Viele Täter weiter unbekannt - Silvesternacht: Aktuell 121 Verfahren wegen Angriffen auf Einsatzkräfte

Mi 18.01.23 | 14:22 Uhr
Polizeibeamte stehen hinter explodierendem Feuerwerk. (Quelle: dpa/Julius-Christian Schreiner)
Audio: rbb24 Inforadio | 18.01.2023 | Sabine Müller | Bild: dpa/Julius-Christian Schreiner

Nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht laufen bei der Berliner Polizei aktuell 121 Ermittlungsverfahren wegen Angriffen auf Polizei- und Rettungskräfte. Wie die Polizei auf rbb-Anfrage mitteilte, sind insgesamt 44 Tatverdächtige bekannt.

Gegen wie viele dieser Personen mehrere Verfahren laufen, weil sie mehrere Straftaten begangen haben könnten, teilte die Polizei nicht mit. Fest steht aber, dass in einem erheblichen Teil der 121 Verfahren bisher gegen Unbekannt ermittelt wird.

39 Verfahren liegen bei der Staatsanwaltschaft

Die Polizei habe inzwischen 39 Verfahren an die Berliner Staatsanwaltschaft übergeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem rbb. 36 davon werden in der Spezialabteilung geführt, die sonst Gewalttaten bei sportlichen Großveranstaltungen bearbeitet und sich jetzt um die Silvester-Nacht kümmert. Die übrigen drei Straftaten fanden zwar in dieser Nacht statt, fallen aber nicht in die Kategorie "Ausschreitungen".

Gut die Hälfte der Verfahren - 19 von 36 - sind aktuell sogenannte Unbekannt-Verfahren, in denen die Tatverdächtigen noch nicht ermittelt werden konnten. Von den übrigen 17 Verfahren mit bekannten Tatverdächtigen richten sich zwölf gegen Jugendliche, vier gegen Erwachsene und eines gegen ein strafunmündiges Kind.

Anfang Januar hatte die Polizei von insgesamt 281 eingeleiteten Ermittlungsverfahren gesprochen. Dabei ging es neben Angriffen auf Einsatzkräfte unter anderem auch um Landfriedensbruch und Verstöße gegen das Waffengesetz, etwa den Einsatz von Schreckschusspistolen.

In der Silvesternacht wurden Polizisten, Feuerwehrleute und auch Passanten unter anderem mit Pyrotechnik angegriffen. Löschfahrzeuge wurden teilweise in einen Hinterhalt gelockt. Die Ausschreitungen lösten eine Debatte um Böllerverbote, Problemkieze, Jugendgewalt und die Herkunft der Täter aus.

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