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Video: Brandenburg aktuell | 27.11.2021 | Tim Jäger | Ursula Nonnemacher | Julia Fischer | Quelle: rbb

Weiter steigende Corona-Zahlen

Brandenburger Gesundheitsministerin ruft Bund zum Handeln auf

Vor dem Hintergrund der sich weiter zuspitzenden Corona-Krise schlägt die Brandenburger Gesundheitsministerin Nonnemacher Alarm. Die Landesregierung habe alle Mittel ausgeschöpft - nun müsse der Bund gegensteuern, sagte sie dem rbb.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat den Bund aufgefordert, das Infektionsschutzgesetz nachzuschärfen. Beim Besuch einer Impfaktion in Brandenburg an der Havel sagte sie dem rbb am Samstag, es müsse ganz dringend gegengesteuert werden.

Weiter steigende Corona-Zahlen

Brandenburg bestellt beim Bund zusätzlichen Moderna-Impfstoff

Vor dem Hintergrund der sich weiter zuspitzenden Corona-Krise schlägt die Brandenburger Gesundheitsministerin Nonnemacher Alarm. Die Landesregierung habe alle Mittel ausgeschöpft - nun müsse der Bund gegensteuern, sagte sie dem rbb.

Krankenhaus-Kapazitäten in 14 Tagen am Ende

Brandenburg sei in 14 Tagen mit den Kapazitäten in den Krankenhäusern am Ende. Die Landesregierung habe mit ihrer jüngsten Verordnung die Elemente des alten Infektionsschutzgesetzes ausgeschöpft. Nonnemacher sprach von Hotspot-Strategien, Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren für Ungeimpfte. Das sei aber nur noch bis zum 15. Dezember möglich, so die Grünen-Politikerin. Denn das neue Infektionsschutzgesetz biete diese Möglichkeiten dann nicht mehr. Es müsse aber jetzt zu einer massiven Reduktion von Kontakten kommen.

Auf die neue Omikron-Variante des Corona-Virus angesprochen sagte die Ministerin, das sei erstmal natürlich ein Schock. Aber es gebe noch keine wissenschaftlichen Daten bezügliche der Impfstoffe und ob die Variante tatsächlich infektiöser ist oder schwerere Krankheitsverläufe zur Folge hat. Daran werde zurzeit intensiv geforscht.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte am Freitag die Omikron-Variante, die in Südafrika entdeckt wurde, als besorgniserregend eingestuft.

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Deutlich mehr Menschen in Deutschland wollen sich mit Biontech impfen lassen, als mit einem anderen Vakzin. Dabei legen Studien nahe, dass der Moderna-Impfstoff wirksameren Schutz bieten könnte. Antworten auf einige Fragen. Von Nico Hecht

Zusätzliche Moderna-Dosen geordert

Nach der Drosselung des Impfstoffs von Biontech durch den Bund hatte Brandenburg am Freitag zusätzliche Impfstoffdosen des Vakzins Moderna bestellt. Für kommenden Dienstag sei beim Bund eine außerordentliche Lieferung von 10.500 Moderna-Impfstoffdosen geordert worden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Diese Anforderung werde derzeit beim Bundesministerium geprüft.

Der Impfstoff reicht den Angaben zufolge für 112.000 Booster-Impfungen und 48.000 Erst- und Zweitimpfungen. Damit wäre ab Mitte nächster Woche eine Verbesserung der Situation zu erwarten.

Gesundheitsbranche ist verärgert

Das Bundesgesundheitsministerium hatte den Bundesländern mitgeteilt, dass von sieben Millionen bestellten Impfdosen von Biontech in der laufenden Woche nur drei Millionen ausgeliefert werden können.

Mediziner und Politiker zeigten sich verärgert. Eine Information über die Höhe der konkreten Kürzung durch den Bund habe im Vorfeld nicht stattgefunden, Bestellungen von Moderna-Impfstoff konnten deshalb nicht kurzfristig entsprechend angepasst werden.

Es bestehe eine große Unsicherheit vor Ort, kritisierten die Beteiligten der Gesundheitsbranche, darunter Kassenärzte und Landeskrankenhausgesellschaft. Sie forderten, dass das Bestellsystem, das derzeit vom Bund über Großhändler an die Apotheken liefert, dringend verlässlicher strukturiert werden müsse. Die Verschiebung der Öffnung neuer Impfstellen oder Absagen von Impfterminen seien die Folge.

Moderna für Über-30-Jährige

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In den Berliner Impfzentren wird der Biontech-Impfstoff ab Samstag nur noch Menschen unter 30 Jahren sowie Schwangeren verabreicht. Alle anderen werden mit Moderna geimpft. Grund dafür sei eine Entscheidung des Bundesgesundheitsministers.

Keine extra Impfangebote am Wochenende in einigen Landkreisen

Die Impfstoff-Knappheit zieht in Brandenburg bereits Konsequenzen nach sich. Märkisch-Oderland, Oder-Spree und auch Frankfurt (Oder) bestätigten Engpässe beim Impfstoff und kündigten an, dass es an diesem Wochenende von den Kreisverwaltungen keine extra Impfangebote geben werde. Der Pressesprecher des Landkreises Oder-Spree, Mario Behnke, sagte dem rbb, für die kommende Woche seien Impftage mit Moderna eingerichtet worden. Die meisten Termine seien laut Behnke schon ausgebucht, es würden aber auch immer wieder Termine frei.

Impfzentrum in Frankfurt öffnet wohl erst später

Auch in Frankfurt (Oder) wirkt sich die Impfstoff-Knappheit aus: Kommende Woche sollte dort eigentlich wieder ein Impfzentrum eingerichtet werden - die Eröffnung werde sich nun aber voraussichtlich verzögern, sagte Stadtsprecher Uwe Meier am Freitag dem rbb. "Nun ist es so, dass selbst die niedergelassenen Arztpraxen nicht den Impfstoff bekommen, den sie aktuell benötigen und wir für unser für kommende Woche zur Eröffnung anstehendes Impfzentrum - zur Stunde zumindest - auch nicht über den notwendigen Impfstoff verfügen."

Das Impfzentrum sei ausgelegt auf 1.500 Impfungen. Meier sagte weiter, dass er sich optimistisch zeige und daran glaube, dass es im Laufe der kommenden Woche dann doch zur Eröffnung des Impfzentrums kommen könnte.

Brandenburg

Wo jetzt schon Ausgangssperren gelten - und wo sie bald kommen könnten

In sechs Brandenburger Landkreisen gelten schon jetzt nächtliche Ausgangssperren für Ungeimpfte. Am Donnerstag kommt mit Oder-Spree ein siebter hinzu. Der Grenzwert ist auch dort zum dritten Mal in Folge überschritten worden.

Ausgangsbeschränkung für Ungeimpfte

In der Stadt gelten seit Sonntag nächtliche Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte. Brandenburgs Corona-Verordnung sieht Einschränkungen vor, wenn die Corona-Inzidenz eines Kreises drei Tage in Folge über 750 liegt. In Frankfurt (Oder) ist das seit Donnerstag durchgehend der Fall. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Sonntag bei 850,7 [kkm.brandenburg.de]

Auch in Teltow-Fläming und ab Montag in Cottbus gelten nun schärfere Maßnahmen, insgesamt sind es dann fünf Brandenburger Landkreise sowie zwei kreisfreie Städte.

Sendung: Brandenburg aktuell, 27.11.2021, 19:30

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