Für die Saison 2024/2025 - Union Berlin weicht für Umbau der Alten Försterei ins Olympiastadion aus

Mo 14.11.22 | 21:30 Uhr
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Das geplante neue Stadion An der Alten Försterei von außen (Quelle: 1. FC Union Berlin e.V.)
Video: rbb24 | 14.11.2022 | Torsten Michels | Bild: 1. FC Union Berlin e.V.

Der 1. FC Union will in den kommenden drei Jahren seinen Stadionumbau verwirklichen. In der Saison 2024/25 muss der Klub deshalb ins Olympiastadion umziehen - denn in dieser Phase werden weite Teile des alten Stadions abgerissen.

Der 1. FC Union Berlin wird seine Heimspiele in der Saison 2024/2025 voraussichtlich im Olympiastadion austragen. Grund für den temporären Umzug ist der Ausbau des Stadions An der Alten Försterei. Mit 22.012 Plätzen kann das Stadion in Köpenick der großen Nachfrage der Fans bei Weitem nicht gerecht werden.

Kompletter Abriss und Neubau von drei Seiten

Schon länger verfolgt der Bundesligist den Plan, das Stadion auszubauen und die Kapazität auf circa 37.700 Zuschauer zu vergrößern. Bisher scheiterte die Umsetzung aber vor allem am Verkehrskonzept. "Wir sind, was das Verkehrskonzept betrifft, gut vorangekommen", berichtete Präsident Dirk Zingler im Rahmen der Mitgliederversammlung am Montag. So habe man beispielsweise einen Platz für die Wendeschleife der Straßenbahn, einen Busparkplatz und eine Lösung für die Verkehrssituation an den S-Bahnhöfen. "Das muss jetzt planerisch umgesetzt werden und die Menschen können dann dazu Stellung nehmen."

Das geplante neue Stadion An der Alten Försterei von innen (Quelle: 1. FC Union Berlin e.V.)
| Bild: 1. FC Union Berlin e.V.

Das Planfeststellungsverfahren, von dem auch das Baurecht für das Stadion abhängt, kann somit weitergehen. Sollte es keine Einsprüche gegen die Pläne geben und auch die anderen Faktoren wie beispielsweise die Entwicklung der Baustoffpreise stimmen, soll das Stadion in der Saison 2024/2025 umgebaut werden.

Abgesehen von der Haupttribüne werden die anderen drei Seiten der Alten Försterei dabei komplett abgerissen. "Wenn wir die drei Seiten abreißen und neu aufbauen, werden wir in dieser Zeit im Olympiastadion Fußballspielen", kündigte Zingler an. Die dafür notwendige Ausnahmegenehmigung der Deutschen Fußball Liga (DFL) hat Union bereits seit dem Aufstieg 2019.

Im März 2023 will der Verein bei einer Informationsveranstaltung im Stadion noch genauer über die Pläne informieren und auch die Kosten des Vorhabens bekannt geben.

Union ist neuer Eigentümer des Grundstücks der Alten Försterei

Wie der Verein außerdem bekannt gab, hat der 1. FC Union das Grundstück, auf dem die Alte Försterei steht, komplett vom Senat gekauft. Dafür nutzte der Bundesligist eine Klausel, die im Erbbaurechtsvertrag vereinbart war. Den Kaufpreis wird entsprechend einer Vereinbarung mit Union der Senat selbst bekannt geben. Dass Union jetzt nicht nur Eigentümer der Bauten, sondern auch des Grundstücks selbst ist, sei ein "historischer Moment", so Präsident Zingler. "Wir spielen seit 1920 hier Fußball und erstmalig gehört die gesamte Alte Försterei uns Unionern. Das macht uns alle sehr glücklich."

Noch vor dem Ausbau des Stadions sollen bereits andere Arbeiten auf dem Gelände erfolgen. Bereits ab Januar kommenden Jahres wird das Forsthaus saniert. Nach der laufenden Saison sollen dann in einer Bauzeit von etwa zwölf bis 14 Monaten ein Profi-Trainingszentrum, ein Parkhaus und ein neues Klubhaus entstehen.

