Aus Wäldern, Baumärkten und Parks - Berliner Polizei zählt immer mehr Holzdiebstähle

Di 22.11.22 | 08:24 Uhr
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Ein Holzstapel von geschnittenem Kiefernholz, aufgenommen am 17.03.2008 in einem Waldstück bei Werneuchen, östlich von Berlin. (Quelle: dpa/Karlheinz Schindler)
Audio: Radioeins | 22.11.2022 | Boris Kullick | Bild: dpa/Karlheinz Schindler

In Berlin wird immer häufiger Holz geklaut. Die Berliner Polizei hat in diesem Jahr bis Mitte November bereits 41 Fälle von Holzdiebstahl registriert. Im Vorjahreszeitraum waren es nach Angaben einer Sprecherin 34 Fälle und 2020 wurden 32 Fälle angezeigt.

Gestohlen werde anscheinend überall: auf Baustellen, in Baumärkten, aus Wohnhäusern, Wäldern, Parks, aber auch in Lebensmittelgeschäften. Auch in einer Kita und auf einem Friedhof sei bereits Holz gestohlen worden.

Preise um ein Drittel gestiegen

Zu den Betroffenen gehört auch Atif Uzun, der in Treptow ein Brennholzunternehmen betreibt. "Aus unserem Lager wurden an einem verlängerten Wochenende 100 Paletten Brennholz gestohlen", erzählt der Unternehmer der Deutschen Presse Agentur. "Ich wusste gar nicht, dass man in so kurzer Zeit so große Mengen Holz bewegen kann", so Uzun, der mit seinen Mitarbeitenden Holz aus der Grünpflege in Berlin zu Brennholz macht und verkauft.

Momentan koste eine Palette Hartholzmix rund 224 Euro, vor der Energiekrise seien es 165 Euro gewesen. Die Nachfrage sei enorm gestiegen. Den Kunden seien die Preise inzwischen schon egal, sie würden oft gar nicht danach fragen, sondern das Holz direkt bestellen, so Uzun. Um weiteren Diebstahl zu verhindern, hat er sein Lager nun unter anderem mit einer Alarmanlage gesichert.

"Je höher der Holzpreis, desto größer die Diebstahlsquote", ist die Erfahrung beim Waldeigentümer-Verband AGDW in Berlin. Insgesamt belaufe sich der Schaden bundesweit inzwischen auf mehrere Millionen Euro jährlich, hieß es bereits im August von Verbandssprecher Jürgen Gaulke zur Deutschen Presse-Agentur.

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18 Kommentare

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  1. 18.

    Bei den Autos kann man sich täuschen. Der "Rat Look" ist aus den USA hier rübergeschwappt - Ratten Autos eben. Optisch gewohnungsbedürftig, technisch völlig in Ordnung.

  2. 17.

    Wir nähern uns dem dystopischen Szenen von Mad Max II.
    Seit einigen Jahren sind verrostete Autos mit komischen Anbauten modern.
    Energierohstoffe werden geklaut und mit Alarmanlagen versehen.
    Menschen bereiten sich auf die Isolation vor und bunkern Lebensmittel und Wasser.
    Als Jugendlicher fand ich den Film cool, langsam find ich es bedenklich.

  3. 16.

    Da wird man menschliche Züge sehen, wo man gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt."
    Und was wollen uns diese Worte sagen?

  4. 15.

    Sie sollten Ihr Wissen an die Polizei geben. Die paar reichen Hausbesitzer mit Kamin sollten doch schnell ausfindig gemacht und für Holzdiebstahl bestraft werden.

  5. 14.

    Na,wer hätte das gedacht.Ich wundere mich nur,das man sich darüber noch wundert.

  6. 13.

    "die sich eine Immobilie mit Kamin leisten kann. Der durchschnittliche Mieter in der Stadt kann davon nur träumen und ab Januar vielleicht frieren!"
    Was würden Sie machen, wenn man Kamine wegnehmen oder teilen könnte? Bestrebungen, diese zu verbieten, gibt es schon. Übrigens, das Einzige, was bestimmte Ideologen von Geld verstehen: wegnehmen...

    P.S. Gedankenspiel: Es gilt als sicher, dass das Haarefärben umweltschädlicher ist als kein T.limit und Kamine...und Windeln auch.

  7. 11.

    Ist Wärme nicht sowieso ein Grundbedürfnis? Was wollen Sie denn mit Ihrem Kommentar sagen?

  8. 10.

    Bitte nicht immer alles verallgemeinern. Meine Schwester und ihr Mann haben normale Jobs mit normalen Gehältern und sind alles andere als reich. Aber auch sie haben einen kleinen Holzofen in ihrer Mietwohnung mitten in der Stadt. So what! Und ganz ehrlich, wenn reiche Menschen Häuser haben - sei es ihnen gegönnt! Die Mehrzahl der Hauseigentümer haben dafür auch hart gearbeitet und auf allerlei verzichtet, da sie ein Haus abzuzahlen haben. Und nein, ich habe kein Haus, wollte auch noch nie eines. Bitte einfach aufhören mit diesen nervigen Neiddebatten!

  9. 9.

    Dann wünsche ich den Jeniken eine schöne warme Wohnung nicht wie bei Fernwärme um die 20Grad.

  10. 8.

    Mit Verlaub, das ist Schwachsinn. Die Klientel die Sie meinen hat es nicht nötig Holz zu klauen. Und wenn an einem Wochenende 100 Paletten Holz bei einem Händler verschwinden ist das organisierte Kriminalität.

  11. 7.

    Was wollen sie mit dieser Aussage? Sie ist falsch! Nicht jeder der eine Immobilie sein eigen nennt ist reich oder was sie sich sonst noch so vorstellen. Mir war und ist Eigentum wichtig und habe dafür jeden Cent mehr als 3x umgedreht, habe auf Reisen verzichtet, etc. Es hat sich, gerade in der heutigen Zeit, gelohnt! Es gibt viele Menschen die keine Verantwortung, auch für eigene Immobilien, übernehmen wollen. Dann bitte aber auch nicht jammern oder dem Neid nachhängen!

  12. 6.

    Es gibt in Berlin noch immer Wohnungen mit Kachelöfen, außerdem Öfen in Privat- und Gartenhäusern. Wenn allerdings Riesenmengen auf einmal geklaut werden, wird vermutlich damit gehandelt.

  13. 5.

    Hier muss der Gesetztgeber mit aller Härte handeln. Wo kommen wir hin, wenn Wärme zum Grudbedürfnis wird. ;))

  14. 4.

    Dann rechnen Sie das mal um: Auf die einzelnen Geschlechter.

    P.S. Im Plural gibt es nur ein einziges Geschlechtsneutrales. Deren Verhaltensmuster war vor einiger Zeit, nach dem Krieg, gleich und auch geschlechtsneutral. Da wird man menschliche Züge sehen, wo man gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt.

  15. 3.

    Dramatisch.....die Berliner Polizei meldet 9 Fälle mehr als vor zwei Jahren.....
    Wenn wir weiter keine Probleme haben.

  16. 2.

    Entspricht bei knapp 4 Millionen Berliner*innen ca. einem Holzdiebstahl pro 100.000 Personen.

  17. 1.

    Das ist die gut situierte Klientel, die sich eine Immobilie mit Kamin leisten kann. Der durchschnittliche Mieter in der Stadt kann davon nur träumen und ab Januar vielleicht frieren!

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