Bundeswehrstandort - Drehkreuz der Luftwaffe soll in Schönewalde/Holzdorf entstehen

Di 29.08.23 | 18:26 Uhr
  26
Symbolbild: Tag der Bundeswehr in Holzdorf. (Quelle: IMAGO/STAR-MEDIA)
Bild: IMAGO/STAR-MEDIA

Mehr Soldaten, schwere Transporthubschrauber und ein israelisches Raketenabwehrsystem: Die Bundeswehr will ihren Standort im Elbe-Elster-Kreis ausbauen. Ministerpräsident Woidke ist überzeugt, dass das der Region hilft.

Der Fliegerhorst Schönewalde/Holzdorf im Elbe-Elster-Kreis und Sachsen-Anhalt soll zu einer bedeutenden Drehscheibe der Luftwaffe werden. Künftig sollen dort 47 schwere Transporthubschrauber vom Typ Chinook sowie Teile des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 stationiert werden, wie Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Dienstag mitteilten.

Stübgen: Standort mehrere Male vor dem Aus

Zudem will die Bundeswehr den Standort mit aktuell rund 1.800 Beschäftigten auf 2.500 Soldaten und Zivilisten ausbauen. Für den Ausbau der Infrastruktur sollen in den kommenden zehn Jahren rund 700 Millionen Euro investiert werden.

Der Bundeswehrstandort habe mehrere Male vor dem Aus gestanden, zuletzt vor 13 Jahren, berichtete Stübgen. Luftwaffe, Bundeswehr und Verteidigungsministerium seien der Meinung gewesen, dass der Standort nicht gebraucht werde. Mit der Entscheidung sei der Standort nun langfristig gesichert. Der Fliegerhorst liegt mit dem größeren Teil im Südwesten Brandenburgs (Elbe-Elster) und mit dem kleineren Teil im südöstlichen Sachsen-Anhalt.

"Wir werden die wirtschaftlichen Auswirkungen in der Region sehen"

Der Brandenburger Regierungschef Woidke nannte den Ausbau des Standortes eine gute strukturpolitische Entscheidung, weil die Region viele Jahre in Teilen vom Braunkohlebergbau geprägt war. "Wir werden die wirtschaftlichen Auswirkungen in der Region sehen", zeigte er sich überzeugt. Dazu müssten die soziale Struktur und die Verkehrsinfrastruktur angepasst werden, damit Menschen in der Region heimisch werden könnten.

Auch den Katastrophenschutz sieht Woidke mit der Stationierung der modernen Hubschrauber besser aufgestellt. Sie hätten ungefähr die acht- bis zehnfache Traglast im Vergleich zu den Hubschraubern, die sonst etwa bei Waldbränden im Einsatz seien. Im vergangenen Jahr hatte in Elbe-Elster bei Falkenberg ein schwerer Waldbrand auf insgesamt 800 Hektar gewütet, Bundeswehrhubschrauber hatten bei den Löscharbeiten geholfen.

26 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 26.

    Sie haben zwar recht das es unterschiedliche Zuständigkeiten gibt. Darin liegt ja das Problem.

  2. 25.

    Bei der Bildung sind die Länder zuständig und viele Länder pressen den Bereich Bildung aus wie eine Zitrone mit den entsprechenden Folgen.
    Die Bundeswehr ist Sache des Bundes und daher auch die Ausstattung. Wenn aber Herr Woidke meint er könne auf Grund der Stationierung der schweren Hubschrauber bei Katastrophenschutz sparen, dann sollte man ihn fragen, ob er überhaupt gewillt ist Geld für Infrastruktur und Katastrophenschutz bereitzustellen. Katastrophenschutz umfasst nämlich nicht nur Kapazitäten von Hubschraubern die für Löscheinsätze umgerüstet werden können, sondern auch den Schutz vor anderen Katastrophenlagen und da ist, soweit ich mich erinnere Brandenburg sehr schlecht aufgestellt!

