Lichterglanz mit LEDs - Weihnachtsmärkte müssen Energie sparen und erhöhen die Preise

Fr 04.11.22 | 11:40 Uhr
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Archivbild:Besucher:innen gehen am 8.12.2021 über den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz.(Quelle:dpa/C.Soeder)
Bild: dpa/C.Soeder

Weihnachtsmärkte in Berlin und Brandenburg müssen in diesem Jahr Energie sparen. Während Corona-Maßnahmen fast kein Thema mehr sind, machen sich die Energiekrise und steigende Lebensmittelpreise vielfach bemerkbar.

Viele Veranstalter und Aussteller auf den Weihnachtsmärkten in Berlin und Brandenburg sehen sich gezwungen, in diesem Jahr ihre Preise zu erhöhen. Gleichzeitig wollen sie aber auch sparen - vor allem an der Beleuchtung und bei Eisbahnen.

Gestiegene Kosten für Lebensmittel und Rohstoffe

"Die Preise werden um circa 50 Cent steigen", sagte etwa Martin Rausch der Deutschen Presse-Agentur, wie diese am Freitag berichtete. Rausch unterhält nach eigenen Angaben vier Stände auf verschiedenen Berliner Weihnachtsmärkten. Grund für die Erhöhungen seien vor allem gestiegene Kosten für Lebensmittel und Rohstoffe im Einkauf. Auch Personalkosten seien teurer geworden. Rausch betreibt eigenen Angaben zufolge bereits seit mehreren Jahren seine Stände mit günstigerem Flüssiggas, um nicht von den Energiekosten abhängig zu sein.

Hans-Dieter Laubinger, der den Weihnachtsmarkt am Roten Rathaus in Berlin betreibt, spart bereits seit Jahren. "Unser riesiger Weihnachtsbaum verbraucht mittlerweile nur noch so viel Strom wie ein Bügeleisen. Wir können nicht noch mehr sparen", sagte er. Er habe zudem schon vor Jahren die Beleuchtung auf energiesparende LED-Lampen umgestellt und auch bei der Eisbahn werde der Energiebedarf durch moderne Messgeräte genau abgestimmt.

Die frühesten Weihnachtsmärkte in Berlin und Brandenburg

Ohne Eis

In der "Winterwelt" am Potsdamer Platz können Besucher unter anderem mit Blick auf das Brandenburger Tor rodeln. In den vergangenen Jahren gab es dort auch eine Eisbahn, die in diesem Jahr aufgrund von Umbauarbeiten, aber vor allem auch wegen der Energiekrise nicht öffnen könne, sagte Betreiberin Jacqueline Bergmann.

Auch in Brandenburg werden die Preise für Getränke und Speisen wohl nicht von der allgemeinen Preisentwicklung verschont bleiben. Laut Eberhard Heieck, Geschäftsführer der Cottbuser Eventagentur Coex, die den Potsdamer Weihnachtsmarkt veranstaltet, wird sich der Glühwein-Preis vermutlich um die vier Euro einpendeln.

Lichter gehen später an und früher aus

Auf dem Potsdamer Weihnachtsmarkt "Blauer Lichterglanz" werde die Beleuchtung um zwei Stunden pro Tag reduziert, sagt Eberhard Heieck. Die Lichter gehen seinen Angaben zuolge erst eine Stunde später um 16 Uhr an und werden gegen 22 Uhr abgeschaltet statt wie in den Vorjahren um 23 Uhr. Außerdem konzentriert sich die Beleuchtung auf die Brandenburger sowie die Friedrich-Ebert-Straße, zwei Hauptstraßen im Zentrum Potsdams.

Dieses Konzept hält der Veranstalter nach eigener Aussage für verantwortbar, zumal man auch hier komplett auf energiesparende Ein-Watt-LEDs umgestellt habe. "Ein bisschen heimelige Atmosphäre wollen wir schon darstellen", sagte Heieck. Dafür werden die Besucher in Potsdam in diesem Jahr ohne Eisbahn auskommen müssen, die in Zeiten einer Energiekrise dann doch zu viel Strom verbrauchen würde.

Auf kürzere Beleuchtungszeiten setzt auch die Stadt Cottbus auf ihrem Weihnachtsmarkt, wie Stadtsprecher Jan Gloßmann sagte. Zudem werde sich die traditionelle Pyramide in diesem Jahr nicht drehen, um Energie zu sparen. Anbieter von Glühwein seien angehalten, den Ausschank einzugrenzen, um Energie fürs Warmhalten zu sparen.

Synthetische Eisfläche

In Brandenburg an der Havel kommen die Eisläufer weiterhin auf ihre Kosten - allerdings diesmal nur auf einer synthetischen Fläche, wie der Vorsitzende des Gewerbevereins der Havelstadt, Michael Kilian, sagte. Damit spare man rund 40.000 Kilowattstunden Strom ein. Ansonsten seien bei der Beleuchtung keine Abstriche geplant, schließlich habe man bereits vor zehn Jahren begonnen, auf energiesparende LEDs umzustellen.