Positive Entwicklungen der Finanzen

Zufrieden ist Präsident Zingler auch mit dem Finanzbericht, der ebenfalls im Rahmen der Mitgliederversammlung präsentiert wurde. Union hat in der vergangenen Saison seinen Umsatz erhöht, von rund 73 Millionen Euro in der Saison 2020/2021 auf 122 Millionen Euro. Insgesamt hat der Verein nach Abzug aller Steuern einen Gewinn von 12,7 Millionen Euro erwirtschaftet. Auch das negative Eigenkapital, welches sich maßgeblich wegen der Corona-Pandemie in den letzten zwei Jahren angehäuft hatte, konnte verbessert werden. Am Ende der laufenden Saison soll es mit plus vier Millionen Euro erstmals in der Vereinsgeschichte positiv sein.

Die Verbindlichkeiten wurden ebenfalls um zehn Millionen Euro auf jetzt 62 Millionen Euro abgebaut. Der Abbau von Verbindlichkeiten hat für Zingler jedoch keine Priorität. "Wichtig ist sportlicher Erfolg, dann kommt wirtschaftlicher Erfolg automatisch dazu, wenn man es klug macht."

Auch bei den Mitgliederzahlen verzeichnete der Verein Zuwachs. Insgesamt 48.368 Menschen gehören dem Verein aktuell an.

Die Historie des Stadions An der Alten Försterei in Bildern

Sendung: rbb24, 14.11.2022, 21:45 Uhr

61 Kommentare

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  1. 60.

    Mit großer Sympathie kann man diese Meldung eigentlich nur kommentieren, wenn man weit weg vom Stadion wohnt!
    Was sich seit den letzten Jahren hier rund im die Spielstätte abspielt ist nur schwer zu beschreiben und ist mit Chaos noch wohlwollend umschrieben. War die Zeit des Lockdowns eine willkommene Erholungsphase in diesem Sinne, so ist seit Wiederbeginn des Spielbetriebs alles wie gehabt, grölende Fans die mitten in der Nacht aus den Kneipen fallen und eine den letzten Schlaf rauben, Glasscherben auf allen Rad- und Fußwegen und vom Verkehrschaos beginnend gerne so 4h vor Spielbeginn ganz zu schweigen. Dieser Verein hat es gar nicht mehr nötig auf die eigentlichen Köpenicker zu setzen, die Leute kommen schon lange aus allen Teilen der Stadt und verhalten sich eben leider auch so, Kiezverein war gestern!

    Und wenn die Unionen noch ein paar Jahre in der ersten Liga bleiben, kommt der übernächste Stadionumbau ganz bestimmt. Wetten dass?

  2. 59.

    Falsch: Das Stdion gehört dem Verein. Das Grundstück bisher nicht, jetzt aber auch. ;-)

  3. 57.

    Ich werde die rumsenden S 3 Bahnen mit den meisst glücklichen und grölend singenden Fans am Bahnhof Rummelsburg vorbeifahrend vermissen!

    Die Bahn ist dann schwer auf den Schwelen und rot leuchtend durch die Fankleidung der nach Hause fahrenden....

    Toll dass Hertha und Union da zusammenfinden!

  4. 56.

    Werden da etwa mit meinen Steuergeldern Bäume gerodet, Straßen gebaut anstatt Kindergärten und Schulen saniert? Wie kultig :) :)

  5. 55.

    ... sollten gleich dort bleiben - als wahrer Hauptstadtclub!

  6. 54.

    Sehr guter Beitrag. Und vor Jahren als die Mauer noch stand waren sie ganz dicke Freunde. Ich kann mich an einige Lieder erinnern. Wir halten zusammen wie der Wind und das Meer die blau weiße Hertha und der FC Union. Schöne Grüße von einem BFCer. Sport Frei

  7. 53.

