Tagebaugrube - Wasserstreit um Cottbuser Ostsee außergerichtlich beigelegt

Mi 01.03.23 | 12:46 Uhr
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Der Cottbuser Ostsee (Bild: rbb)
Video: Brandenburg Aktuell | 28.02.2023 | Nachrichten I | Bild: rbb Presse & Information

Um die Entwicklung des Freizeitsees nicht zu verzögern, will sich der Energiekonzern Leag an den Kosten für ein Wasserwerk beteiligen. Darauf hat sich die Leag nun mit der Stadt Frankfurt (Oder) und deren Wasser- und Abwassergesellschaft verständigt.

Im Rechtsstreit um die Herstellung und Flutung des Cottbuser Ostsees haben sich die Stadt Frankfurt (Oder), die Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH (FWA) und die Lausitz Energie Bergbau AG (Leag) außergerichtlich geeinigt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Leag vom Dienstag hervor.

Leag beteiligt sich an Kosten

Demnach hätten sich alle drei Parteien darauf verständigt, dass sich die Leag an den Kosten für den Ausbau und die Ertüchtigung des Wasserwerks Müllrose (Oder-Spree) beteiligt, um die Wasserversorgung der Stadt Frankfurt dauerhaft auf eine "stabile und von der Spree unabhängige Grundlage" zu stellen.

"Das Ergebnis ist für die ganze Region und für die Frankfurterinnen und Frankfurter sehr gut, weil es dafür sorgt, dass wir langfristig die Trinkwasserqualität sichern", sagte der Oberbürgermeister der Stadt, René Wilke (Linke), dem rbb. Mit der Einigung würden die Bürger vor Kosten, die sie nicht verursacht hätten, geschützt.

Der Einigung war ein Rechtsstreit um den vom Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) erlassenen wasserrechtlichen Planfeststellungsbeschluss für das Gewässer-Ausbauvorhaben "Cottbuser See, Teilvorhaben 2 - Herstellung des Cottbuser Sees" vorausgegangen. Frankfurt und die FWA hatten dagegen geklagt.

Sie befürchteten, dass es durch das Bauvorhaben zu einer erhöhten Sulfatbelastung des im Wasserwerk Briesen (Oder-Spree) gewonnenen Trinkwassers und damit zu einem erhöhten Aufwand für die Trinkwasseraufbereitung insbesondere durch die Erschließung spreeunabhängiger Wasserquellen kommen könnte.

LBGR und Leag halten diese Bedenken für unbegründet. Die Leag wollte jedoch einen möglicherweise langanhaltenden Rechtsstreit, welcher die Entwicklung des Cottbuser Ostsees verzögert hätte, vermeiden, wie es in der Pressemitteilung heißt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28.02.2023, 19:30 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.

    Macht ich doch erstmal kundig bevor Ihr irgendwelche sinnfreien Behauptungen veröffentlicht.
    Geflutet wird nur im Winterhalbjahr, wenn die Spree ausreichend Wasser führt und die Staubecken von Bautzen über Quitzdorf bis Spremberg gefüllt sind.
    Wenn nicht geflutet würde, läuft das Wasser in die Nordsee ab und ist auch weg aus Brandenburg.
    Die Stauseen, über die keiner lamentiert verdunsten übrigens, aufgrund Ihrer Fläche auch Wasser wenn die Sonne scheint und es heiß ist.

  2. 21.

    Allerdings fällt die Elster regelmässig oberhalb des "Speicherbeckens Niemtsch" trocken.

  3. 20.

    Aber das sollten Sie auch wissen: Unweit von hier befindet sich ein riesiger Kalksteintagebau. Die Trockenhaltung ergibt jährlich so 9,3 000 000 m³ sauberstes Wasser. Entlastend für Spree und z.B. Müggelsee gelangt diese Menge über ein Wehr auch zur "Sulfatreduzierung" in die Problemgewässer.

  4. 19.

    Dann muss ich das mehrjährige Trockenfallen der schwarzen Elster und die Standsicherheitsprobleme des Senftenberger See's nur geträumt haben.

  5. 18.

    Sie sind ja dichter dran: Was sagt der Wassertafel Berlin-Brandenburg e.V. zu diesem Thema? Oder sollte besser in Magdeburg nachgefragt werden?

  6. 17.

    Das Wasser wurde aus Uferfiltrat aufbereitet, nicht direkt aus dem Fluß; die meisten Brunnen dürften im Prinzip noch in den Oderwiesen stehen.

  7. 16.

