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Audio: Antenne Brandenburg | 17.02.2020 | Josefine Jahn | Quelle: privat

Recherche-Reise

Cottbuser Filmemacher in Marokko festgenommen

Der Cottbuser Fotograf und Filmemacher Stefan Bremer ist bei einer Recherche-Reise in Marokko festgenommen worden. Aktuell sitzt der 29-Jährige in Untersuchungshaft, auch weil er Drohnen bei sich trug. Ihm droht eine lange Haftstrafe. Von Josefine Jahn

Der Cottbuser Filmemacher und Fotograf Stefan Bremer sitzt in Marokko in Untersuchungshaft. Der Grund dafür soll sein, dass der 29-Jährige eine Drohne und eine Signalfeuerpistole bei sich trug. Das hat rbb|24 vom Bruder des Inhaftierten erfahren.

Bis zu 20 Jahre Haft - im schlimmsten Fall

Die Brüder Stefan und Martin Bremer waren demnach gemeinsam in Marokko unterwegs. Im Gepäck hatte Stefan Bremer auch eine Drohne. Sie seien sie mit einem Auto und einem Dachzelt unterwegs gewesen. Um im Notfall auf sich aufmerksam machen zu können, wenn er allein unterwegs ist, habe er eine zudem Signalfeuerpistole bei sich gehabt, erklärt der Bruder, der ein paar Tage früher nach Deutschland zurückgereist war. Stefan Bremer wollte am 25. Januar mit einer Fähre nach Frankreich übersetzen. Doch dazu kam es nicht mehr.

In Marokko sind Drohnen strikt verboten, auch für den Privatgebrauch. Das habe Stefan Bremer nicht gewusst, sagt sein Bruder. Nun müsse er dafür eine Geldstrafe zahlen. Für die Signalfeuerpistole habe Bremer die nötigen Papiere gehabt. Jetzt werde in der marokkanischen Hauptstadt Rabat überprüft, ob diese als tödliche Waffe hätte eingesetzt werden können. Sollte das der Fall sein, drohen dem Cottbuser bis zu 20 Jahre Haft.

Auswärtiges Amt ist informiert

Das Auswärtige Amt in Berlin hat rbb|24 bestätigt, dass der Fall bekannt ist und die deutsche Botschaft in Rabat Stefan Bremer konsularisch betreut. Weitere Details nannte das Amt nicht.

Bremer ist laut seinem Bruder mit elf anderen Inhaftierten in einem Raum in U-Haft. Nach mehreren Anrufen beim Konsulat und der Botschaft hätten die Mutter und der Bruder eine Liste mit Anwälten vor Ort bekommen. Am 12. Februar habe eine erste Anhörung stattgefunden. Ein Anwalt habe für Bremer Haftentlassung bis zur nächsten Anhörung am 4. März beantragt.

Familie des Filmemachers hofft

Die Familie des Cottbuser Filmemachers setzt ihre Hoffnung in die Tatsache, dass sich das Konsulat in Rabat mit dem Fall beschäftigt. Sie wünschen sich, dass aus der drohenden Haftstrafe nur eine Geldstrafe wird.

Mit Stefan Bremer selbst können Mutter und Bruder ihren Angaben zufolge nur sporadisch sprechen. Er hätte sein Handy abgeben müssen und dürfe in Untersuchungshaft nur zweimal pro Woche für wenige Minuten ein Telefon benutzen.

Beitrag von Josefine Jahn

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