Streit eskaliert - Lars Windhorst will Zusammenarbeit mit Hertha BSC beenden

Mi 05.10.22 | 15:36 Uhr
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Unternehmer Lars Windhorst wartet am 29.05.2022 auf den Beginn der Veranstaltung. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 05.10.2022 | Lars Becker | Bild: dpa/Soeren Stache

Das Verhältnis zwischen Hertha BSC und Investor Lars Windhorst scheint endgültig zerstört. In einem Statement auf Facebook erklärte Windhorst, dass er die Zusammenarbeit beenden wolle und bot dem Verein an, seine Anteile zurückzukaufen.

Die geschäftliche Beziehung zwischen Fußball-Bundesligist Hertha BSC und Investor Lars Windhorst steht vor dem Aus. In einem Statement auf Facebook teilte Windhorst mit, dass es keine Basis und keine Perspektive mehr für eine erfolgreiche wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Tennor Group und Hertha BSC geben würde. "Unsere Bereitschaft, Hertha BSC beim Aufbau weiter finanziell zu unterstützen, wurde abgelehnt. Präsident Kay Bernstein ist erkennbar an einer vertrauensvollen und seriösen Zusammenarbeit nicht interessiert", schreibt Windhorst weiter.

Außerdem bietet er Hertha BSC an, die erworbenen Anteile an der Profiabteilung des Vereins in Höhe von 64,7 Prozent zum damaligen Kaufpreis zurückzukaufen. Windhorst war im Sommer 2019 bei dem Bundesligisten eingestiegen und hatte für seine Anteile insgesamt 375 Millionen Euro bezahlt. Der Verein hat nun ein formales Vorkaufsrecht. Sollte es keine Einigung über einen Rückkauf geben, könnte der Investor seine Anteile auch anderen Interessenten zum Kauf anbieten.

Vorwürfe gegen Windhorst erhärten sich

Auslöser für die Eskalation des Streits zwischen Hertha und dem Investor waren Recherchen der "Financial Times" [Bezahlinhalt/Englisch]. Demnach soll Windhorst eine israelische Wirtschaftsdetektei damit beauftragt haben, den ehemaligen Hertha-Präsidenten Werner Gegenbauer mit einer gezielten Kampagne aus dem Amt zu drängen. Der Geldgeber streitet die die Darstellung weiterhin ab.

Hertha hatte Windhorst daraufhin zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert und will selbst eine Kanzlei zur Aufklärung des Falls engagieren.

Am Mittwoch erhärteten sich die Vorwürfe durch Enthüllungen des "Spiegel" [Bezahlinhalt] dann weiter. Dieser veröffentlichte Auszüge aus Mail- und Chatverläufen zwischen Lars Windhorst, seinem Sprecher Andreas Fritzenkötter und der besagten israelischen Wirtschaftsdetektei, in denen es immer wieder um Details der Kampagne gegen Gegenbauer geht. Auch eine vermeintliche Auftragsbestätigung des Investors liegt dem Nachrichten-Magazin vor.

Hertha bietet Hilfe bei der Käufersuche an

Hertha BSC zeigte sich in einer Pressemitteilung am Mittwochabend vom Facebook-Post des Investors überrascht. Windhorst habe in seiner schriftlichen Stellungnahme um ein persönliches Treffen mit dem Vereinspräsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden gebeten. "Diesem Wunsch sind die Beteiligten am Mittwochmorgen in einem einstündigen Gespräch nachgekommen. Zudem wurde ein weiteres Treffen für den kommenden Montag vereinbart. Der Facebook Post von Lars Windhorst vom heutigen Nachmittag entspricht nicht dem Besprochenen und Verabredeten. Die darin erhobenen sonstigen Vorwürfe sind unzutreffend", teilte der Bundesligist mit.

Des Weiteren bot man der Tennor Gruppe Unterstützung bei der Suche nach einem Käufer für die Anteile an und wolle einen "geordneten Investorenprozess im besten Interesse von Hertha BSC und Tennors Investoren und Gläubigern" anstreben.

Herthafans zeigen am 02.10.2022 ein Plakat gegen Investor Lars Windhorst. (Quelle: dpa/O.Behrendt)

Sendung: Inforadio, 05.10.2022, 16:15 Uhr

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23 Kommentare

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  1. 23.

    Kasperletheater Finale

  2. 22.

    Was für ein Wind-Ei, dieser Windhorst! Darauf einen Düjadeng, Peng! Glück Auf!

  3. 21.

    Wie kann man so verpeilt sein. Im übrigen ist Union auch ein BCC weil das übersetzt nur Hauptstadtclub heißt.

  4. 20.

    Die Beträge sind als Eigenkapital bei Hertha eingeflossen und dafür hat er Anteile an der KG erworben und keinen Einfluss auf die eigentliche Geschäftspolitik. So dass sich keine finanziellen Änderungen ergeben. Er muss die Anteile wohl zunächst Hertha anbieten und kann dann einen anderen Käufer suchen. Dem Verkauf muss dann Hertha zustimmen. Also alles unschön, aber nicht existenziell

  5. 19.

    Musste ja irgendwann kommen. Ich damals, als windhorst eingestiegen ist, wie viele andere auch, gesagt, hertha hat damit seine Seele verkauft. Genau das ist passiert.
    Windhorst kann seine Investition abschreiben und hertha muss aufpassen, dass sie überhaupt noch ne Lizenz bekommen. Keiner wird wohl so blöd sein und da noch Geld reinstecken, außer vielleicht der Senat.

