Vorfall auf Gleisbett der Berliner U-Bahn - "Man sollte im Tunnel nichts anfassen"

Mi 31.05.23 | 13:15 Uhr
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BVG-Fahrgäste im U-Bahn-Tunnel auf dem Gleis der U8. (Quelle: instagram/oaky.camera/instagram/@mary.jk_)
Video: rbb|24 | 30.05.2023 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: instagram/oaky.camera/instagram/@mary.jk_

Ein technischer Defekt führte am Wochenende in Berlin zu einem gefährlichen Vorfall: U-Bahn-Fahrgäste betätigten wohl die Notöffnung der Türen der U8 und kletterten ins Gleisbett. Ein Mann erlitt einen Stromschlag. Wie gefährlich sind U-Bahn-Tunnel?

In der deutschen Hauptstadt sind die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) so einiges gewohnt: Musiker, Pöbler, Touristen ohne Fahrschein. Der Vorfall, der sich in der Nacht zu Montag ereignet, dürfte die BVG aber noch mehrere Tage beschäftigen.

Als in Berlin-Kreuzberg ein Zug der U-Bahn-Linie 8 am Sonntagabend wegen eines technischen Defekts zwischen zwei Bahnhöfen anhält, stürmen Dutzende Fahrgäste unkontrolliert ins Gleisbett im Tunnel. Die Aktion bleibt nicht folgenlos: Ein 25-Jähriger kommt dabei laut Polizei in Kontakt mit einer Stromschiene und verletzt sich schwer.

Fahrgäste betätigen Notfallöffner

Der Verletzte ist auf einem Video, das ein Fahrgast mit dem Handy aufzeichnet und das dem rbb vorliegt, nicht zu sehen. Dafür aber wie mehrere Menschen ins Gleisbett zwischen den Bahnhöfen Moritzplatz und Kottbusser Tor springen. Zudem ist Grölen und Musik zu hören - offenbar sind einige Fahrgäste betrunken. Möglicherweise spielt auch das bei der Öffnung der Türen eine Rolle.

Die alarmierte Polizei räumt nach eigenen Angaben daraufhin beide Bahnhöfe und stellt sicher, dass sich keine weiteren Personen mehr im Gleisbett des Tunnels befinden. Zu Tumulten oder Festnahmen ist es nicht gekommen, wie die Polizei rbb|24 mitteilte.

Eine Notöffnung an der Tür muss vorhanden und immer funktionsfähig sein. Das ist nur dann nicht der Fall, wenn die Tür generell gesperrt ist.

Nicolai von Hübbenet, BVG

Gleisbett kann lebensgefährlich sein

Wie genau es zu dem Vorfall kam, kann die BVG nach eigenen Angaben noch nicht abschließend beurteilen. Dies werde derzeit noch überprüft. Grundsätzlich sei es aber möglich, Türen der U-Bahn zu öffnen. "Eine Notöffnung an der Tür muss vorhanden und immer funktionsfähig sein. Das ist nur dann nicht der Fall, wenn die Tür generell gesperrt ist", sagt der Sicherheitsbeauftragte der U-Bahn bei der BVG, Nicolai von Hübbenet, dem rbb. Wegen der laufenden Überprüfung wolle er aber keine Aussagen zum konkreten Fall machen. Von Hübbenet zufolge lassen sich alle Türen im Notfall öffnen, solange das Fahrzeug im Stillstand ist. Auch ist der Missbrauch laut BVG strafbar.

Das unkontrollierte Aufhalten im Gleisbett könne zudem lebensgefährlich sein, warnt er. Denn erst bei einer geplanten Evakuierung werde zum Beispiel die Fahrspannung abgeschaltet. Ob dies bei dem Vorfall am Wochenende passiert ist, ist unklar. Generell sei es nicht die Entscheidung der Fahrerin oder des Fahrers, sondern die der Leitstelle, ob evakuiert wird - zum Beispiel dann, wenn die U-Bahn den nächsten Bahnhof aufgrund eines Defekts nicht mehr erreichen kann.

