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Audio: rbb24 Inforadio | 09.10.2022 | Quelle: imago images/Jan Huebner

2:2 nach Torwartfehler

Hertha BSC gibt gegen Freiburg den ersten Heimsieg der Saison aus der Hand

Hertha BSC hat den ersten Heimsieg der Saison verpasst. Die Berliner zeigten gegen den SC Freiburg erneut eine gute Leistung, lagen in Führung und gaben den Sieg nach einem schweren Torwartfehler doch noch spät aus der Hand.

Bei Hertha BSC war die Woche geprägt durch Investor Lars Windhorst und dessen Ankündigung, sich aus dem Verein zurückziehen zu wollen. Am Sonntagabend stand mit dem Heimspiel gegen den SC Freiburg dann wieder der Sport im Vordergrund. Hertha zeigte gegen formstarke Freiburger eine gute Leistung. Im zweiten Durchgang sah es so aus, als könnten die Blau-Weißen den ersten Sieg der Saison feiern, gaben den Dreier in der Schlussphase aber doch noch aus der Hand. Bedingt durch einen Fehler von Torwart Oliver Christensen erzielte Freiburg spät den Treffer zum 2:2 (1:1)-Endstand.

Investor will verkaufen

So könnte es mit Windhorsts Hertha-Anteilen weitergehen

Die Zusammenarbeit von Lars Windhorst und Hertha BSC steht vor dem Aus. Der Investor will seine Anteile verkaufen und das Kapitel abschließen. Doch ganz so leicht wird er es dabei nicht haben. So könnte es mit seinen Hertha-Anteilen weitergehen. Von Lukas Witte

Der Spielverlauf

Das Spiel begann ausgeglichen. Beide Teams hatten offensive Spielanteile, kamen zunächst aber wegen guter Defensivleistungen auf beiden Seiten nicht zu größeren Chancen. Es dauerte 20 Minuten bis Freiburg innerhalb kürzester Zeit zwei Mal gefährlich vor dem Tor von Oliver Christensen auftauchte. Nachdem der Hertha-Keeper den ersten Abschluss von Daniel-Kofi Kyereh noch parieren konnte (21.), war er wenig später gegen den Stürmer machtlos. Freiburgs Ritsu Doan kontrollierte einen langen Ball stark und setzte Kyereh in Szene, der zum 1:0 verwandelte (22.).

Doch Hertha brauchte nicht lange, um sich von dem Rückstand zu erholen. Nach einer Standardsituation kam Stevan Jovetic, der am Sonntag für den angeschlagenen Wilfried Kanga spielte, zur ersten guten Gelegenheit für die Blau-Weißen, verpasste das Tor aber knapp (27.). Die Berliner Bemühungen wurden aber wenig später belohnt. Nach einem Konter über Dodi Lukebakio spielte Freiburgs Kapitän Christian Günther den Ball im Strafraum mit der Hand, den fälligen Elfmeter verwandelte Lukebakio sicher zum 1:1 (34.). Chidera Ejuke hatte vor der Pause sogar noch die Möglichkeit auf den Siegtreffer, verpasste die Führung nach schönem Zuspiel von Lukebakio aber knapp. Nachdem er Freiburgs Schlussmann Mark Flekken noch gut umkurvte, scheiterte der 24-Jährige etwas unglücklich am Außennetz (38.). Es ging mit dem 1:1 in die Halbzeit.

Serdar dreht das Spiel für Hertha - herber Christensen-Patzer

Auch nach dem Seitenwechsel kam die Schwarz-Elf gut aus der Kabine. Hertha versuchte weiterhin, schnell und direkt nach vorne zu spielen und stand in der Defensive solide. Insbesondere Neuzugang Agustin Rogel gab der Berliner Hintermannschaft Sicherheit. Bis zur nächsten guten Chance dauerte es dann allerdings eine Weile. Dafür erzielte Suat Serdar in der 61. Minute prompt den Berliner Führungstreffer. Der Mittelfeldspieler setzte sich vor dem Freiburger Strafraum gut durch, schoss aus der Distanz und traf zum mittlerweile durchaus verdienten 2:1 für Hertha. Im Olympiastadion keimte die Hoffnungen auf den ersten Heimsieg der Saison.

Hertha spielte jetzt selbsbewusst und mit viel Kontrolle. Freiburg versuchte zwar zurück ins Spiel zu kommen, fand gegen eine gute Berliner Abwehr in der Schlussphase aber lange keine Mittel. Bedingt durch einen herben Fehler von Christensen kamen die Breisgauer dann aber doch zurück. Der Schlussmann ließ den Ball nach einem lang geschlagenen Freistoß fallen, Kevin Schade musste nur noch einschieben - ein bitterer Rückschlag für die Berliner. Eigentlich hatte Hertha die Partie zu diesem Zeitpunkt komplett im Griff.

Somit warten die Berliner auch nach acht Spielen weiter auf den ersten Heimsieg und befinden sich weiterhin in der Abstiegsregion der Fußball-Bundesliga.

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Die Kurz-Analyse

Es war ein guter Auftritt von Hertha BSC. Die Schwarz-Elf wirkte von Beginn an wach und aktiv. Nach dem Rückstand zeigten die Berliner erneut die vom Trainer oft geforderte Widerstandsfähigkeit und fanden zügig zurück ins Spiel. Immer wieder ging es über Konter schnell nach vorne, insbesondere Lukebakio zeigte einen starken Auftritt. Der 25-Jährige bestätigte seine gute Form in dieser Saison, arbeitete erneut auch defensiv überzeugend. Dort sorgte auch Neuzugang Rogel für Sicherheit und Stabilität. Der Innenverteidiger gewann wichtige Zweikämpfe und ordnete die Berliner Hintermannschaft.

Umso bitterer ist es für Hertha, dass man sich wegen eines Patzers erneut nicht mit drei Punkten belohnen konnte. Letztendlich war es der individuelle Fehler von Christensen, der für das unglückliche Endergebnis sorgte.

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.10.22, 17:30 Uhr

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