  6. 18.

    Jetzt ist mir klar, warum Herr Windhorst die Kandidatur von Herrn Steffel so vehement unterstützt hat. Mit einem Politiker lässt sich besser mauscheln und solche Angelegenheiten unter den Teppich kehren. Ich bin froh, dass Kay Bernstein unser Präsident ist.

  7. 17.

    Wenn ich Präsident bei Hertha bin und es mir mit meinem Hauptinvestor verscherze, wie ist denn dann der Plan B?

  8. 16.

    Das wars dann wohl mit dem "Big City Club"!
    Hertha kann "Alles" außer Fussballclub!
    Wenn die Kohle von Windhorst jetzt zurückzuzahlen ist, dann ab in die 4.Liga, wo solche "Amateure" auch hingehören.

  9. 15.

    Wer soll die Anteile kaufen ?
    sagen wir einmal es gibt einen Käufer......der stellt auch wieder Bedingungen für sein Invest.
    Ich sehe jedenfalls dunkelschwarze für Hertha

  10. 14.

    Bye bye hertha ist geschichte. 4. Liga wenn überhaupt. Pleite pleite. Alle werden verkauft im insolvenzverfahren. Am sonntag dürfte keiner hingehen oder 53 wie in der 4 liga.

  11. 13.

    Das kommt davon, wenn man sich von einem Sponsor abhängig macht.
    HSV wird wohl folgen, hängt ja viel von Kühne ab.

    Uerdingen und München 1860 mit ihrem Sponsor haben es gezeigt, es ging nach deren Ausstieg und Insolvenzen bis in die Regionalliga.

  12. 12.

    Der Werdegang und Reichtum von Herrn Windhorst ist ja auch etwas schwer nachvollziehbar!

  13. 11.

    Herzlichen Glückwunsch.
    Lars Windhorst weg von der Hertha, dass bedeutet Beendigung des Mindfucks in der Bundesliga.
    Investoren welche Lügen, betrügen und sich in der Gesellschaft als Macher etablieren sollten auch aus deutscher Sicht straffrechtlich belangt werden.
    Es kann einfach nicht angehen, dass Firmen und Vereine von solchen dubiösen Geschäftemacher zerstört werden.
    in diesem Fall hat Herr Windhorst eine Kampagne gestartet und sich dadurch selbst angezählt.
    Zitat: "wer bei den Grossen mitspielen will, muss Regeln befolgen"
    Lars Windhorst

    Regeln und regeln lassen, das niederländische Gericht wird es regeln, und HERTHA BSC einen anständigen Investor bestellen.
    Wir in der Ostkurve werden seinen Abgang gebührend feiern.
    in diesem Sinne....
    HA HO HE


  14. 10.

    Die Nummer mit Facebook und Hertha wird langsam episch. lel

  15. 9.

    Wenn das wirklich so war, dann sollte der Gegenbauer den Windhorst auf 375 Millionen Schadenersatz und Schmerzensgeld verklagen, die Anteile kaufen und dem Verein schenken … Es gilt natürlich immer noch die Unschuldsvermutung … Aber, mein lieber Herr Gesangsverein, was wäre das für eine unfassbare Schweinerei … Und, ich möchte gar nicht wissen für bzw. gegen wen diese „Agentur“ evtl. schon (so) gearbeitet hat … Was für ein erbärmliches, schändliches und hoch kriminelles Geschäftsmodell hätten die denn da eigentlich ?! … Igitt !

  16. 8.

    Ich wundere mich sehr, wie lange Windhorst durchgehalten hat. Ich hätte schon viel früher aufgegeben. Denn Herta versteht nicht, daß der Investor Windhorst Herta am Leben hält. Nun hat er endlich die Nase voll. Wie kann man seine Existenzgrundlage so rausjagen? Selbst Schold, daß es jetzt mit Herta steil bergab geht!!

  17. 7.

    Wer kommt jetzt? Ein Scheich oder ein Oligarch? Auf jeden Fall viel Spaß! Möglicherweise verliert auch Kühne die Lust in HH, in Hannover ist ja auch laufend Knatsch. Auf jeden Fall ist für Unterhaltung gesorgt. Wenn man dann noch den Tabellenstand sieht.....Heia Safarl.

  18. 6.

    Ein weiteres Argument für 50+1 und gegen Investoren im Fussball (auch die Sechz'ger können mit Investor"scheich" Ismail ein Liedchen davon singen)...
    Ein Fussballverein gehört in die Hände der Mitglieder - und eine Profimannschaft gehört nicht als Kapitalgesellschaft ausgegliedert (u.a. nur noch bei Union, Mainz, Freiburg...).
    Hoffentlich erholt sich die Hertha unter Präsident Bernstein von dem beiderseitigen Missverständnis!! Jetzt muss im Wirtschaften endgültig ein radikaler Schnitt her!!

  19. 5.

    Jeder Investor, der die Hertha über Jahre kennt, sollt die Finger von diesem Verein lassen.
    Die letzten Millionen hat der Verein verbrannt!
    Ich verstehe Hr. Windhorst.

    Sorry, bin Hertha Fan seit den 70er Jahren. Genug ist genug!

  20. 4.

    Das wars dann wohl mit "Big City Club".
    Hertha kann "Alles" außer Fussbalclub.
    So etwas gehört in die 4. Liga.
    Man kann nur hoffen, dass die "Alte Dame" dorthin muss, wenn sie die Kohle von Windhorst zurückzahlen müssen.

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