"10 bis 15 Minuten", dann wurden die Türen geöffnet

Von Hübbenet warnt zudem, dass selbst bei einer abgeschalteten Fahrspannung an den Fahrzeugen "noch eine sogenannte Kondensatorenspannung" anliege. Dieser Reststrom reiche aus, um sich Stromschläge zu holen. Der U-Bahn-Sicherheitsbeauftragte warnt deshalb eindringlich, sich unter keinen Umständen in den Gleisbereich zu begeben, ohne vorher von der Fahrerin oder dem Fahrer dazu aufgefordert worden zu sein.

Wegen möglicher Stromschläge rät er im seltenen Fall eines angeordneten Notausstiegs: "Man sollte im Tunnel nichts anfassen." Auf Nachfrage fügt der Experte aber hinzu, dass beim Laufen zwischen den Schienen keine direkte Gefahr bestehe. Auch die Schienen selbst würden keinen Strom führen.

Teil des Zuges befand sich bereits im nächsten Bahnhof

Wie lange die U8 stillstand, bevor die Geduld der Fahrgäste erreicht war und einige die Türen öffneten, teilte die BVG nicht mit. Eine Zeugin spricht dem rbb gegenüber von "ungefähr 10 bis 15 Minuten". Zudem erreichen rbb|24 seit dem Vorfall Hinweise über Instagram, wonach die Zugführerin die Türen geöffnet haben soll - also nicht die Fahrgäste. Demnach war es sehr stickig, die geöffneten Türen sollten für mehr Frischluft sorgen. "Aber einige verstanden das als Einladung zum Aussteigen", schreibt eine Betroffene.

Das Betätigen der Notfallöffnungen oder die Öffnung aller Türen war dabei wohl gar nicht nötig. Nach rbb-Informationen befand sich ein Teil des Zuges, durch den man komplett durchgehen konnte, inklusive der ersten Fahrgasttür bereits im Bahnhof Kottbusser Tor, als die U-Bahn zum Stillstand kam.

Sendung: rbb24 Abendschau, 30.05.2023, 19:30 Uhr

61 Kommentare

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  1. 61.

    Auf so eine Idee können doch nur Landeier kommen ....

  2. 60.

    Falsch rbb, man sollte erst gar nicht im Tunnel sein ! Erst nach Anweisung von BVG Mitarbeitern. So wird ein Schuh draus.

  3. 59.

    Was ist denn das für ein hohler Kommentar von ihnen ? Man hat einfach im U Bahntunnel nichts zu suchen und soll,man die Stromschiene mit bunter Farbe anmalen ?

  4. 58.

    „Diese Stadt ist so, wie sie ist, weil unsere Bürger so sind, wie sie sind.“ –Platon-

  5. 57.

    Null Mitleid mit dem verletzten ... in Berlin weiss jeder wie gefährlich es ist .. zudem party im Tunnel ein nogo

  6. 56.

    Is aber auch wirklich unfassbar lange. 15 min verlorene Lebenszeit, die MAN nicht wiederkriegt. Ganz schlimm das.

  7. 55.

    Was ist an meinem Kommentar "unqualifiziert"? Durchsagen zum Maskentragen gab es alle 5-10 Minuten in den Zügen, ich habe noch keine Durchsage dahingehend gehört, dass ich das Gleisbett nicht betreten soll. Lieber Jürgen, warum wohl?

  8. 54.

    Die SPD fordert schon seit Jahren vehement " Bildung ", nicht nur für ihre eigene Klientel !

  9. 53.

    @ F.T.S.: War ja zu erwarten, das sich hier jemand findet, der das in den Ring geworfene Thema 'Masken' dankbar aufgreift und seinen unqualifizierten Kommentar dazu abgibt.

  10. 52.

    "...befand sich ein Teil des Zuges, durch den man komplett durchgehen konnte, inklusive der ersten Fahrgasttür bereits im Bahnhof Kottbusser Tor, als die U-Bahn zum Stillstand kam." - da erkennt man die Intelligenz der Fahrgäste, die in diesem Stadtgebiet die U-Bahn nutzen...

  11. 50.

    Wie lange die U8 stillstand, bevor die Geduld der Fahrgäste erreicht war und einige die Türen öffneten, teilte die BVG nicht mit. Eine Zeugin spricht dem rbb gegenüber von "ungefähr 10 bis 15 Minuten".