    Was für eine tolle Entwicklung bei unseren Unionern, da geht mir als Berliner das Herz auf. Ich bin übrigens jemand der zu beiden Clubs geht bzw. fährt (also nach Köpenick und nach Westend), ich wohne genau zwischendrin in Stadtmitte und bin zu beiden Stadien in etwa gleich lang unterwegs. Beide Stadien sind für mich absolut einzigartig, das eine ist schon durch seine Größe beeindruckend und das andere hat eine unfassbar geile Atmosphäre, ich bin in beiden Stadien super gern und froh darüber, dass ich als Berliner diesen Luxus habe, zwei so tolle Arenen besuchen zu können. Insgeheim hoffe ich deshalb auch das Hertha im Oly bleibt,ich verstehe aber auch jene Fans, die lieber ein reines Fußballstadion wie die Alte Försterei haben wollen. Dass die AF nun endlich endlich ausgebaut werden soll ist dramatisch überfällig, denn was nützt es zwei BL-Clubs zu haben, aber immer wieder um Tickets kämpfen und häufig auch leer ausgehen zu müssen. Endlich gehts voran, BRAVO BERLIN! Eisern und HaHoHe!

  8. 52.

    @Jeff Denver
    Umgekehrt wird ein Schuh draus.
    Das Grundstück wird Eigentum von Union. Damit endet die Erbpacht. Das Stadion bleibt Eigentum des Vereins.

  9. 51.

    Das gibt ein richtig schönes Schmuckstück
    Definitiv schöner als der Hasenkasten, den Hertha BSC vorgestellt hat

  10. 50.

    Wie der Verein auf der MV mitteilte wurde das Grundstück vom Senat erworben. Wir sind also Eigentümer.

  11. 49.

    Ich lese hier ständig Hasskommentare gegen Hertha! Von daher ist das nichts neues. Der Kommentar von "Thomas2006" ist aber dennoch unterste Schublade. PS: Das Stadion gehört nicht Union, sondern es gibt nur eine Erbpacht.

  12. 48.
    Antwort auf [Thomas2006] vom 15.11.2022 um 10:29

    Das sehen die über 45Tausend Mitglieder von Union (die Hertha
    hat 1700 weniger) bestimmt anders. Außerdem sollte der sportliche Erfolg der letzten Jahre für sich selbst sprechen. Aber Neid und Missgunst gibt es wohl überall.

  13. 47.
    Antwort auf [Thomas2006] vom 15.11.2022 um 10:29

    Genau das sind die Kommentare die euren Verein in den Dreck ziehen und ihn so unsympathisch machen
    Hertha sollte aufpassen das sie selbst noch im Oly spielen dürfen
    Was wäre für Hertha eigentlich die Alternative zum Oly
    Die Alte Försterei, das Poststadion, oder irgendein Bolzplatz

  14. 46.
    Antwort auf [Thomas2006] vom 15.11.2022 um 10:29

    Na weil die Kapazität nicht ausreicht. Aber für Hertha würde es doch reichen!

  15. 45.

    Eine Teilansicht sollte nicht die Basis dafür bilden, ein Ganzes zu bewerten. Das würden Sie für sich selbst vermutlich auch nicht so wollen.

    In der Sache hat der Verein schon eine deutliche Entwicklung genommen. Das Stadion, wie es dann sein wird, ist "nur" ein Aspekt von mehreren.

    Wichtig wäre mir, dass der Verein sich nicht selbst verliert, seine Wurzeln stets im Blick behält und das Stadion immer seinen Namen.

    Was wird im Zuge der Abrissarbeiten mit dem Häuschen der Spielstandsanzeige, dem Tunnel mit den vielen Steinen und dem Denkmal für die Stadionbauer?

    Wird das Denkmal für den FDGB-Pokalsieg dann in einen für jeden Union-Fan zugänglichen Bereich kommen?

    Wenn man sich als Verein seiner Geschichte bewusst sein will: Wird es ein Museum geben? Wird es einen Bereich geben, in dem man verdiente Menschen gebührlich ehrt?

  16. 44.

    Die Alte Försterei wurde 2009 nach ihrem großen Umbau mit einem Freundschaftsspiel gegen Hertha wiedereröffnet. Ich lass das jetzt mal so unkommentiert stehen.

  17. 43.

    Wer oder Was ist Hertha ??? Meine Urgroßmutter hieß Hertha und die konnte auch keinen Fussball spielen und Geld hatte Die, auch nie.

  18. 42.
    Antwort auf [Thomas2006] vom 15.11.2022 um 10:29

    Pfui Teufel! Ich hab lange nicht mehr solch einen hasskommentar gelesen. Unterstes Niveau ist das.
    Wir haben wenigstens ein Stadion und Grund und Boden, wo wir bauen können. Was habt ihr? Außer Schulden, nichts!

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