    Mit der Bildung ist das so eine Sache, besonders wenn wenig davon vorhanden ist.
    Nun mal zu den Fakten, der Anteil von Sulfat-Eisenoxyd im Wasser liegt seit 1990 bei den privaten Tagebaubetreibern bei 56%. Der DDR Altbergbau bei 44 %.
    Die Leag ist hier sehr wohl in der Verantwortung und freiwillig machen die gar nichts.

  8. 15.

    Wir kennen doch die Oder nur noch als Salzkloake mit giftigen Algen und tonnenweise Fischleichen. So etwas möchten Sie als Trinkwasser aufbereiten ? Ein bissel "Bio" bleibt stets erhalten; trinken Sie mit.

  9. 14.

    Der LEAG sollte gedankt werden, dass sie der Region hilft statt Recht zu behalten. Damit wird auch Wertschöpfung nicht abgeführt.
    Leider decken sich die Wünsche in der Region nicht mit dem Hauptproblem:
    Wasserspeicher und Wasserbewirtschaftung
    Einfach Volllaufen lassen hilft da nicht

  10. 13.

    Weil die Stadt das Wasserwerk an der Oder nach der flut 1997 hat vergammeln lassen. Nach der Devise, Industrie haben wir nicht mehr groß, kriegen wir auch nicht mehr, also reicht uns das Spreewald aus.

  11. 12.

    Schön dass sich jemand gefunden hat, den Frankfurtern ihr marodes Wasserwerk zu sanieren. Clevere Idee.
    Wenn in der Lausitz jemand "gemolken" werden soll: die ("böse")LEAG steht bereit....
    Herrrschaftszeiten....
    Man lerne aus obigem Artikel: Die LEAG bezahlt und schon ist die Sulfatbedrohung verschwunden, weswegen ja geklagt wurde.... Kann man, aber muss man als gebildeter Mensch nicht verstehen.

  12. 10.

    Da kann ich nur dazu raten, einfach einmal im Sommer selbst zu schauen, wieviel Wasser aus dem Senftenberg See in die Schwarze Elster oder wieviel Wasser aus dem Bärwalder See in die Spree fließt. ;-)

  13. 9.

    Lol, das wäre was wenn die Jahresmengen passen würden. Tun sie aber nicht. Es fällt nicht genug Regen um die Verdunstung auszugleichen. Da wird nichts gespeichert, da wird einfach mehr verdunstet als nachgefüllt werden kann.

  14. 8.

    Nein, die ganzen Tagebauseen sind auch Speicher, im Sommer stabilisieren sie die Flüsse.

  15. 7.

    Wegen des industriellen Ausbaus zu DDR-Zeiten reichte die Kapazität des Wasserwerks an der Oder nicht mehr aus. Deshalb wurde für Frankfurt ein zweites Wasserwerk an der Spree gebaut. Das ursprüngliche Wasserwerk an der Oder wurde allerdings bei der Flut 1997 beschädigt. Repariert wurde es nicht mehr, da das deindustrialisierte Frankfurt nach der Wende mit einem Wasserwerk hin kommt. Und wahrscheinlich wird das neue Wasserwerk auch moderner sein als das alte.

    Ich finde es auch sehr schräg, dass Frankfurt/Oder das Trinkwasser aus der Spree bezieht. Sinnvoller ist eine Wassernutzung durch die direkten Spreeanrainer allemal.

    Interessant ist es auch, wie sich das nur eine Wasserwerk auf Investitionsentscheidungen für neue Chipfabriken auswirkt. Im Gespräch ist da ja Frankfurt immer wieder mal.

  16. 6.

    Ein Glück. In ein paar Jahren verdunsten wir ja das gesamte Wasser der Spree im sog. Ostsee. Da wäre es gut die Städte vorher von der Spree unabhängig zu machen. Vielleicht beteiligt sich die LEAG auch an ein paar Bahngleisen die Spree entlang um die Schifffahrt zu ersetzen. Das ganze Projekt wird sicher mindestens so erfolgreich wie die Salton Sea in Kalifornien.

  17. 5.

    Die Leag ist so nett.

  18. 4.

    "Ertüchtigung des Wasserwerks Müllrose (Oder-Spree) beteiligt, um die Wasserversorgung der Stadt Frankfurt dauerhaft auf eine "stabile und von der Spree unabhängige Grundlage" zu stellen." Warum ertüchtigt man nicht wieder die Trinkwassergewinnung aus der Oder, wie sie früher praktiziert wurde. Die Oder ist einer der wasserreichsten Ströme Deutschlands (ich glaube Platz 3 oder 4), die hat selbst bei Niedrigwasser immer noch mehr als die hier angezapften kleinen Flüsse, außerdem kann man sich dann die Fernleitung sparen,

  19. 3.

    'Klärt ' mich mal auf. Warum bezieht Franfurt Trinkwasser aus der Spree und nicht aus der Oder.

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