In eigener Sache - Drei junge rbb-Journalisten zählen zu "Top 30 bis 30"

Fr 08.07.22 | 17:31 Uhr
Nils Hagemann, Rebecca Barth, Fabian Grieger wurden im Juli 2022 vom "Medium Magazin" zu den "Top 30 bis 30" der "spannendsten journalistischen Talente" gekürt. (Quelle: rbb/ems)
Bild: rbb/ems

Das "Medium Magazin" hat in diesem Jahr drei junge Journalist:innen des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) zu den "Top 30 bis 30" gekürt. Fabian Grieger, Rebecca Barth und Nils Hagemann werden in der aktuellen Ausgabe des Magazins [mediummagazin.de] zu den "spannendsten journalistischen Talenten" gezählt.

Die jährlich erscheinende Auswahl wurde am Donnerstag veröffentlicht. Dabei betonten die Macher des Magazins, "dass unsere "Top 30 bis 30" keine absolute Bestenliste nach rein objektiven Kriterien darstellen". Es sei eine Auswahl, aus Hunderten Nominierungen, an bemerkenswerten jungen Leuten, zusammengestellt mit der Absicht, einen möglichst vielfältigen Querschnitt durch die junge Branche abzubilden.

Nils Hagemann, 21, war 2019 nach Stationen beim "Tagesspiegel" und der "Berliner Zeitung" der jüngste Volontär, der jemals bei der Electronic Media School (EMS), der Journalistenschule des rbb, anfing. Nach seinem Volontariat begann er beim ZDF in Mainz. Dort begleitete er für die Online-Kanäle von "ZDF heute" unter anderem das Superwahljahr 2021 sowie die Flut im Ahrtal. Aus dem ZDF-Hauptstadtstudio berichtete er zudem über die US-Wahlnacht.

Heute ist er als multimedialer Journalist bei rbb|24, berichtet über Themen aus Berlin und Brandenburg als Reporter und Redakteur und ist als Host vor der Kamera zu sehen. Besonders stolz ist Hagemann nach eigener Aussage auf die Mitentwicklung des rbb|24-Explainers, "das erste öffentlich-rechtliche Youtube-Format, das regionale News für eine junge Zielgruppe aufbereitet und das ich als Host präsentieren darf".

Über die Auszeichnung freue er sich, vor allem "mit so vielen tollen Menschen in der neuen Ausgabe aufzutauchen". Die vorhandene regionale Stärke der Öffentlich-Rechtlichen zu nutzen, um damit seine Generation im Internet zu erreichen, sieht der gebürtige Berliner als großes Projekt für die Zukunft, wovon er Teil sein wolle.

Rebecca Barth, 29, pendelt seit 2014 regelmäßig zwischen Berlin und Kiew und berichtet "mit herausragender Expertise in Funk und Print aus und über die Ukraine", wie das "Medium Magazin" ihre Auswahl begründete. Barth spricht Ukrainisch und Russisch, studierte Slawistik und Osteuropastudien in Berlin. Eigentlich wollte sie in diesem Jahr mit ihrer Promotion beginnen – hätte Russland nicht die Ukraine angegriffen.

"Es freut mich sehr, dass meine Arbeit gesehen wird", sagte Barth, "vor allem wenn man über die Ukraine in den letzten Jahren berichtet hat, ist das nicht immer der Fall gewesen, weil der Konflikt ganz lange aus dem Fokus verschwunden war. Andererseits glaube ich, dass ich die Aufmerksamkeit jetzt bekomme, weil eben der Krieg tobt, deshalb betrachte ich die Auszeichnung mit gemischten Gefühlen."

Rebecca Barth im Einsatz während des Kriegs in der Ukraine. (Quelle: privat)
Rebecca Barth im Einsatz während des Kriegs in der Ukraine, auch für den rbb. | Bild: privat

Ihre journalistische Ausbildung erhielt Barth an der katholischen Journalistenschule IFP in München. Nach zahlreichen Praktika, unter anderem bei der "Süddeutschen Zeitung", "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und der "Tageszeitung" entdeckte sie beim rbb|24 Inforadio und Deutschlandfunk ihre Liebe für das Radio und vor allem das Feature.

Zum Zeitpunkt des Angriffs im Februar war sie eine der wenigen ARD-Reporter vor Ort und ist seitdem Korrespondentin im Osteuropa-Studio. Zuvor war sie auch für rbb|24 als Social-Media-Redakteurin im Einsatz.

Fabian Grieger, 27, hat es in den vergangenen Jahren oft nach Lateinamerika getrieben: Bolivien, Nicaragua und immer wieder Kolumbien. Es ist fast seine zweite Heimat, wie er sagt, dort kenne er sich aus. Sein großes journalistisches Projekt verwirklichte er aber auf dem harten Berliner Pflaster. Gemeinsam mit Jonas Seufert produzierte er einen ausgezeichneten Podcast "Zweidrittel FM" aus einem Berliner Jugendgefängnis, in dem junge Inhaftierte über den Gefängnisalltag erzählen.

Aktuell ist Grieger Volontär an der EMS [ems-babelsberg.de] und hat etwa Stationen bei rbb|24 Inforadio und Abendschau sowie ARD Kontraste durchlaufen. Neben dem Studium der Politikwissenschaft an der FU Berlin arbeitete er zuvor als freier Autor für überregionale Tageszeitungen und Magazine.

"Diese Anerkennung ist toll", schrieb er auf Twitter, "dazu aber auch ein Gedanke, den ich gerade bei einer Auszeichnung, bei der nicht ein Text/Stück/Werk ausgezeichnet wird, sondern die Person, wichtig finde: Journalist*in wirste/biste nie allein." Grieger nannte zum einen strukturelle Bedingungen, zum anderen Freunde, Familie, Nachbarn, "all die Gesprächspartner:innen, die dich auf Themen bringen, dich kritisieren, dich stärken."

Zudem verwies er auf Kollegen und Redaktionen, "die deine Stücke besser machen und dir Türen öffnen". Dazu zählt er auch die Ausbilder, Trainer und das Volo-Team der EMS, "was dich unterstützt, Wissen teilt, Positionen schärft und das Gefühl gibt, nicht allein da zu stehen".

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