  12. 49.

    @ Bones, befremdlich finde ich auch das es Leute gibt, die sich an Diskussionen beteiligen, die sie selber in Frage stellen. Im übrigen kann ich im Bericht nix dazu lesen, das irgendeine Regel diesbezüglich in Frage stellt.

  13. 48.
    Antwort auf [Frank Wedekind] vom 30.05.2023 um 19:37

    War ja zu erwarten, dass sich hier auch noch jemand findet, der Masken in den Ring wirft. Kleine Erinnerung: das Tragen dieser Dinger war zu vielen Phasen der Pandemie international umstritten, der Nutzen in vielen Bereichen unklar. Wohingegen die Gefahr eines eigenständigen Betretens eines Gleisbetts ziemlich eindeutig ist.

  14. 47.

    Es gibt einfach zu viele dumme Menschen auf der Welt.

  15. 46.

    Da laufen dann schlicht die Naturgesetze ab. Fatal wäre es, wenn es nicht den Dummen treffen würde, sondern andere unbeteiligte. Ein fetter Stromschlag ist kein Vergnügen, noch dazu wenn es Gleichstrom ist. Die Elektrolyse läßt grüßen.

  16. 45.

    Schlicht und einfach: Bescheuert. Wer dann noch gegen einen Zug pinkelt, darf sich nicht wundern, wenn er eine gepflastert bekommt.
    Im Übrigen waren das mehrheitlich Party-und Sauf-Touristen, die denken, ALLES sei "Event".

  17. 44.

    Der Fahrer der U BAHN hat anscheinend seine Fahrgäste auch nicht informiert über die Lautsprecher im Zug so hätten die hinteren Fahrgäste gewusst das sich der Zug vorne schon im Eingang der Station befand.

  18. 43.

    Das nennt man heutzutage doch "Selbstermächtigung": Ich, ich, ich bin das Maß aller Dinge, mache, was ich will, Vorschriften sind faschistisch, Nachdenken ist sowas von 2012 (oder so), und wenn mir durch mein eigenes Fehlverhalten etwas passiert, sind andere dran schuld. Sicher "systemisch" und so.

    Im übrigen gilt: Paaaaaaarty!

    P.S.: Ich hoffe, die Polizei konnte die Personalien aufnehmen und das ganze ist jetzt ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Jegliches Betreten von Bahnanlagen außerhalb entsprechend gekennzeichneter Bereiche oder nach Aufforderung durch autorisiertes Personal ist verboten und strafbar.

  19. 42.

    Tja, der BVG und dem ehemaligen RGR-Senat ist diesmal wohl kein Vorwurf zu machen. Die Notfallöffnung der Türen ist EU-Rechtlich vorgeschrieben. Wenn nun wirklich ein junger Mann die Stromschiene in verantwortungsloser und natürlich verbotener Weise berühren muss, so kann man nur froh sein, dass er das überlebt hat.

  20. 41.

    Immer Ruhe bewahren und andere dazu anstiften. Kümmert euch um eure Mitmenschen. Wir sind selten allein in solchen Situationen. So mal ganz allgemein.

  21. 40.

    "Nach rbb-Informationen befand sich ein Teil des Zuges, durch den man komplett durchgehen konnte, inklusive der ersten Fahrgasttür bereits im Bahnhof Kottbusser Tor, als die U-Bahn zum Stillstand kam."
    ... und warum hüpft man dann in den Tunnel?

  22. 39.

    Denke bei einem ungeplanten Aufenthalt im Tunnel ist der sicherste Platz immer der Zug. Schon erlebt, Frau bekam Panik, war praktischer ihr gut zuzureden als in den Tunnel auszuweichen. Platzangst ist Panik pur. Der zusammenhält der betroffenen Gruppe ist wichtig. S-Bahn Tunnel eh zu gruselig. Geduld ist wichtig.

  23. 38.

