Zwischen Breitenbachplatz und Krumme Lanke - Linie U3 fährt wegen Kabeldiebstahls nur noch alle zehn Minuten

Fr 15.12.23 | 16:23 Uhr
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Symbolbild: Eine U-Bahn der Linie U3 fährt überirdisch an einem Wohnhaus in Kreuzberg. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Audio: rbb 88.8 | 15.12.2023 | Michael Ernst | Bild: dpa/Monika Skolimowska

Wegen Kabeldiebstahls haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erneut die Taktung auf der U-Bahnlinie U3 reduziert. Die Züge zwischen Breitenbachplatz und Krumme Lanke fahren in der Hauptverkehrszeit bis auf Weiteres nur noch alle zehn Minuten, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Damit soll eine Überlastung der verbliebenen Netze verhindert werden. Der entstandene Schaden soll schnellstmöglich behoben werden und bis kurz nach den Weihnachts-Feiertagen behoben sein, teilte die BVG weiter mit. Bis dahin müssen Fahrgäste sich auf die längeren Wartezeiten einstellen.

Rund 140 Meter Kabel gestohlen

Zwischen den Bahnhöfen Freie Universität-Thielplatz und Oskar-Helene-Heim wurden laut BVG rund 140 Meter Kabel gestohlen.

Erst im Oktober musste die Taktung auf der U3 wegen Kabeldiebstahls reduziert werden. Von Ende November bis Anfang Dezember betraf es die U-Bahn-Linie 6.

Die BVG registrierte eigenen Angaben zufolge im laufenden Jahr bislang über 80 Kabeldiebstähle. Der Sachschaden, ohne Zugausfälle, beläuft sich auf mehr als eine Million Euro Euro.

BVG: Bei den Tätern handelt es sich um Profis

"Treiber für diese Taten sind die gestiegenen Rohstoffpreise am Markt", sagte BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt am Freitag. Bei den Tätern handele es sich in der Regel um Profis, die genau wüssten, welche Kabel unter Strom stehen und welche nicht. In den meisten Fällen würden die Kabel klein geschnitten, um sie besser transportieren zu können.

"Wir können leider nicht überall im Netz sein. Aber wir statten unsere Kräfte
weiter aus auch für solche Fälle, etwa mit Nachtsichtgeräten", so Erfurt.

Sendung: Radioeins, 15.12.2023, 13:00 Uhr

26 Kommentare

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  1. 26.

    Ich hätte gern mal eine Erklärung, warum das Stehlen von Kabeln zu einer größeren Taktung führt. Ich würde ja eher denken, dass dann gar nichts mehr geht.
    Kann mich jemand aufklären? Danke!

  2. 24.

    Die Diebe müssen echte Fachleute und Spezialisten sein. Also ist das mit dem Fachkräftemangel doch nicht so gravierend. Wahrscheinlich eher eine Frage der Bezahlung. Selbst bei guter Bezahlung greift der gierige Staat dann noch ordentlich in die Tasche. Das ist natürlich auf Dauer demotivierend !

  3. 23.

    Die Diebe müssen echte Fachleute und Spezialisten sein. Also ist das mit dem Fachkräftemangel doch nicht so gravierend. Wahrscheinlich eher eine Frage der Bezahlung. Selbst bei guter Bezahlung greift der gierige Staat dann noch ordentlich in die Tasche. Das ist natürlich auf Dauer demotivierend !

  4. 22.

    Ich kann das nicht mehr hören. Andauernd Kabeldiebstahl, Polizei- oder Notfalleinsätze bei U- & S-Bahn.
    Fakt ist: Es fehlen massiv Fahr-und Wartungspersonal,was diese sog. Ausfälle bedingt.Aber wenn deshalb Züge gestrichen würden,werden auch die Subventionen gekürzt.
    Also erzählt man den Kunden mal so einen Quatsch.
    Und: Sollte es Tatsache Kabeldiebstahl in diesem Maße geben.Wäre es da nicht langsam mal ratsam, sich Gedanken zu einer Lösung zu machen, anstatt nur immer hinterher zu reparieren ?

