Höhere Preise erwartet -
Ho, ho, ho: Die Tage werden kürzer, in spätestens sechs Wochen liegen Lebkuchen in den Supermärkten. Die Planungen für Weihnachtsmärkte haben begonnen. Implodierte Lieferketten und die steigende Inflation erschweren die Kalkulationen.
Tausende neue Glühweintassen sind bestellt: Die Weihnachtsmarkt-Planung in Berlin und Brandenburg ist angelaufen. Nach Corona-Zwangspausen und Absagen soll es die Veranstaltungen in diesem Winter wieder geben. Dabei dürften gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise zu Buche schlagen.
"Wir haben früher Glühwein auch aus Plastik und in Thermobechern anbieten dürfen", sagte der Geschäftsführer des Veranstaltungsunternehmens, Eberhard Heieck, für den Potsdamer Weihnachtsmarkt. Die Behälter seien teils irgendwo entsorgt worden. In diesem Jahr soll es bruchsichere Tassen geben. Etwa 2.000 limitierte Tassen mit dem Aufdruck der Jahreszahl und mehr als 15.000 neutrale Tassen seien für den Weihnachtsmarkt in Potsdam bestellt. Zudem werde auf LED-Beleuchtung umgestellt. Heieck ist auch mit der Vorbereitung für den Cottbuser Weihnachtsmarkt beschäftigt.
Bei den Weihnachtsmärkten dürfte sich dieses Jahr auch die allgemeine Preisentwicklung bemerkbar machen. In Potsdam zieht etwa der Preis für Glühwein an: Im Schnitt rechne er mit 50 Cent mehr pro Tasse, sagte Heieck. Im vergangenen Jahr hatten wegen der Corona-Krise die Weihnachtsmärkte in Brandenburg kurz nach ihrer Eröffnung wieder schließen müssen.
Lieferketten sind während der Pandemie zerfallen
Für den Weihnachtsmarkt vor dem Roten Rathaus in Berlin seien etwa 15.000 Glühweintassen bereits geliefert, sagte Veranstalter Hans-Dieter Laubinger. Sorgen bereite ihm derzeit eher die Frage, ob es im Winter genügend Strom für die Eisbahn gebe, die bei den Besuchern sehr beliebt sei. Auch die gestiegenen Kosten für Energie, Lebensmittel oder Sprit seien problematisch. Wie sie sich auf die Preise auswirken, könne er noch nicht genau sagen. "Ich gehe davon aus, dass alles etwas teurer wird", sagte Laubinger.
"Wir planen ganz normal, egal welche Nachrichten es gibt", meinte Arnold Bergmann, Veranstalter des Weihnachtsmarktes auf dem Alexanderplatz und der Winterwelt auf dem Potsdamer Platz. Allerdings müssten die Märkte teilweise neu aufgestellt werden: "Wir haben viele Händler verloren in der Pandemie. Viele Zulieferer gibt es auch nicht mehr." Er gehe deshalb in die Akquise, um neue Händler zu finden.
Die Preise wolle er so gestalten, dass die Gäste zwei bis drei Mal kommen können, so Bergmann. "Es nützt ja nichts, wenn ich für den Glühwein 50 Cent mehr nehme, aber die Leute kommen dann nicht wieder", sagte der Unternehmer.
Sendung: Antenne Brandenburg, 17.07.2022, 7 Uhr