Wahlkreis-Büro verwüstet - Frankfurter SPD-Politiker Papendieck will sich nicht einschüchtern lassen

Fr 03.03.23 | 16:45 Uhr
Einbruch in das Büro der SPD von Bundestagsabgeordneten Mathias Papendieck in Frankfurt (Oder)
Audio: Antenne Brandenburg | 03.03.2023 | SPD-Politiker Mathias Papendieck | Bild: rbb

Nachdem am vergangenen Wochenende in das Wahlkreis-Büro der SPD in Frankfurt (Oder) eingebrochen wurde, hat sich jetzt der betroffene Bundestagsabgeordnete Mathias Papendieck zu dem Vorfall geäußert.

Büro verwüstet, aber Tatmotiv unklar

Zunächst hatte der SPD-Politiker am Donnerstagabend ein Video in den Sozialen Medien [www.instagram.com] veröffentlicht. Darin zu sehen sind verwüstete Büroräume, zerstörte Einrichtung und aufgebrochene Türschlösser sowie Schränke. "Es sah grob durchwühlt aus und was genau gestohlen wurde, ist schwierig zu beantworten", so Papendieck am Freitag gegenüber dem rbb. Was genau die Täter suchten, ist unklar. Bislang sei lediglich festgestellt worden, dass eine kleinere Summe Bargeld fehle. "Es kann ein Einbruchsdelikt sein oder andere Tatmotive eine Rolle gespielt haben."

Mehrfach Auseinandersetzungen mit Demonstranten

Papendieck hatte in den vergangenen Monaten mehrfach den Dialog auf sogenannten Montagsdemonstrationen gesucht. Im Oktober 2022 hatte er sich beispielsweise mehreren hundert Teilnehmenden einer Kundgebung in Frankfurt (Oder) gestellt und versucht, über die Energiepolitik der Bundesregierung zu debattieren. Auch bekannte sich der SPD-Politiker dort zum Nato-Bündnis. Auf dieser und anderen Veranstaltungen wurde er mehrfach ausgepfiffen und beschimpft.

Das Büro in Frankfurt (Oder) wird gemeinsam von der städtischen SPD und dem Bundestagsabgeordneten genutzt. Im April vergangenen Jahres wurde es schon einmal mit Steinen attackiert. Damals hieß es von den Mitarbeitenden, dass beim Regionalzentrum regelmäßig Scheiben beschädigt wurden. Auch seien nach Corona-Protesten entsprechende Plakate abgestellt worden.

Abgeordneter ruft zum Dialog auf

Ob es im aktuellen Einbruch einen Zusammenhang mit politischen Motiven gibt, kann die ermittelnde Kriminalpolizei am Freitag auf Nachfrage aber nicht bestätigen. Beamte hätten im Wahlkreisbüro Spuren gesichert. Weitere Erkenntnisse gebe es noch nicht.

Auch Papendieck selbst könne bislang nur über die Hintergründe spekulieren, verurteilte jedoch den Vorfall und die Gewalt. "Ich kann nur sagen, dass wir uns von solchen Taten in unserer Arbeit nicht einschüchtern lassen. Wir wollen für die Menschen gesprächsbereit sein, wenn sie ihrerseits auch dialogbereit sind. Das Ziel muss sein, dass man gewaltfrei miteinander ins Gespräch kommt."

Weiter verwies der Bundestagsabgeordnete darauf, dass sich Verschwörungsmythen, wie die Einschränkungen der Grundrechte mit dem Wegfall der meisten Corona-Maßnahmen, nicht bestätigt hätten. Auch seien in Folge des Ukrainekrieges weder Gas- noch Stromnetze zusammengebrochen. "Es gibt Themen, darüber müssen wir informieren", so Papendieck weiter. "Wir sind Abgeordnete und müssen dazu Rede und Antwort stehen."

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.03.2023, 11:30 Uhr

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