Inflation - Teuerungsrate in Berlin und Brandenburg verharrt auf hohem Niveau

Do 28.07.22 | 13:45 Uhr
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Symbolbild: Ein Mann steht in einem Supermarkt und vergleicht die Preise. (Quelle: dpa/Hosbas)
Audio: radioeins | 28.07.2022 | Ursula Mayer | Bild: dpa/Hosbas

Die Preissteigerung in Deutschland hält an. Allerdings scheint die Inflation ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Teuerungsraten des Statistischen Bundesamtes der Länder hervorgeht, stieg die Inflation zwar in einigen Bundesländern weiterhin leicht an. In anderen Bundesländern hingegen konnte sogar ein leichter Rückgang verzeichnet werden.

In Berlin lag die Teuerungsrate im Juli 2022 bei 7,7 Prozent. Brandenburg verzeichnete einen Anstieg um 7,6 Prozent. Im Mai hatte die Rate noch bei 8,6 Prozent für Berlin und 8,5 Prozent für Brandenburg gelegen. Die Inflationsrate gibt an, in welchem Umfang die Preise für Verbraucher im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen sind.

Lebensmittelpreise auf Rekordhoch

Preistreiber laut Angaben des Statistischen Landesamtes Berlin-Brandenburg waren zuletzt vor allem die gestiegenen Energiekosten. Sie stiegen verglichen mit den Vorjahresmonaten zuletzt um 44,3 Prozent in Berlin und um 43,6 Prozent in Brandenburg.

Auch die Preise für Lebensmittel sind laut Statistischem Landesamt inzwischen auf einem Rekordhoch angelangt. Sowohl pflanzliche als auch tierische Produkte hätten sich gegenüber dem Vorjahr stark verteuert, hieß es. Weizenmehl sei inzwischen in Berlin 82,7 Prozent teurer, in Brandenburg immerhin noch 54,6 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung sei bei Lebensmittelöl zu beobachten. Sonnenblumen-, Rapsöl oder ähnliches koste in Berlin mittlerweile 76,5 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor (Brandenburg: + 71,5 Prozent).

Neun-Euro-Ticket bremst weiteren Anstieg aus

Überdurchschnittliche Teuerungsraten verzeichneten die Statistiker auch im Beherbergungs- und Gaststättengewerbe. Hier seien die Preise in Berlin um 10,5 Prozent und in Brandenburg um 8,4 Prozent gestiegen.

Dass die Teuerungsraten nun etwas rückläufig sein, begründet das Statistische Landesamt in der Gesamtrechnung auch mit der Einführung des Neun-Euro-Tickets. Die Kosten für den öffentlichen Personennahverkehr seien dadurch erheblich gesunken. Auch die zuletzt sprunghaft steigenden Preise für Strom, Heizöl und Kraftstoffe seien inzwischen wieder etwas gesunken.

Sendung: radioeins, 28.07.2022, 17:00 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Kann ich voll verstehen, dass Sie sich da angesprochen fühlen. Ham Sie auch allen Grund zu, bei soviel menschenverachtender Arroganz.
    So wie auch Sie haben eben nicht alle die gleichen mentalen Voraussetzungen, hoch dotierte Posten zu besetzen.
    Genau die Leute mit der größten Fresse, regen sich auf, wenn Paketzusteller, Einräumer im Suppamarkt und Reinigungskräfte etc. höhere Löhne fordern.
    Nicht bereit sein, für Dienstleistungen ein paar Groschen mehr zu zahlen, aber Menschen, die dafür schwere Arbeit leisten obendrein zu verhöhnen, ist das Letzte. Passen Sie bloß auf, dass Sie nicht von Ihren hohen Ross runterfallen!

  2. 16.

    "Möchte mal wissen, wie man auf 7,7% kommt."
    Bitte unten auf den Button "Werteabruf" klicken und staunen.
    https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?sequenz=tabelleAufbau&selectionname=61111-0007#astructure

  3. 15.

    Ich würde es auch begrüßen wenn Sie die Leute nicht bevormunden würden.
    Senioren mit Minirente, Alleinerziehende und Mindestlöhner können ihr Leben ändern indem sie ihre Zeit profitabler gestalten als für ein paar Groschen zu arbeiten. So kann man Beispielsweise eine Arbeit verrichten die besser bezahlt wird.
    Das geht natürlich nur dann wenn man was ändern möchte. Sie sollten auch betrachten das diese Leute ihre Entscheidung getroffen haben.

  4. 14.

    Es wird schon keiner verhungern nur weil die Lebensmittel jetzt etwas teurer werden. Dann müssen halt einige erstmal auf Zigaretten und Bier verzichten!"
    Es gibt Vorurteile die sterben halt nie aus.
    Kann kommen was will.