    Nein, Schuld haben nicht immer andere. Aber die Schuld nicht auch bei sich selbst zu suchen ist das Problem. Wenn man letzteres nicht macht, werden Systeme nie sicherer oder besser.
    An schweren Autounfällen sind Autofahrer manchmal selbst schuld. Ist das etwa auch kein Grund um die Sicherheit der Fahrzeuge zu erhöhen?

  24. 37.

    Guter Hinweis! Mal sehen, ob es dazu von der BVG eine Aussage gibt.

  25. 36.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es seitens der BVG keine Ansage an die Fahrgäste in dem Zug gab, ob und wann es weitergeht. Kommt ja öfter vor, dass BVG und DB/S-Bahn ihre Fahrgäste ohne klare und verständliche Ansage am Bahnsteig stehen und in der Bahn sitzen lassen.
    Wobei es mittlerweile ausreichend Fahrgäste gibt, die Anweisungen/Hinweise nicht verstehen, nicht verstehen wollen oder den es einfach egal ist.

  26. 35.

    Ich erinnere an die Jogger der U7 die noch den wartenden am Mehringdamm zuwinkten. Die BVG wollte Strafanzeige stellen. Berlin ist eben Berlin und nun regiert die CDU und von Strafanzeigen ist im Artikel noch nichts zu lesen. Obwohl es einfach wäre durch die Videoüberwachung jene ausfindig zu machen die sich Strafbar machten. Wo bleiben die beschleunigten verfahren und Strafbefehle? Ich höre auch keine lautes rufen seitens der CDU?

  27. 34.

    Haben Sie zu lange mit Dieselkraft im Tunnel gestanden? Weder bin ich im Tunnel ausgestiegen noch habe ich Abdeckungen gefordert. Angesichts des aktuellen Ereignisses habe ich darauf hingewiesen, dass es bei einem Aufenthalt im Tunnel (illegal oder z.B. im Brandfall) nicht ausreichend sicher ist, nur auf's Anfassen zu verzichten. Und dass sich solche Aufenthalte nicht 100%ig ausschließen lassen, sollte jedem Menschen mit ausreichender Lebenserfahrung klar sein; spätestens nach dem aktuellen Vorfall. - Bitte, gerne.

  28. 33.

    Genau Frau Anon, schuld haben immer andere. War das nicht der Abend von Karneval der Kulturen, wo von vielen der Durst übermäßig gelöscht wurde? Die BVG hat ja die Videoüberwachungsaufnahmen und sieht wer als erster die Türnotöffnung betätigt hat.

  29. 32.

    Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Das man beim rbb sowas überhaupt zur Diskussion stellt, finde ich schon sehr befremdlich.

  30. 31.

    Was soll man dazu noch sagen. Betrunkene Spaßgesellschaft, Gehirn ausgeschaltet und strotzend voller Selbstüberschätzung durchs aktive Gleisbett gelaufen. Dummheit ist gefährlich und kann sogar tödlich sein. Sieht man auch immer wieder bei der "großen" Bahn. Wenn irgendwelche Abenteurer eigenmächtig auf abgestellte Güterwagen klettern und dann im Krankenhaus landen. Weil sie "plötzlich" einen Stromschlag aus der Oberleitung bekommen haben. Sowas passiert, wenn man sein Hirn völlig ausschaltet und meint, man könne sich über alle Regeln hinweg setzen. Der Physik und dem Strom ist das aber sowas von egal. Da laufen dann schlicht die Naturgesetze ab.

  31. 30.

    Wollte ein Kai Wegener nicht hart durchgreifen? Oder Wagen hat doch eine Videoüberwachung? Es ist genau zu sehen wer die Tür geöffnet und auch wer ausstieg! Also Herr Wegener Videoaufnahmen sichern, auswerten und bei der Staatsanwaltschaft die Veröffentlichung zwecks Feststellungen der Personalien veröffentlichen. Die CDU ist doch ein Freund der Videoüberwachung und hier liegen schwere Straftaten vor. Also Bitte! oder funktioniert das nur bei den Klimaaktivisten?

    Die Frage ob hier ob der Fahrer den Unfall verhindern können wird die Staatsanwaltschaft klären müssen. Auch ob die BVG ihr Personal dementsprechend schult, auch für solche Szenarien die sich ausschließlich in Berlin abspielen. Also Herr Wegener greifen Sie hart durch!

