Grabungsfunde in Berlin-Dahlem - Knochenfunde auf FU-Gelände sollen Ende März beigesetzt werden

Mo 27.02.23 | 15:11 Uhr
Symbolbild: Der Schriftzug "Freie Universität Berlin" (Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Bild: dpa/Jens Kalaene

Seit 2015 sind bei mehreren Grabungen auf dem Campus der Freien Universität Berlin wiederholt menschliche Knochen freigelegt worden. Die aufgefundenen Gebeine sollen im Rahmen einer Trauerfeier am Vormittag des 23. März auf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt werden, wie die Universität am Montag mitteilte. Die FU hatte dieses Vorhaben bereits im November angekündigt.

Die Bestattung soll demnach nicht-religiös und nicht auf europäische Traditionen konzentriert abgehalten werden, darauf hätten sich die Vertretungen mehrerer Verbände und Organisationen verständigt, heißt es in der Mitteilung weiter. Darunter sind unter anderen der Zentralrat der Juden in Deutschland, der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und das Landesdenkmalamt Berlin.

Manche Knochen stammen aus Auschwitz

Die in mehreren Grabungen geborgenen menschlichen Knochen stammen von Opfern aus Verbrechen, die im Namen der Wissenschaft begangen wurden. So stammen sie teilweise aus Sammlungen im ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik. In dem Institut wurden Leichenteile untersucht, die der KZ-Arzt Josef Mengele aus dem Vernichtungslager Auschwitz nach Berlin schickte. Den wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge kann ein Teil der Knochen auch von Opfern nationalsozialistischer Verbrechen stammen.

Im Herbst 2022 hatten mehrere Forschungseinrichtungen den Abschluss ihrer wissenschaftlichen Untersuchungen an den Funden bekannt gegeben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.02.2023, 15:00 Uhr

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