  5. 21.

    Haha herrlich :-D Danke dafür!

    "Zug fällt aus". Wahrscheinlich schon längst in irgendeinem Tunnel nach Osteuropa unterwegs.

  6. 20.

    Berlin - ein Selbstbedienungsladen. Angst vor Konsequenzen muss keiner haben. Zahlen wird wie immer der Kunde/Steuerzahler.

  7. 19.

    Wenn sie alle 5 Minuten fahren würden , könnte auch nichts geklaut werden ...

    Alter Bauern Trick, lege ein bahnhof Larm, dann kannst woanders dich bedienen

  8. 18.

    Wieso kann man so leicht Kabel klauen? Wie gut ist die kritische Infrastruktur geschützt?

  9. 17.

    900.000 € Schaden? Lächerlich!
    Von der doppelten Summe kann der Senat ja schon fast einen Zaun um den Görlitzer Park bauen lassen.
    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2023/12/zaun-goerlitzer-park-kreuzberg-drogen-senat-bauauftrag.html

  10. 16.

    Was gedenkt Frau Manja Schreiner dagegen zu tun?
    Oder kapituliert sie einfach vor solch dreisten Dieben?

  11. 15.

    Wie wäre es, wenn Sie sich an der Überwachung der Außenstrecken beteiligen würden. Die BVG zahlt übrigens Prämien für verhinderte Sachbeschädigung

  12. 13.

    Dass solche Diebstähle auf Kosten der Allgemeinheit (siehe auch Feuerwehr, etc.) das Allerletzte sind, braucht wohl nicht extra betont zu werden. Aber auch mich würde interessieren, ob die BVG nach bereits 60 Vorfällen dieser Art im laufenden Jahr mittlerweile irgendeine Art von Sicherheitstechnik installiert hat bzw. zu installieren plant.

  13. 12.

    Nächste Woche, nach Krankheitsausfall, vorerst wieder nur Auto fahren. Ich möchte nicht wieder im überfüllten ÖPNV ins Gesicht gerotzt werden.

  14. 11.

    Gilt Kabeldiebstahl als gefährlicher Eigriff in den Schienenverkehr? Würde ja die Strafen drastisch erhöhen.

    Außerdem sollte man eine Recht auf Schadensersatz für Zugauafälle und längere Wartezeiten gegenübern den Tätern durchsetzen und dieses an die Kunden verteilen. Schadensregulierung nicht inbegriffen das sollte noch dazu kommen.

  15. 10.

    In Berlin läuft weniger als nichts, gar nichts. Wenn ein ganzer Zug geklaut wird, merkt das auch keiner.

  16. 9.

    Heute Mittag ging zwischen Spichernstrasse und Breitenbach nichts mehr.
    Unbefugte Person auf der Gleisanlage.

    Der Schaden durch den Kabeldiebstahlauf der U6 ist behoben. Jetzt fallen statt ein Zug in 10 Minuten zwei Züge jeweils im 5-Minuten-Abstand aus. "....können wir Ihnen leider.....", wie oft habe ich diese Durchsage schon gehört.
    Der Bus zwischen K-Schumacher-Platz und Tegel ist regelmäßig überfüllt, da auch dort Busse ausfallen.
    Und zuletzt-durch pöbelnde Ego-Shooter wird jede Fahrt zum Horror-Trip.
    Heute bin ich zum ersten Mal seit langem einfach umgekehrt.

  17. 8.

    Immer wieder Diebstahl aus persönlicher Habgier mit Beeinträchtigung vieler Menschen.
    Solange Politik und Justiz so etwas nur als "Kavaliersdelikte" ahndet, wird es nicht besser werden.

  18. 7.

    Aus der letzten Aktion im Oktober mal wieder nichts gelernt. Allerdings kann man mit dieser Begründung auch Fahrermangel und Wagenverschleiß kompensieren.

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