  32. 28.

    Kann Ihnen nur beipflichten. Allerdings vermisse ich im Bericht eine durchweg wichtige Ansage der Fahrerin oder des Fahrers nicht die Türen zu öffnen um eigenmächtig auf das Gleisbett zu gelangen.

  33. 27.

    Also, da geht einem doch der Hut hoch!
    Es bedarf überhaupt keiner Diskussion, wer was wann machen soll oder muss.
    Es gibt klare Regeln, die in den Zügen aushängen. Für alle, die zu doof oder zu faul zum Denken sind. Einfach an die Regeln halten! Aber heutzutage sind ja alle Experten für Alles. Wissen alles besser.
    Und wenn es doch mal Konsequenzen hat, leider viel zu selten, dann wird gejammert und geschimpft und man fühlt sich als Opfer. Kein Verständnis mehr!

  34. 26.

    Nur mal exklusiv für Sie zur Erinnerung, Sie haben als Fahrgast NICHTS, aber auch GARNICHTS, im Fahrweg zu suchen! Dabei isses völlig wumpe, um welche Sorte Bahn es sich handelt. Jetzt auch noch nach Gehäusen für Stromschienen zu schreien, ist, mit Verlaub, einfach nur dämlich. Die sind nämlich nicht ohne Grund offen. Aber machen Sie ruhig so weiter, dank Ihnen dauern solche Evakuierungen in Zukunft dann noch länger. Danke für nüscht.

  35. 25.

    „Wie gefährlich sind U-Bahn-Tunnel?“
    Sie sind nicht gefährlich, sie sind ja für U-Bahnen, und denen ist noch nix passiert!

  36. 24.

    Da sieht man mal wieder, das viele Menschen kein Gehirn haben und mit ihrem Leben spielen. Wenn Menschen dabei ums Leben kommen... Sorry habe ich kein Mitleid. Selbst Schuld

  37. 23.

    Ja, die Fahrgäste hätten nicht aussteigen dürfen. Aber:
    - (Wie) Wurden die Fahrgäste informiert?
    - Bei längeren Störungen: Kann die Bahn nicht zurück fahren?
    - Warum ist ein einfacher Kontakt mit der Stromschiene möglich?
    - Warum ist eine Stromschiene nicht deutlicher warnend gekennzeichnet (also warum ist die Abdeckung grau)?

    Die BVG trägt in meinen Augen durchaus eine Mitschuld. Man sollte Lösungen gegen/für einen neuen Vorfall dieser Art finden statt jetzt die Fahrgäste verantwortlich zu machen. Wenn die BVG keine Informationen preisgeben will, dann ist sie Teil des Problems.

  38. 22.

    Panik, Platzangst und Herdentrieb ist das Schlimmste, das in einer solchen Situationen passieren kann mit den entsprechenden Folgen.
    Jeder U-Bahnnutzer hat schon mal erlebt, wie ein Zug egal ob technischen oder betrieblichen Gründen im Tunnel eine längere Zeit stehen musste. Leider sind in manchen Baureihen die Lautsprecher so schlecht, dass Durchsagen nur sehr schwer zu verstehen sind. Hier wäre noch Verbesserungspotential.

  39. 21.

    Das ist so typisch für Berliner ( -Gäste ) . Nur nicht denken einfach nur machen Was denken sixh die Türöffner oder auch Türaufhalter eigentlich. Das es dafür keine Regeln gibt?

    Hoffentlich überlebt der Mann Hoffentlich werden die Türöffner zu Busgeldern/Haftstrafen verurteilt. Gefählicher Eingriff in den Schienenverkehr.

  40. 20.

    @ Monika, jo, Gegenverkehr ist ja nicht alltäglich. Aber eine Durchsage müsste schon zeitnah erfolgen. Wie übrigens auch bei Bus, Straßenbahn und S-Bahn. Nichtsdestoweniger, die Bahn eigenmächtig zu verlassen ist schon ziemlich...

  41. 19.