Die Veranstalter in Potsdam und Brandenburg rechnen allerdings mit weniger Marktbuden als in den Vorjahren. Während Eberhard Heieck in Potsdam, hauptsächlich aufgrund von Personalproblemen, mit rund zehn Ständen weniger rechnet, werden es laut Kilian in Brandenburg an der Havel vermutlich drei Buden weniger sein. Sie hätten die lange Corona-Zwangspause nicht überlebt.

Corona-Auflagen wie Maskenpflicht, 3G- oder 2G-Regeln wird es in diesem Winter wohl nicht mehr geben, wie die Veranstalter übereinstimmend erklärten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.11.2022, 09:00 Uhr

30 Kommentare

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  1. 30.

    Hallo Heike, schön ist, dass es bei Ihnen auf "einen Euro mehr" nicht ankommt.
    Es gibt aber auch Menschen bei denen ist 1 Euro eine Menge Geld welches sie nicht zusätzlich für einen Glühwein ausgeben können.
    Vielleicht vorher mal überlegen was Sie schreiben.

  2. 29.

    Es ist doch logisch, dass auch die Preise auf den Weihnachtsmärkten steigen, denn die Standmiete sowie die Einkäufe für Waren sind teurer geworden.
    ALLES in unserem Leben ist doch auch teurer geworden. Sei es die Wohnung, der Strom, das Benzin, die Energie und nicht zu vergessen die Lebensmittel.

  3. 28.

    Hallo Reimann,
    ich persönlich finde es schön die Atmosphäre auf dem Weihnachtsmarkt zu genießen und alles was zur Zeit in der Welt nicht so gut läuft, ein wenig zu vergessen.

  4. 27.

    Warum wollen Sie in diesen Zeiten nicht auf den Weihnachtsmarkt gehen?? Man kann doch nicht nur Trübsal blasen. Es gibt viele Menschen die sich auf diese vorweihnachtliche Zeit freuen ich zähle mich dazu.

  5. 26.

    Wer will schon in diesen Zeiten zum Weihnachtsmarkt gehen.

  6. 25.

    Genau, einfach mal nachdenken!
    Welcher Krieg in den letzten 50 Jahren hatte solche vernichtenden Verlauf genommen, zu dem findet er in unmittelbaren Nachbarschaft der EU statt, mit der die Ukraine seit 2016 ein Partnerschaftsabkommen hat, und seit Frühjahr 22 eine Anwartschaft auf den EU - Beitritt.

  7. 24.

    Der Beschiß findet vor dem Tanken statt. Der Tankwart bekommt Lohn, der Pächter verdient 1-2 Cent pro Liter. Kassieren tun die Konzerne und der Staat.

  8. 23.

    Wenn Sie denken die Rentner sind arm dann haben Sie sich gewaltig geirrt.



  9. 21.

    Was würde man sagen, wenn ein Tankwart den Liter Benzin für 2 Euro einkauft und für 20 Euro verkauft? Sie müssen ja nicht tanken?
    So ist es aber beim Glühwein!

  10. 20.

    Dann gehen sie mal zu netto und kaufen jeden Tag 100 Flaschen Glühwein. Es war der Großmarkt Preis. Wie gesagt sie müssen den Glühwein doch nicht kaufen. Machen sie einen schönen Bummel über den Markt. Ich wünsche Ihnen trotzdem ein schönes Fest.

  11. 19.

    Sie denken immer nur an die armen Rentner...Sie sollten mal im ganzen Denken.

  12. 18.

    Vielleicht sollte der Senat mal die standgebühren runter schrauben. Die sind nicht nur bei weihnachtsmärkten extrem und die wollen auch erst mal erwirtschaftet werden.

  13. 17.

    Leider müssen viele Rentner bei diesen Preisen wirklich ihren Glühwein zuhause trinken. Ihre Überheblichkeit ist daher beschämend für die Armen in unserer Gesellschaft!

  14. 16.

    Punktrechnung kommt vor Strichrechnung Günther. Bei 100 Liters würde der Umsatz bei 1500€ liegen.

  15. 15.

    Die Weihnachtsmärkte sparen am meisten, wenn sie gar nicht aufmachen.

  16. 13.

    Na wenn Dubai Ihr moralisches Vorbild ist, empfehle ich Ihnen dahinzuziehen. Ihrre europäischen Nachbarn sind Ihnen offenbar egal.

  17. 12.

    Weihnachtsmärkte Anfang November, Winterwelt am Potsdamer Platz ab Ende Oktober?
    Hab ich irgendetwas verpasst oder ist das normal?
    Bei uns gilt die Regel nach Totensonntag fängt die Weihnachtssaison an.
    Na gut bissel Marzipan naschen geht auch jetzt schon.

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