Drehort: Rotes Rathaus - Vor der "Roten Burg"

Fr 31.08.18 | 00:45 Uhr | Von Johanna Niedbalski
Standbild aus Babylon Berlin: Blick auf die Hofeinfahrt des Roten Rathauses, das der Serie Babylon Berlin als Außenkulisse der Roten Burg diente. (Quelle:X Filme | ARD Degeto | sky | Beta)
Bild: X Filme | ARD Degeto | sky | Beta

Immerhin: Die Farbe stimmt. Da die berühmte „Rote Burg“, das monumentale Präsidium der Berliner Polizei am Alexanderplatz nicht mehr steht, wird die Fassade des Roten Rathauses für die Außenaufnahmen genutzt.

Die "Rote Burg" existiert nicht mehr. Als Drehort bietet sich aber gleich um die Ecke das Rote Rathaus an. Es ist zwar nur halb so groß wie das Polizeipräsidium, umfasst aber immerhin einen ganzen Block zwischen der Spandauer Straße, der Jüdenstraße sowie der heutigen Rathaus- und Gustav-Böß-Straße. Vor der roten Backsteinfassade, in den drei Innenhöfen und den Tordurchfahrten werden etliche Szenen von Babylon Berlin gedreht. Sie zeigen das Kommen und Gehen, den alltäglichen Publikumsverkehr im Polizeipräsidium und am Alexanderplatz.

Die Farbe der Klinkerfassade stimmt. Das Berliner Rathaus mit seinem markanten viereckigen Turm ist jedoch zwanzig Jahre älter als die Rote Burg. Es entsteht nach Plänen des Architekten Hermann Friedrich Waesemann, obwohl dieser nicht einmal am vorher ausgeschriebenen Wettbewerb teilgenommen hatte. 1861 findet die Grundsteinlegung statt, fast zehn Jahre später tagt 1870 erstmals die Stadtverordnetenversammlung im neuen Rathaus.

Der mittelalterliche Teil war als Pissoir verschrien

Im folgenden Jahr wird auch der letzte mittelalterliche Teil des alten Rathauses, die Gerichtslaube, nach langer Diskussion abgerissen. Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert wird heftig gestritten, ob Altes bewahrt werden soll, oder ob es der Modernisierung der Stadt weichen muss. Die Modernisierungsbefürworter setzten sich durch. Außerdem ist die Gerichtslaube als Pissoir, als Geruchslaube, verschrien. Die Überreste bekommen einen neuen Standort - weit weg, im Schlosspark Babelsberg.

Beitrag von Johanna Niedbalski

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