Statistisches Bundesamt - Öffentliche Verschuldung auf höchsten jemals gemessenen Wert angestiegen

Do 28.07.22 | 10:52 Uhr
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Archiv: Die Schuldenuhr vom Bund der Steuerzahler Deutschland e.V. in Berlin. Foto vom 19. Juli 2021. (Foto: picture alliance/Daniel Kalker)
Bild: picture alliance/Daniel Kalker

Die öffentliche Verschuldung hat einen neuen Rekordwert erreicht. Zum Jahresende 2021 stieg sie um 6,8 Prozent oder 148,3 Milliarden Euro auf den höchsten jemals gemessenen Wert an, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.

Insgesamt war der öffentliche Gesamthaushalt mit 2.321,1 Milliarden Euro beim nicht-öffentlichen Bereich verschuldet. Dies entspricht demnach einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.922 Euro - 1.782 Euro mehr als Ende 2020. Damals betrug die Pro-Kopf-Verschuldung 26.140 Euro.

Faktor Corona-Pandemie

Der Anstieg ist laut Statistikamt insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern auf Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen. Zum öffentlichen Gesamthaushalt gehören Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte. Zum nicht-öffentlichen Bereich werden Kreditinstitute und private Unternehmen im In- und Ausland gezählt.

Der Bund war Ende 2021 mit 1.548,5 Milliarden Euro verschuldet. Der Schuldenstand stieg damit gegenüber dem Jahresende 2020 um 10,3 Prozent beziehungsweise 145,0 Milliarden Euro. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl Deutschlands betrugen die Schulden des Bundes demnach 18.627 Euro pro Kopf. 2020 hatte der Wert bei 16.884 Euro gelegen.

Berlin auf Platz drei im Ranking der Länder

Die Schulden der Länder stiegen den Angaben zufolge im Vorjahresvergleich um 0,4 Prozent beziehungsweise 2,5 Milliarden Euro auf 638,5 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Schuldenstand pro Kopf betrug 7.680 Euro. 2020 waren es 7.651 Euro gewesen. Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung gab es in den Stadtstaaten, wobei diese in Bremen bei 53.834 Euro, in Hamburg bei 19.106 Euro und in Berlin bei 16.897 Euro lag.

Bei den Flächenländern war die Verschuldung je Einwohnerin und Einwohner im Saarland mit 14.811 Euro am höchsten, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 11.391 Euro. Am wenigsten pro Kopf verschuldet waren Bayern mit 1512 Euro und Sachsen mit 1554 Euro, obwohl hier die höchsten prozentualen Zuwächse der Schuldenstände gegenüber 2020 ermittelt wurden - 11,5 Prozent in Bayern und 24,4 Prozent in Sachsen. In beiden Bundesländern ergab sich der Anstieg den Statistikern zufolge insbesondere aus Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Pandemie.

Brandenburger Gemeinden bei Pro-Kopf-Verschuldung weit hinten

Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände wuchs im Vorjahresvergleich um 0,6 Prozent beziehungsweise 0,8 Milliarden Euro auf 134,2 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1.744 Euro. 2020 lag der Wert bei 1.733 Euro. Die Kommunen in Rheinland-Pfalz wiesen mit 3.031 Euro die höchste Pro-Kopf-Verschuldung vor dem Saarland mit 2.918 Euro auf. Den geringsten Wert verzeichnete Sachsen mit 549 Euro, gefolgt von Brandenburg mit 567 Euro und Baden-Württemberg mit 917 Euro.

Die Sozialversicherung war Ende 2021 mit 0,54 Euro je Einwohnerin und Einwohner verschuldet. Die Gesamtschulden erhöhten sich leicht von 44 auf 45 Millionen Euro.

21 Kommentare

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  1. 21.

