Halbzeit-Bilanz -
Das Corona-Aufholprogramm der Landesregierung für Schulen in Brandenburg steht nach einer Halbzeit-Bilanz in der Kritik.
Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Günther Fuchs, kritisierte bei rbb24 Brandenburg aktuell am Donnerstag die fehlenden Nachhaltigkeit des Programms.
Wenn man schon so viel Geld in die Hand nehme, sollte man dafür sorgen, dass das Programm länger nachwirke. Zu große Klassen, fehlende Lehrkräfte und mangelnde individuelle Förderung seien schon seit langem ein Problem, so Fuchs.
Opposition fordert mehr Personal
Bundesschülersprecherin Katharina Swinka gab zu bedenken, dass man wohl die Rahmenlehrpläne anpassen müsse. Der nachzuholende Lernstoff müsse derzeit neben dem laufenden Unterricht vermittelt werden.
Auch die Opposition kritisierte das Programm. Linke und AfD forderten mehr Personal, also Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter sowie Schulpsychologen.
Laut Bildungsministerium wurden landesweit 54 Schulsozialarbeiter eingestellt sowie 500 Studenten geholt, um Defizite der Schülerinnen und Schüler auszugleichen, die während der Corona-Pandemie entstanden sind. Auch 200 zusätzliche Lehrerstellen sind dafür vorgesehen, doch bislang konnte davon etwa nur die Hälfte besetzt werden.
Ernst will Vorgaben lockern
Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) kündigte bei einer Zwischenbilanz des Zweijahresprogramms an, die Vorgaben zu lockern. Es gehe um weniger Bürokratie und mehr Flexibilität, damit weitere Schulen das Angebot wahrnehmen.
Insgesamt stehen dem Land bis zum kommenden Jahr rund 68 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln zur Verfügung.
Sendung: rbb24 Brandenburg akteull, 03.06.22, 19:30 Uhr