  3. 24.

    Nun ja, bis heute stelle ich mir immer wieder die Frage, was da verteidigt wurde bis zum Spontan -Rückzug 2021(?).
    Gibts da eigentlich mal ne „Grundsatzrede“ o.ä.?

  4. 23.

    Ihr Antiamerikakismus in Ehren, aber Afghanistan ist schlicht und einfach eine Verteidigungshandlung und damit vom Völkerrecht grundsätzlich gedeckt, auch wenn hauptsächlich gegen einen nichtstaatlichen Akteur gerichtet. Man braucht grundsätzlich keine UN Resolution für eine Verteidigungshandlung.

    https://www.lpb-bw.de/terrorusa#c75802

    Mit UN Resolutionen 1368 und 1373 hätten dieTaliban kooperieren müssen.

    Am 8.10.2001 (also 1 Tag nach dem Beginn der Militäraktionen) billigte der Sicherheitsrat im übrigen die Handlungen der USA gegen die Talibanjunta und Al Quaida in Afghanistan.

  5. 22.

    Der Krieg gegen Afghanistan war ein Verstoß des Völkerrechts. Der Sicherheitsrat verweigerte ein Mandat für einen Angriff auf Afghanistan.
    Die Taliban steckten nicht hinter den Anschlägen.

  6. 21.

    " Was Menschen wie sie wohl nie verstehen werden, "

    Was ich wirklich verstehe und was nicht lasse ich mal so stehen aber eins kann ich ihnen und einigen anderen hier erklären :

    Ich bin nicht für ein gut ausgerüstetes Militär im eigenen Land weil ich das so schön finde und nicht weiß wo sonst hin mit dem vielen Geld sondern weil es immer Menschen , Gruppen oder Staaten geben wird die nicht nur Schwächen anderer erkennen sondern diese auch rücksichtslos ausnutzen wenn nötig auch mit aller Gewalt ohne sich an irgendwelche Regeln zu halten . Was Ihren Vorschlag eines " Defensiven Militärs " angeht währe ich zum Teil so gar bei Ihnen denn auch ich glaube das die technologische Entwicklung und erst Recht " KI " ganz andere Möglichkeiten bietet als das was wir aus der Vergangenheit kennen . Ob das in jedem einzelnen Fall weniger grausam ist oder auch deutlich weniger Kosten verursacht steht auf einem anderen Blatt .

  7. 20.

    Gut, dass die Bundeswehr hier die Präsenz ausbaut. Weiter so!

  8. 19.

    Genauer gesagt, war Afghanistan im Rahmen des Nato Bündnisfall, was dem Verteidigungsfall gleichgestellt ist. Die Taliban weigerten sich schließlich Al-Qaida auf ihrem Territorium zu bekämpfen bzw. unterstützten diese, womit sie als mitverantwortlich für 9/11 galten. Afghanistan anzugreifen war daher auch völkerrechtlich absolut zulässig.

  9. 18.

    Wenn Sie ihren Blick in die Ukraine richten, dann sehen Sie wie notwendig der Ausbau der Bundeswehr ist. Putin hat den Traum vom Frieden in Europa auf brutalste Weise zerschlagen. Wir sollten dankbar sein eine Regierung zu haben, die unser Land im Zusammenwirken mit anderen NATO Staaten und da vor allem den USA verteidigen kann und will.
    Deutschland und andere Staaten dürfen keine zweite Ukraine werden. Solange es die blutrünstigen und okkupationsgeilen Typen wie Putin gibt ist eine wirksame Verteidigung leider erforderlich.

  10. 17.