    "Was ist EVS?"
    Ein statistischer Begriff.
    Sie kennen diesen nicht?
    Dann ist es auch kein Wunder, das Sie behaupten "Das ist Unsinn, wie Sie im nächsten Satz auch einräumen: " und offensichtlich nicht verstanden haben, das Sie zwei Dinge vermischen.
    Ich kann Ihnen leider nicht helfen das aufzulösen.

  2. 20.

    Wie immer bla, bla, bla.
    Haben sie außer arroganten und unsachlichen Massregelungen zum Thema "Öffentliche Verschuldung auf höchsten jemals gemessenen Wert angestiegen" noch etwas sachliches beizutragen?

  3. 19.

    Kann jeder bei Google finden:
    Paragraf 75 Bundesbeamtengesetz ist der entsprechende Haftungsrückgriff gegen den Beamten.
    Für Landesbeamte gibt es entsprechende Vorschriften.

  4. 18.

    Ulf:
    "Die Politiker schmeissen doch das Geld aus dem Fenster. Z.B. Lauterbach bestellt zu viel Impfstoffe, die nach Verfallsdatum entsorgt werden müssen."

    Ach, und Sie haben damals schon vorher gewusst, wieviel Impfstoff gebraucht werden wird???
    Nachher alles besser wissen wollen, ist einfach - und primitiv!

    Ulf:
    "Z.B. Bas kühlt und beleuchtet den Reichstag, obwohl das Parlament im Urlaub ist usw. usf."

    Das Parlament sind nur ca. 700 Abgeordnete. Aber außerdem arbeiten dort tausende Beamte und Angestellte, die keine Parlamentarier sind!

  5. 17.

    mitleser:
    "Allerdings gebe ich zu bedenken, das die Statistik zur Inflationsrate ein verschieben von Produkten ist."

    Was will uns der Künstler damit sagen?!?

    mitleser:
    "Der "statistische" Warenkorb ist eine Abbildung, die reines raten ist."

    Das ist Unsinn, wie Sie im nächsten Satz auch einräumen:

    mitleser:
    "Eine "Erhebung" gibt es nur aller paar Jahre - die aktuelle Wägung ist 2015 erfolgt!"

    mitleser:
    "Beachten Sie die die Unstimmigkeiten zur Einkommensstatistik und EVS."

    Welche "Unstimmigkeiten"?
    Was ist EVS?

  6. 16.

    Günther:
    "Jeder Beamte wird für einen von ihm verursachten Schaden haftbar gemacht und hat deshalb auch eine Haftpflichtversicherung."

    Wo haben Sie denn diesen Unsinn her?

    Günther:
    "Würde das auch bei Politikern erfolgen, gäbe es weniger unüberlegte Verschwendung und Ausgaben!"

    Nur weil Sie es nicht nachvollziehen können, heißt dies noch lange nicht, dass Ausgaben unüberlegt sind.

  7. 15.

    Katie:
    "Auf meinem Kopf lasten keine Staats- und Landesschulden. Ich bezahle brav meine Steuern und hab die Zustimmung zum Geldverschleudern während Corona nicht erteilt. Ich hab keine Schulden und bin niemand etwas schuldig. Macht jemand anders ein schlechtes Gewissen sucht die wahren Schuligen und bittet zur Kasse. Wann werden die Politiker mit ihrem privaten Vermögen haftbar gemacht, in Verantwortung genommen?"

    "Katie" breitet hier ihr fehlendes Verständnis vom Staatswesen aus. In der Schule wohl nicht aufgepasst!

    Katie:
    "Wann kommt nochmal die neue Gesellschaftsform, die nicht auf Gewinnmaximierung basiert?"

    Sicherlich nicht, wenn man nur solche unterkomplexen Kommentare schreibt statt aktiv etwas für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft zu tun!

  8. 14.

