Bundesregierung Demonstrationen gegen kalte Wohnungen und Wiederinbetriebnahme von Kohlegruben in Deutschland geben. Wetten?

  14. 38.

    Müssen die Bürger Berlins ob dieser Ankündigung nun dankbar sein?
    Was ist eigentlich mit der Verantwortung der Justiz?
    Fühlt sie sich zur Untätigkeit verdammt?
    Wenn ja, warum? Gibt es entgegen der öffentlich geäußerten Beteuerungen womöglich politische Vorgaben?
    Fragen über Fragen.
    Eigentlich Aufgabe der öffentlich-rechtlichen Medien, hier nachzuhaken, oder?

  15. 37.

    Na die "Aktivisten" haben sich den Urlaub auch verdient. Und wenn dann alle wieder per Flugzeug aus dem Urlaubsparadies zurück sind geht der Spuk von vorne los. Rechtliche Konsequenzen müssen sie in Berlin eh nicht fürchten?

  16. 36.

    Jo. Würde mich wirklich mal interessieren wie diese Leute alle klimaneutral ihren Urlaub gestalten. Wir werden es nie erfahren, obwohl sie nur damit wirklich punkten- und was erreichen würden. Es ist so lächerlich.

  17. 35.

    Belehrungsresidenz nennt man das. Irgendwann werden sie die Lust verlieren oder es passiert etwas, Unfall, Gewalt o. ä., ich bewundere die Geduld der betroffenen Autofahrer.

  18. 34.

    "Ich würde die Leute kleben lassen." Ich auch! Autobahn sperren und den Stau rückwärts auflösen, anstatt das teure Speiseöl zum lösen auf die Straße zu schütten.
    Wer das eine will, muss das andere mögen.

  19. 33.

    Sich außerdem bei 40 Grad auf den Asphalt kleben ist auch nicht so schön.

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