    Was Menschen wie sie wohl nie verstehen werden, ist, das es mit immer weiter produzieren und aufrüsten NIE aufhört. Wo landen denn unsere alten Waffen.. in der Ukraine, Türkei, Afrika usw. Die sorgen da für Frieden und Sicherheit. hustl
    Es gäbe die Möglichkeit zur Entwicklung eines rein defensiven Militärs. Ohne teure Kampflugzeuge die tausend Kilometer weit fliegen können, um irgendwo ne Bombe abzuwerfen.
    Wir könnten Dland mit einem Bruchteil der Mittel ´sicher´machen. Heutzutage sind die technischen Mittel viel entscheidener als reine ´Schlagkraft´. Aber Dland ist ja berühmt für seine Autos/Panzer, da können/sollten wir natürlich nicht damit aufhören, solche zu produzieren, der Gedanke allein ist ja schon ketzerisch, heutzutage.... unsere Zukunft unsere Wirtschaft,.... unsere Kinder... alles doch nur für unsere Kinder!
    Der Bankier reitet über das Schlachtfeld!

  11. 16.

    Wir haben so viele Waffen das wir die sogar in andere Länder bringen. Nackt sieht anders aus. Es wurde auch schon eine Stadt gebaut nur zum üben.

  12. 15.

    Wenn sich das Militär in Bewegung setzt geht es nie um irgendetwas humanitäres. In Afghanistan hat diese Erkenntnis viele Leben gekostet und sehr viel Geld.
    Das Geld fehlt dann an anderer Stelle, in humanitären Bereichen wie Bildung und Gesundheit.

  13. 14.

    Naivität ist nicht schlimm, wirklich dumm ist es in diesen Zeiten nackt dazustehen.

  14. 13.

    "Ringelreihe tanzen und dabei fröhliche Lieder singen" wäre zumindest effizienter als nur einen Cent für den Glauben ans Militär zu zahlen.

  15. 12.

    " und die seit den 1990er Jahren ausgegeben 100te Milliarden Euros fürs Militär fehlten nicht bei Bundesbahn und Bundespost sowie Bildungs- und Gesundheitswesen? "

    Was schlagen Sie denn vor ?? Sollen wir uns alle an den Händen fassen und Ringelreihe tanzen und dabei fröhliche Lieder singen bis an das Ende unserer Tage in der Hoffnung das der " Mensch " sich grundsätzlich friedlich und wohlgesonnen gegenüber seinen Mitmenschen und Nachbarn verhält so wie es immer schon gewesen ist zu allen Zeiten und das bereits seit dem es Jäger und Sammler gibt ??

  16. 11.

    "Wann war das letzte mal wo wir uns außerhalb des NATO-Gebiets bewegt haben?" Balkan - Jugoslawienkrieg, SFOR, KFOR im Anschluß, Marine am Horn von Afrika, Afghanistan - nur mal die heißeren Einsätze aus der letzten Zeit.

  17. 10.

    " Was sind andere Aufgaben? "

    Ich meine darunter u.a. Humanitäre Einsätze die in den letzten 20 Jahren eher zugenommen haben als abgenommen und für das THW und Rotes Kreuz nicht immer geeignet sind .

  18. 9.

    Was meinen Sie denn mit "auch andere Aufgaben im erforderlichen Maß zu erfüllen" und die seit den 1990er Jahren ausgegeben 100te Milliarden Euros fürs Militär fehlten nicht bei Bundesbahn und Bundespost sowie Bildungs- und Gesundheitswesen?

  19. 8.

    " Wann musste sich Deutschland das letzte mal verteidigen? "

    Das ist sicher sehr lange her aber ich glaube das Nichts für die Ewigkeit ist und Zeiten sich immer ändern können . Wir hatten eine lange Phase des Friedens und des Glücks aber ich persönlich sehe so etwas in dieser , unseren Welt in der wir leben nicht als Selbstverständlichkeit an und das nicht erst seit dem Überfall auf die Ukraine sondern schon sehr viel länger !!

  20. 7.

    Was sind andere Aufgaben?
    Also ich habe sehr wohl wahrgenommen das Deutschland auch am Hindukusch verteidigt wird und in anderen Gegenden waren wir auch präsent.

Nächster Artikel