Potsdam -
Am Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann gibt es erneut einen Corona-Ausbruch. Wie Klinik-Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt am Samstag dem rbb sagte, sind aktuell elf Personen positiv getestet - neun Patienten und zwei Mitarbeiter.
Demnach wurden die ersten Infektionen am vergangenen Mittwoch durch ein Routine-Screening auf der Urologie-Station festgestellt. Ein Mitarbeiter und zwei Patienten seien gleichzeitig positiv getestet worden, so Schmidt. Daraufhin wurde ihm zufolge das "Ausbruchs-Team" sofort tätig, um die Infektionskette zu unterbrechen. Das habe funktioniert, inzwischen habe sich die Lage beruhigt.
Aufnahmestopp für urologische Station
Der Ausbruch war am Freitag bekannt geworden. Betroffen seien Patienten und Mitarbeitende, teilte das Krankenhaus zunächst auf eine rbb-Anfrage mit. Für die urologische Station sei ein Aufnahmestopp verhängt worden. Die positiv getesteten Patienten seien auf die Covid-Station verlegt worden. Alle notwendigen weiteren Maßnahmen seien routinemäßig veranlasst worden - nach Angaben des Krankenhauses so, wie es das Hygiene-Konzept vorsehe.
Zum Impfstatus der Patienten und Mitarbeitenden äußerte sich das Klinikum nicht und nannte dafür Datenschutzgründe. Auch eine Zahl der Infizierten war am Freitag zunächst nicht genannt worden.
Corona-Fälle und Tote zu Beginn der Pandemie
Im größten Potsdamer Krankenhaus hatten sich zu Beginn der Pandemie im März vergangenen Jahres Covid-19-Infektionen bei Patienten und Mitarbeitern gehäuft. Von Ende Januar bis Ende April waren 140 Patienten und 208 Mitarbeiter positiv getestet worden. 47 Corona-Patienten starben in der Klinik. Nach einer Untersuchung hatten Experten des Robert Koch-Instituts unter anderem kritisiert, dass Umzüge ganzer Stationen die Virusübertragung begünstigt haben könnten.
Die Potsdamer Staatsanwaltschaft hatte Mitte August Ermittlungen wegen des Corona-Ausbruchs eingestellt. Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Umgang der Beschuldigten mit dem Covid-19-Ausbruch im Krankenhaus und dem Tod oder der Infektion von Patienten sei nicht nachzuweisen, hieß es.
Die damalige Situation sei mit der heutigen nicht vergleichbar, sagte Klinik-Geschäftsführer Schmidt. Die Virulenz des Virus sei damals wahrscheinlich unterschätzt worden. "Heute können wir uns besser schützen, es gibt aber keinen 100-prozentigen Schutz."
Sendung: Brandenburg aktuell, 26.11.2021, 19:30 Uhr