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Audio: Inforadio | 06.01.2022 | Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) | Quelle: dpa/Luka Dakskobler

Ab Mitte Februar

Brandenburg plant tägliche Corona-Tests in Schulen

Angesichts rasant steigender Omikron-Zahlen will die Brandenburger Landesregierung schon bald schärfere Regeln in Schulen einführen: Nach den Winterferien sollen sich Schüler jeden Tag testen, kündigt die Bildungsministerin an.

Nach den Winterferien sollen sich Schülerinnen und Schüler in Brandenburg fünfmal wöchentlich testen lassen. Dafür wolle sie sich stark machen, kündigte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags an.

Ende Dezember habe ein Anbieter den Zuschlag für die Schul-Tests erhalten. Die Auslieferung sei für die Zeit nach den Winterferien vorgesehen, so dass die täglichen Tests Mitte Februar beginnen könnten, sagte Ernst weiter.

Der Schritt sei notwendig, im Vergleich mit anderen Bundesländern aber auch "außergewöhnlich", sagte die Ministerin. Das Land werde die Kosten übernehmen. Unklar sei aber derzeit noch die Organisation der Tests.

Berlin und Brandenburg

Schulen sind mit Präsenzunterricht gestartet

Nach den Weihnachtsferien hat am Montag für Schüler in Berlin und Brandenburg wieder der Unterricht begonnen - in Präsenz. Der Schulstart fiel zusammen mit einem starken Anstieg der Omikron-Variante unter den Corona-Neuinfektionen.

Bislang zu wenige Lehrer im Aufholprogramm tätig

Vertreter aller Parteien im Ausschuss unterstützten die Einführung einer Testpflicht, nur die AfD lehnte sie ab. Dennis Hohloch (AfD) kritisierte die Pläne für eine Testpflicht an Kitas als "unnötig" und zu teuer. Das Geld für die Tests solle eher für die Aufarbeitung der Lernrückstände genutzt werden.

Im Bildungsausschuss sprach Ernst auch über das Aufholprogramm für Kinder, die durch die Corona-Maßnahmen in Lernrückstand geraten seien. Bislang seien darin von den geplanten 187 Lehrkräften 70 tätig. Über die Qualifikation dieser Lehrkräfte konnte das Bildungsministerium keine Auskunft geben. Auch unklar ist, wie viele Schulen in Brandenburg derzeit von Corona-Fällen betroffen sind. Daten dazu sollen bis Ende der Woche vorliegen, hieß es aus dem Bildungsministerium.

Rund 12 Prozent der Lehrkräfte krank

Unterdessen sei der Unterricht in Brandenburg nach den Weihnachtsferien planmäßig angelaufen, führte Ernst weiter aus. Die Krankheitsquote bei den Lehrerinnen und Lehrern habe sich mit 12 bis 13 Prozent gegenüber Dezember nicht erhöht, sagte sie. Bis zu einer Krankheitsquote von 20 Prozent könnten die Schulen den Unterricht mit eigenen Mitteln aufrechterhalten.

Die Präsenzpflicht für die Schülerinnen und Schüler zahlreicher Jahrgangsstufen soll der Ministerin zufolge bis mindestens zu den Winterferien (31. Januar bis 5. Februar) ausgesetzt bleiben. Die Option auf Homeschooling werde von 2,5 bis fünf Prozent der Familien genutzt.

In kommender Verordnung

Brandenburg führt verpflichtende Corona-Tests in Kitas und Krippen ein

Noch unklar wann Tests in Kitas starten

Ab wann auch Kinder in Krippen und Kitas auf das Coronavirus getestet werden, ist laut der Ministerin noch unklar. Dazu müsse noch eine Einigung über die Beschaffung und Finanzierung der Tests erzielt werden. Die Testkits sollen von Kommunen und den Krippen- und Kita-Trägern dezentral beschafft und die Kosten vom Land erstattet werden.

Das Bildungsministerium betonte aber, eine verpflichtende Regelung dazu werde in der kommenden Woche in die neue Eindämmungsverordung zur Bekämpfung des Coronavirus aufgenommen. Vorgesehen sei, dass Kinder ab einem Jahr zwei Mal pro Woche getestet werden.

Sendung: rbb24, 6.1.2022, 18 Uhr

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