Theater am Rand - In Zollbrücke startet endlich wieder der Spielbetrieb
Für Theater, Museen und Kulturparks in Brandenburg dürfte es in diesem Jahr ein besonderer Saisonstart werden. Nach zwei Jahren Corona können Theater in diesem Jahr sicher sein, dass der Start nicht wieder durch einen Lockdown ins Wasser fällt.
Die Nervosität bei Kulturmachern und Veranstaltern steigt. Alle hoffen, dass Corona nicht nochmals Aufführungen und anderes ausbremst. In den kommenden Tagen soll es also mit dem Saisonbetrieb wieder losgehen. Aber Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine lässt auch die Kulturschaffenden in Ostbrandenburg bestürzt zurück und es ist in den Kulturbetrieben Thema. So auch im Theater am Rand in Zollbrücke ganz im Osten Brandenburgs.
Benefizkonzert zugunsten Geflüchteter
Die Saison im "Theater am Rand beginnt" mit einem Benefizkonzert. Schauspieler Thomas Rühmann präsentiert erstmals seine neue Produktion "Jung und Young". Was sich dahinter verbirgt, erläutert Uwe Wolf vom Theater am Rand. "Thomas Rühmann hat in seiner Jugend schon viel Neil Young gehört und hat ihn sehr geliebt. Später ist er auf das Buch von Navid Kemani 'Das Buch der von Neil Young Getöteten' gestoßen", erklärt er. Daraus sei dann die Produktion geformt worden.
Die Einnahmen des Benefizkonzerts gehen an den Bad Freienwalder Verein "Wir packen`s an". Dieser unterstützt Kriegsflüchtlinge in der Region Moldau, sagt Almut Undisz vom "Theater am Rand". "Wir haben angesichts des Kriegs in der Ukraine entschieden, ein Benefizkonzert zu machen, weil wir als Theater uns überlegt haben, was kann man tun?", so Undisz.
Compagnie de Comèdie aus Rostock kommt
Eine Woche später laden die Zollbrücker Theatermacher zum Osterfest ein. Zu Gast ist die Compagnie de Comèdie aus Rostock. Musiker, Schauspieler ein Performer und ein Philosoph inszenieren ein dialogisches Theaterstück nach dem Roman der Erfolgsautorin Juli Zeh mit dem Titel "Corpus Delicti". Darin geht es um die Rolle der Gesundheit in unserem Leben. Ein hochaktuelles Thema, findet Undisz. "Das Ganze ist natürlich aufgeploppt anhand der Debatte, die jetzt über Corona aufgekommen ist, wie stark greift auch der Staat", so Undisz weiter.
Sitzplatz-Kapazität nur zu zwei Dritteln ausgenutzt
Apropos Gesundheit: Viele Besucher wissen gerade nicht, was jetzt nach dem Wegfall der meisten Corona-Verordnungen und Einschränkungen auf sie beim Theaterbesuch zukommt. Darauf haben die Theatermacher in Zollbrücke reagiert. "Wir werden nur auf knapp zwei Dritteln bestuhlen und nicht die Leute dazu nötigen, dass sie so eng sitzen müssen wie vor Corona", sagt die Geschäftsführerin. Auch Masken müssen im Theater nicht mehr getragen werden.
Nach Zollbrücke fährt übrigens wieder der Oderbus. Die Sonderlinie wurde vor drei Jahren vom Theater selbst mitorganisiert. Der Bus fährt erst einmal nur samstags ab Bad Freienwalde über Wriezen nach Zollbrücke, so die Theaterleitung.
Sendung: Antenne Brandenburg, 07.04.2022, 16:40 Uhr
