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Audio: rbb 88.8 | 13.01.2021 | Anke Michel | Quelle: dpa/Hans Punz

Bund gibt Entwarnung

Moderna-Impfstoffdosen für die Region sind nicht beeinträchtigt

Die insgesamt 4.800 Moderna-Impfstoffdosen für Berlin und Brandenburg können nun doch verwendet werden: Nach Zweifeln an der Kühlung während des Transports gab nun das Bundesgesundheitsministerium Entwarnung.

Das Bundesgesundheitsministerium hat nach Zweifeln an der Kühlung von Corona-Impfstoffen des Herstellers Moderna für Berlin und Brandenburg Entwarnung gegeben. "Die Qualität der Impfstoffe wurde durch den Transport nicht beeinträchtigt, und die Impfstoffe können unbedenklich verwendet werden", sagte ein Sprecher auf Anfrage am Mittwoch in Berlin.

Demnach wurden die Verteilzentren der beiden Bundesländer darüber auch schon von der für die Impfstoff-Logistik verantwortlichen Bundeswehr informiert.

Auch die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) teilte am Mittwochmittag mit, die Impfstoffe könnten verwendet werden. "Zusammenfassend wird festgestellt, dass die Qualität der Impfstoffe durch die Temperaturschwankungen und den Transport nicht beeinträchtigt worden sein sollen und die Impfstoffe unbedenklich verwendet werden können", sagte Nonnemacher im Gesundheitsausschuss des Landtags.

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Impfstoffe können wie geplant verwendet werden

Die Berliner Senatsverwaltung und das Brandenburger Gesundheitsministerium hatten zuvor mitgeteilt, die ersten Moderna-Dosen zunächst zurückzuhalten. Es gebe Zweifel, ob der Transport und die Kühlung vor der Übernahme durch die Länder Berlin und Brandenburg sachgemäß erfolgt sei. Transporteur und Hersteller seien aufgefordert worden, für Aufklärung zu sorgen.

Am Dienstag waren insgesamt 4.800 Dosen eingetroffen - jeweils 2.400 für die beiden Bundesländer. Das Landesministerium hatte erklärte, beim Transport in Verantwortung des Bundes vom Zentraldepot in Quakenbrück zur zentralen Anlaufstelle in Brandenburg könnte es zu Problemen bei der Kühlung gekommen sein. Dies sollte geprüft werden.

Mit der Entwarnung kann der Moderna-Impfstoff nun wie geplant am Donnerstag im Berliner Impfzentrum Erika-Heß-Stadion verimpft werden. In Brandenburg sollte er ebenfalls ab Donnerstag zum Einsatz kommen.

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Lagerung bei minus 20 Grad

Das Präparat von Moderna ist der zweite zugelassene Impfstoff neben dem Mittel der Hersteller Biontech und Pfizer. Der Moderna-Impfstoff muss bei etwa minus 20 Grad Celsius gelagert werden. Er ist 30 Tage bei Kühlschranktemperatur und zwölf Stunden bei Raumtemperatur stabil. Wie das Produkt von Biontech/Pfizer handelt es sich um einen sogenannten mRNA-Impfstoff.

Die erste Lieferung des Moderna-Impfstoffs war am Dienstag am Bundeswehr-Standort Quakenbrück in Niedersachsen eingetroffen und wird von dort aus an die Bundesländer verteilt.

Biontech/Pfizer seit Ende Dezember im Einsatz

Das Konkurrenzprodukt von Biontech und Pfizer muss noch aufwändiger bei minus 70 Grad gekühlt werden. Es wird in Berlin und Brandenburg bereits für Schutzimpfungen verwendet, die seit Ende Dezember laufen.

Zunächst sind Bewohner und Personal von Pflegeheimen, medizinisches Personal und über 80-Jährige an der Reihe. Brandenburg liegt bei den Impfungen pro 1.000 Einwohner im bundesweiten Vergleich nach Sachsen und Thüringen auf dem drittletzten Platz. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hatte darauf verwiesen, dass die die Kapazitäten Schritt für Schritt ausgebaut werden, aber vom Impfstoff abhängen. Sie wird am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags erwartet, um die Abgeordneten über die Lage zu informieren.

Sendung: Brandenburg aktuell, 13.01.2021, 19.30 Uhr

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