    >"Auf jedem Fall ist durch die Leitstelle unverzüglich eine Fahrstromabschaltung für beide Gleise zu veranlassen. Das wäre zu klären."
    Das meine ich auch mit der internen Klärung bei der BVG. Interessant dabei wäre auch zu erfahren, wie lange es dauerte, bis die ersten Deppen die Notverriegelung öffneten und aus der Bahn rausgekrakselt sind. Es ist nämlich auch sehr hoch.

  42. 18.

    Ja ne, ist klar. Für die eigene Dummheit sind natürlich andere Verantwortlich.
    Kenne es so dass man nur aussteigen darf wenn es von den Betreibern oder deren Angestellten gesagt worden ist.
    Also liegt die Schuld weder beim Fahrer noch bei der BVG.
    Und ja, der Unfall hätte vermieden werden können. Einfach Verstand einschalten und Anweisungen folgen.

  43. 17.

    Auf jedem Fall ist durch die Leitstelle unverzüglich eine Fahrstromabschaltung für beide Gleise zu veranlassen. Das wäre zu klären. Vor allem, hat der Zugführer seiner Leitstelle mitgeteilt, dass Fahrgäste den Zug ohne Aufforderung verlassen. Aber, das Regelwerk wird bestimmt dem der HHA ähnlich sein.

  44. 16.

    Vielleicht sollte man auch auf die Gefahr eines entgegenkommenden Zuges aufmerksam machen ...

  45. 15.

    Wird damit nur die Stromschiene am eigenen Gleis geerdet und abgeschaltet, oder auch die an dem/den Nachbargleis(en)?

  46. 14.

    Ich stimme ihnen voll zu: Egal, ob es einige nicht hören oder kein Deutsch verstehen, hätte eine schnelle Durchsage über die Wagen-Lautsprecher die ersten Leute Richtung vorderen Waggon-Ausgang in Bewegung gesetzt und alle anderen - egal ob mit Kopfhörer oder ohne deutsche Sprachkenntnisse - wären den ersten Aussteigenden in Richtung der vorderen Waggontür gefolgt. Offenbar müssen die U-Bahnfahrer/innen und Leitzentralen-Mitarbeiter erstmal lange diskutieren, ehe sie handeln.

  47. 13.

    >"Durch die Erdung ist auch keine Restspannung mehr oben."
    Bei Strabas ist das so. Bei U-Bahn hätte dies nur das eigene Gleist betroffen, nicht aber das Nachbargleis.
    Dass sich so schnell eine solche Gruppendynamik entwickelt und alle gleichermaßen ihr Gehirn ausschalten, muss demnächst dann wohl noch in den Notfallplänen mit berücksichtigt werden.
    Ich bin mir sicher, dass die ganze Aktion auch noch von der BVG intern verarbeitet wird.

  48. 12.

    Zur Beruhigung im Feuerfall kann ich sagen, das alle Bahnen, die mit Stromschiene fahren, einen druckluftbetätigten Kurzschließer haben. Wenn der Fahrer also etwas mitbekommt, das Fahrgäste oder auch Fremde (Kinder...) auf dem Gleis sind, kann er damit den Fahrstrom abschalten. Das kracht und blitzt allerdings ganz schön. Bei Testfahrten selbst schon gemacht...

  49. 11.

    Was ich mich frage weshalb hat der Fahrer nicht eine Notabschaltung per Kurzschluss durchgeführt als dieser Kenntnis hatte das die Türen geöffnet wurden??? Ist so ein Teil nicht auf jedem Fahrzeug? Durch die Erdung ist auch keine Restspannung mehr oben. Der Unfall hätte aus meiner Sicht vermieden werden können, die Frage sollte man schon stellen.

  50. 10.

    In der genannten Zeit ist - meistens- die Feuerwehr vor Ort. Erste Maßnahme Erdung anlegen, auch dann begiebt sich die Feuerwehr zum Schadensort. Mitgeführt in Hamburg immer die Rettungslore, die in jedem unterirdischen U- Bahnhof in einem Schrank steht.
    Ansonsten, aussteigen ohne Aufforderung, an Blödheit nicht zu toppen.

  51. 9.