  5. 13.

    "Dann müssen halt einige erstmal auf Zigaretten und Bier verzichten!"
    Sie wissen, was der statistische Warenkorb der sozialen Sicherungssysteme enthält?
    Ich helfe Ihnen gerne: 0,00 Euro!

    Kommen Sie mit etwas mehr als 150 Euro für ALLE Nahrung im Monat aus?

  6. 12.

    Wo in Europa meinen Sie? Da muss man schon suchen um ein Land zu finden wo Grundnahrungsmittel teurer sind.

  7. 11.

    Zitat: "Je höher die Preise, umsomehr verdient der Staat an der Umsatzsteuer."

    Ja genau, und der Staat macht davon dann Champagner Partys. Au Mann . . .

  8. 10.

    Könnte der rbb mal aufschlüsseln, was denn billiger geworden ist?
    Masken?
    Tests?
    Fernsehgeräte?
    Autos?
    Champagner?
    Bzw. was fließt in die Berechnung alles mit ein, was man gar nicht benötigt?
    Möchte mal wissen, wie man auf 7,7% kommt.

  9. 9.

    Zeitgleich mit dem angeblichen Stillstand und Rückgang der Inflation wird die Gas-Extra-Umlage verkündet.
    Ich fühle mich ziemlich verarscht.

  10. 8.

    "Jeder ist seines Glückes Schmied"!

    Immer nur klagen und dann die Hand im Sozialstaat aufhalten bringt das Land auch nicht weiter. Selbstverantwortliches Handeln ist gefragt.
    Ordentlicher Schulabschluss, qualifizierte Ausbildung oder Studium und dann im Berufsleben fleißig sein und vorwärts kommen und nicht immer nur nach der Work-Life-Balance fragen!

  11. 7.

    Je höher die Preise, umsomehr verdient der Staat an der Umsatzsteuer.

  12. 6.

    @ 3. Bernhard
    "Es wird schon keiner verhungern nur weil die Lebensmittel etwas teurer werden."

    Es gibt in dieser Stadt Menschen, für die der Besuch der Tafel und das Flaschensammeln aus Mülleimern Alltag ist: Senioren mit Minirente, Alleinerziehende in Teilzeit, Niedriglohnempfänger in mehr als Vollzeit. War auch hier auf rbb|24 schon Thema.

    Bitte ziehen Sie die Ado-Gardine beiseite für einen ungehinderten Ausblick aus Ihrem Elfenbeinturm.

  13. 5.

    Aua, aufs Bierchen verzichten? Ein absolutes No Go, wenn sich viele ihre Welt nicht mehr schönsaufen können und die Brauerein Pleite gehen.
    Übrigens: Achten Sie beim nächsten Suppamarkteinkauf mal drauf, wo überall Mehl drauf steht und auch drin ist. Brot ist teilweise 100 Pro teurer!

  14. 4.

    Die hohen Energiepreise sind doch von Bundesregierung sowie EU so gewollt. Die hohen Lebensmittel Preise finde ich gerechtfertigt wenn diese auch beim Erzeuger ankommen. Wenn sich unsere Regierenden zur Halbierung der Steuerbelastung durchringen könnten würde es uns allen zu Gute kommen.

  15. 3.

    "Weizenmehl sei inzwischen in Berlin 82,7 Prozent teurer...."
    Nun wird ja keine Familie tonnenweise Mehl verbrauchen.

    Wir haben in Deutschland jahrelang von extrem günstigen Lebensmittelpreisen profitiert und im Verhältnis zum Einkommen wesentliche weniger dafür ausgegeben als unsere europäischen Nachbarn.

    Es wird schon keiner verhungern nur weil die Lebensmittel jetzt etwas teurer werden. Dann müssen halt einige erstmal auf Zigaretten und Bier verzichten!

  16. 2.

    Was, nur 7,7? Wieviel viel zu teuer müssen da die Fahrpreise sonst sein, wenn die verkauften 9-Euro-Tickets Preissteigerung von z. T. >25% soweit runterdrücken konnten? Oder ist sonst noch irgend etwas billiger geworden?

  17. 1.

    Ja ganz genau..

    Und wenn die Herbstwelle von dem Cordula kommt wird das Lokuspapier um 90% teurer, die Milch unbezahlbares Luxusgut sowie Nudeln nur zu Delikatesspreisen zu kaufen sein.
    Welche Steilvorlagen wollen wir noch liefern...

    Dem Artikel folgend wird dann das Ticket für den ÖPNV zu 0 Euro angeboten, weil es die Inflation bremst?
    Klasse, wer sich schon nix mehr zu Essen kaufen kann, sollte wenigsten billig zum Arbeitsplatz pendeln können. Ick freu mir

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