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Audio: Inforadio | 26.04.2021 | Interview mit Jörg Weimann | Quelle: dpa/Kay Nietfeld

Mittlerweile jüngere Patienten

Berliner Intensivmediziner begrüßt Bundes-Notbremse

Mehr als ein Viertel der Intensivbetten in Berlin ist mit Covid-19-Patienten belegt. Die Belastung bleibe auch mit gezogener Notbremse hoch, sagt Jörg Weimann, Chefarzt im St. Gertrauden-Krankenhaus. Die meisten Patienten seien unter 60 Jahre alt.

Der Berliner Intensivmediziner Jörg Weimann begrüßt die Bundesnotbremse. Es sei ein notwendiger Schritt, man müsse die Kontakte weiter beschränken, sagte der Vorsitzende des Berliner Landesverbandes der Anästhesisten am Montag im Inforadio vom rbb.

Allerdings zeigen die in Berlin seit Samstag geltenden Maßnahmen laut Weimann auf den Intensivstationen noch keine Wirkung. "Wir wissen, dass die Zahlen, was die Intensivstationen angeht, meist erst zwei Wochen danach Wirkung zeigen können", sagte Weimann.

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Belastung für Mitarbeiter weiterhin hoch

Auch wenn die Zahlen in der dritten Corona-Welle nicht so durch die Decke gegangen seien, wie befürchtet, stünden die Intensivstationen bei einer hohen Auslastung. Aktuell sind etwa 27 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Erkrankten belegt.

Zudem sehe man mittlerweile jüngere Patienten, so Weimann. Die typischen Patienten seien Mitte, Ende 50, sagte der Chef der Intensivmedizin des Gertrauden-Krankenhauses in Berlin-Wilmersdorf. Gleichzeitig seien alle bemüht, auch die Versorgung der Patienten, die nicht an Covid erkrankt sind, sicherzustellen.

Die Belastung auf den Intensivstationen für die Mitarbeiter bleibe hoch, so Weimann. Zwar seien mittlerweile viele gegen Corona geimpft und es gebe von dieser Seite her weniger Ausfälle. Aber es müssten auch die Intensivpatienten, die nicht an Covid-19 erkrankt sind weiter versorgt werden. Dieser Balance-Akt fordere nach wie vor vollen Einsatz. "Das ist eine hohe Belastung."

Die Corona-Notbremse des Bundes greift, wenn die Zahl der Neuinfektionen in einer Region innerhalb einer Woche über 100 pro 100.000 Einwohner steigt. Dann gelten unter anderem Ausgangsbeschränkungen zwischen 22 und 5 Uhr, es darf sich ein Haushalt nur noch mit einer weiteren Person treffen. Schulen müssen ab einer 7-Tage-Inzidenz von 165 schließen.

Sendung: Inforadio, 26.04.2021, 06:25 Uhr

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