    >"Eine Durchsage hätte vielleicht schon genügt?"
    Haben Sie schon mal beobachtet, wie die Leute auf Durchsagen, dass z.B. dass im nächsten Bahnhof nicht gehalten werden kann, reagieren? Mit Panik, wenn der Zug durchfährt, obwohl sie doch aussteigen wollten! Und warum? Weil 50% mit ihren Kopfhöhrern der Welt entrückt sind, weitere die Durchsagen in unserer Landessprache nicht verstehen und andere grunsätzlich von ihrer Umwelt nichts mitbekommen oder mitbekommen wollen.
    Hier helfen auch die besten Durchsagen nichts.

  52. 8.

    „ Nach rbb-Informationen befand sich ein Teil des Zuges, durch den man komplett durchgehen konnte, inklusive der ersten Fahrgasttür bereits im Bahnhof Kottbusser Tor, als die U-Bahn zum Stillstand kam.“
    Wenn diese Aussage korrekt sein sollte stellt sich eigentlich noch eine ganz andere Frage!
    Alle (!) Fahrgäste hätten den Zug also kurzfristig und sicher verlassen können? Eine Durchsage hätte vielleicht schon genügt? Sorry, dafür hätte ich dann gern mal ein Statement der BVG!

  53. 7.

    Dem Verletzten gute Besserung. Ja, den Anweisungen ist immer Folge zu leisten. Wenn es sich aber, wie im Artikel beschrieben, um Betrunkene handelt, nützt dies anscheinend nichts. Voll betrunken unterwegs zu sein, ist immer ein Risiko. Deshalb, rechtzeitig aufhören und sicher nach Hause und auf Andere achten.

  54. 6.

    Nun sind wir uns vermutlich einig, dass man aus guten Gründen nicht auf eigene Faust aussteigen soll. Wichtig finde ich allerdings auch die Frage, wie schnell eine geordnete Evakuierung in einem Brandfall funktionieren würde. Denn bei einem verqualmten Wagen oder Tunnel wären die im Artikel genannten 10 bis 15 Minuten bis zum Herstellen sicherer Fluchtwege schon zu lang. (Und bei der S-Bahn sollen Fahrgäste ja auch schon deutlich über einer Stunde auf freier Strecke gestanden haben. ) Hat die BVG das im Griff?

  55. 5.

    Sich an Regeln oder Vorschriften zu halten, ist doch sowieso out!

    Die Anweisungen der BVG für den Pannenfall sind eindeutig: verlassen Sie den Wagen nicht auf eigene Faust und befolgen Sie die Anweisungen der BVG Angestellten.
    Aber heutzutage meint ja jeder, es besser zu wissen als die Fachleute!

  56. 4.

    Manchmal habe ich das Gefühl etliche Menschen haben das DENKEN komplett eingestellt.Wenn ein Zug auf freier Stecke stehen bleibt,hat man im Zug auf die Evakuierung zu warten PUNKT. WAS IST DARAN NICHT ZU VERSTEHEN.

  57. 3.

    Unglaublich das Menschen auf die Idee kommen selbstständig ohne Anweisung von BVG-Mitarbeitern ins Gleisbett zu springen… Dummheit wird sehr oft umgehend bestraft.

  58. 2.

    Die Warnung in der Überschrift reicht nicht aus: Potenziell gefährliche Teile liegen vor allem unter Kniehöhe. Bei den Linien U5 bis 9 (wie auch bei der S-Bahn) sind die Stromschienen immerhin von oben geschützt; von unten aber dennoch erreichbar. Bei den Linien U1 bis 4 sind die Stromschienen sogar von oben erreichbar. Und da ein Tunnel voller Stolperfallen ist, kann man sich gelegentlich zudem nicht bewusst entscheiden, ob man etwas anfasst. - Also tatsächlich lieber Geduld behalten und nicht auf eigene Faust aussteigen. Zumal's ja auch noch Gegenverkehr geben kann.

  59. 1.

    Wie kann man auf die Idee kommen bei einem Halt des Zuges im U-Bahn-Tunnel auszusteigen? Manche Leute sind einfach so bekloppt dass ihnen keine Sicherheitsverfahren gewachsen sind.

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