    Was die Inflation betrifft, da dürfte jeder von uns seine eigene Inflationsrate haben. Der sogenannte Warenkorb ist aus meiner Sicht schon bei seiner Einführung nicht passend zusammengestellt. Was aber die Schuldenstatistik ebenso wie Kassenstatistiken und weitere im FPStaG aufgezählten Statistiken betrifft da ist eine hohe Genauigkeit gegeben, allerdings muss man wissen, was das Schalenprinzip bedeutet, Ausführung sind in den Fachserien enthalten.

  9. 13.

    Die Politiker schmeissen doch das Geld aus dem Fenster. Z.B. Lauterbach bestellt zu viel Impfstoffe, die nach Verfallsdatum entsorgt werden müssen. Z.B. Bas kühlt und beleuchtet den Reichstag, obwohl das Parlament im Urlaub ist usw. usf.

  10. 12.

    Nur für den Fall, das Sie es nicht bemerkt haben sollten, da kam noch eine Antwort hinterher.
    Allerdings gebe ich zu bedenken, das die Statistik zur Inflationsrate ein verschieben von Produkten ist.
    Der "statistische" Warenkorb ist eine Abbildung, die reines raten ist. Eine "Erhebung" gibt es nur aller paar Jahre - die aktuelle Wägung ist 2015 erfolgt!
    Beachten Sie die die Unstimmigkeiten zur Einkommensstatistik und EVS.

  11. 11.

    Jeder Beamte wird für einen von ihm verursachten Schaden haftbar gemacht und hat deshalb auch eine Haftpflichtversicherung. Würde das auch bei Politikern erfolgen, gäbe es weniger unüberlegte Verschwendung und Ausgaben!

  12. 9.

    Auf meinem Kopf lasten keine Staats- und Landesschulden. Ich bezahle brav meine Steuern und hab die Zustimmung zum Geldverschleudern während Corona nicht erteilt. Ich hab keine Schulden und bin niemand etwas schuldig. Macht jemand anders ein schlechtes Gewissen sucht die wahren Schuligen und bittet zur Kasse. Wann werden die Politiker mit ihrem privaten Vermögen haftbar gemacht, in Verantwortung genommen?
    Wann kommt nochmal die neue Gesellschaftsform, die nicht auf Gewinnmaximierung basiert?

  13. 8.

    Mario:
    "Sozialstaat für jeden und für immer sowie die ganze Welt retten kostet eben."

    Da wir aber keinen "Sozialstaat für jeden und für immer" haben und auch nicht "die ganze Welt retten", ist der Kommentar dummer Populismus statt konstruktiv, sachlich und ernsthaft. Oder kurz: Der Kommentar von "Mario" ist völlig überflüssig!

  14. 7.

    Dann googeln Sie doch mal nach dem FPStaG (Finanz- und Prsonalstatikgesetz). Außerdem ist Desatis eine Behörde, voll ausgeschrieben heißt diese Abkürzung Deutsches Statistische Bundesamt mit Sitz in Wiesbaden, also nix mit Unternehmen. Die Fachserien und Genesis stehen auf der Webseite zur Nutzung zur Verfügung, wobei bei Genesis Fachwissen erforderlich ist, da sonst falsche Daten kommen!

  15. 5.

    "Destatis"
    Eines der schlimmsten Profit getriebenes Unternehmen welches versucht zu raten.

  16. 4.

    Ich habe keine Schulden ob beim Bund noch beim Senat von Berlin. Wenn die Öffenliche Hand mit dem Geld ordentlich umgehen würden was ihnen bereit gestellt wird. Aber wenn die öffentliche Hand baut wird Geld verschleudert da spielen Kosten keine Rolle. Diese Steuerverschendung sollte mal bekämpft werden damit könnte man auch Schulden abbauen. Corona die Schuld geben ist ja auch ganz einfach eine Ausrede braucht man ja um dieses der Bevölkerung zu verkaufen.

  17. 3.

    Destatis gibt auch eine Fachserie zur Vermögensstatistik heraus. Einfach mal nachschlagen!

  18. 2.

    Sozialstaat für jeden und für immer sowie die ganze Welt retten kostet eben.

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